𝕎𝕙𝕒𝕥 𝕥𝕙𝕖-
━━━ ★ ━━━𝓙𝓾𝓷𝓰𝓴𝓸𝓸𝓴
„Zieh' die Schuhe aus, ich habe keinen Bock auf Flecken im Teppich“, hörte ich Venus sagen, der mich, nachdem ich angezogen war, einfach aus dem Hotel gezogen und in ein Taxi gesetzt hatte. Die ganze Fahrt über konnte ich überhaupt nichts sagen, denn mein System hatte sich einfach komplett abgeschaltet.
Dieser ganze Abend war eindeutig zu viel für meine Nerven gewesen.
Erst, als ich angeschubst wurde, kam ich wieder einigermaßen zu mir und sah mich erstaunt um. Ich stand in einem riesigen Eingangsbereich, der schon fast strahlte, so weiß war er. „W-Was ist das für ein Hotel?“, presste ich raus und betrachtete die silbernen Schwäne, die vor einem großen Spiegel standen. Egal, was es für ein Hotel war, leisten konnte ich es mir definitiv nicht. „Hotel? Wie kommst du bitte darauf, dass wir in einem Hotel sind?“, kam es von der Seite und Venus war gerade dabei, seine Schuhe auszuziehen.
In diesem Moment und diesem Licht, sah er völlig anders aus. Was wohl daran lag, dass er angezogen war. Aber allgemein sah er, abgesehen von seinen Haaren, ziemlich... normal aus. Erst in dem hellen Licht konnte ich die intensive, rote Farbe erkennen und erwischte mich dabei, wie ich ihn schon wieder anstarrte. In dem... Laden sah die Farbe durch saß gedimmte Licht eher dunkel aus. Sofort schüttelte ich meinen Kopf und atmete durch. „Naja, es sieht aus, wie ein ziemlich teures Hotel und so viel Geld habe ich nicht“, räusperte ich mich am Ende und der Rothaarige sah mich mit hochgezogener Augenbraue an.
„Kleiner, das ist meine Wohnung. Kein Hotel...“, grinste er dann, hängte seine Jacke in einen Schrank und kam auf mich zu. Sein Arm hob sich und eine Hand legte er auf meine Schulter. „...und keine Sorge, ich berechne dir diese Nacht nicht“, zwinkerte er mir zu und drückte meinen Kiefer nach oben, denn offenbar war mir der Mund aufgeklappt, ohne, dass ich es bemerkt hatte. Danach ging er an mir vorbei und bog um die Ecke, während ich wie ein Möbelstück rumstand.
Das sollte seine Wohnung sein? Dieses Luxusding? Das konnte ich einfach nicht glauben. Wie sollte ein Prostituierter und Stripper sich so etwas Edles leisten können?
„Willst du im Flur schlafen, oder wieso stehst du da noch?“, rief Venus aus einem anderen Raum und ich zuckte vor Schreck kurz zusammen. Einen Moment später kam er wieder in den Flur und ich drehte mich sofort zur Seite, denn er trug nichts weiter, als diese schwarze Spitzenunterwäsche. „Gott, ich muss ganz dringend duschen. Würde ich dir übrigens auch raten, die Duschen im Glory sind der reinste Brutkasten für Bakterien und allerhand Krankheiten. Da drin gibt's sicher mehr Verkehr, als auf jeder Autobahn“, erzählte er ganz nebenbei und schien sich überhaupt nicht daran zu stören, dass er fast nackt war.
„Äh, ich muss... Meine Mutter anrufen“, log ich schnell und eigentlich nur, damit ich mich aus dieser Situation retten konnte. Allerdings fiel mir dann auch mein Handy wieder ein, das ich in der Eile völlig vergessen hatte. „Scheiße!“, kam panisch aus mir und ich fing an, in meiner Tasche herumzuwühlen. Es ergab überhaupt keinen Sinn, denn ich wusste ja, wo das Ding war. Nämlich am Kabel hängend in diesem Laden. Trotzdem hatte ich wohl noch irgendwie die Hoffnung, dass es durch Zauberhand in meinem Rucksack auftauchen würde.
„Was ist?“, hörte ich die Stimme des Rothaarigen und stand wieder auf, ehe ich mir die Tasche über die Schulter warf. „Ich habe mein Handy in dem, naja, ehm... Club vergessen. Ich muss es holen!“, antwortete ich entschlossen, aber Venus lachte wieder nur. „Die Oase ist alles, aber sicher kein Club. Sag' von mir aus Bordell, Freudenhaus oder Puff. Und jetzt brauchst du nicht mehr hinfahren. Hol' es morgen“, sagte er, zog sich mitten im Flur auch noch die restliche Unterwäsche aus und streckte seine Arme nach oben.
Mir stockte sofort der Atem.
Noch nie hatte ich einen so schönen Körper gesehen und dieser Gedanke schickte direkt eine Welle des Schams durch meinen Körper. Wieso fand ich den Körper eines Mannes schön?
Das war doch nicht normal...
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On Top ⇴ ᴛᴀᴇᴋᴏᴏᴋ
Fanfic❝We don't see things as they are, we see them as we are.❞ Das Rotlichtviertel ist nun wirklich der letzte Ort, an dem Jungkook sich wiederfinden wollte. Niemals wäre er freiwillig dorthin gegangen, aber gewisse Umstände erfordern manchmal drastische...