Like a Prostitute

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Heute war einer dieser seltenen warmen Tage in La Push und das schon in der Früh. Wir sollten bis zu rund 22 Grad bekommen, was hier nicht allzu oft vorkam. Ich entschied mich also für ein Trägershirt, schmiss einen Cardigan in meine Tasche und rundete mein Outfit mit einer engen Jeans in schwarz ab. Ich lockte meine Haare und machte mich dann auf den Weg nach unten. 

,,Guten Morgen Madison, gut siehst du aus," sagte meine Mum und stellte mir ein Müsli hin. ,,Guten Morgen, danke," sagte ich, lächelte sie an und fing an zu essen. Meine Brüder kamen auch einer nach dem anderen runter. Nach dem Frühstück machten wir uns auch schon auf den Weg zur Schule. ,,Leute ich komm erst morgen wieder heim, ich schlaf bei einem Freund," sagte Matt neben mir und wir nickten. Dieser Freund hieß Hailey und war nebenbei bemerkt meine beste Freundin. Langsam wird es zwischen den beiden ernst und davor hatte ich Angst. Matt wird ihr bald die ganze Story von uns erzählen müssen und ich hoffte, dass sie danach noch mit uns reden wird. Ist schließlich nicht der Alltag, dass jemand zu dir kommt und sagt, "Hey, ich hab mich unsterblich und hoffnungslos in dich verliebt und kann mich ganz nebenbei bemerkt in einen riesigen Wolf verwandeln." Ich musste über meinen Gedanken schmunzeln, was Matt neben mir natürlich bemerkte. Er sah mich fragend an aber ich schüttelte bloß den Kopf. Er musste nicht alles wissen, was in meinem Kopf vorging. Nach dem Frühstück räumte ich noch schnell die Teller weg und schaltete die Spülmaschine ein, ehe ich mich auf mein Motorrad setzte und zur Schule fuhr. 

,,Komisches Wetter heute, was? Gut siehst du aus Süße," sagte Hail, direkt als ich vom Motorrad abstieg. ,,Ja total. Danke, du aber auch," sagte ich und umarmte sie. Das Hailey eine Schönheit war, war kein Geheimnis. Ihre blonden Haare, die ihr bis über die Brust reichten, die vollen Lippen und langen Wimpern passten perfekt zu ihr. Sie trug ein Tshirt mit einer weißen Jeans und Sneaker. ,,Hey Süße," hörte ich Jakes Stimme hinter mir und im nächsten Moment schlang er einen Arm um meine Hüfte und küsste mich, als er neben mich trat. ,,Was habt ihr jetzt?" fragte mich Jake, als wir in die Schule gingen. ,,Geschichte bei Misses Pesternak," sagte Hail und rollte die Augen. Die Alte hatte ja sowieso einen Sprung in der Schüssel. Wir vermuten ja alle, dass sie heimlich Nonne ist, so wie sie sich benimmt. Jake schüttelte sich und wir fingen an zu lachen. ,,Wir sehen uns in der Pause," sagte Jake und gab mir einen Kuss ehe er verschwand. 

,,Miss Dalton, haben sie einen Sweater oder Cardigan dabei?" fragte mich die Pest auch schon, sobald sie das Klassenzimmer betrat. ,,Wieso?" fragte ich sie verwirrt. ,,Ihre Shirtträger sind etwas dünn, meinen Sie nicht? Und sie zeigen viel Haut bei ihrem Schlüsselbein," sagte sie und lächelte mich falsch an. ,,Es ist fast wie das was Hanna trägt?" hackte ich nach. Es war doch wahr. Hanna, welche vor mir saß, hatte fast das selbe Shirt wie ich an und bei ihr störte sie das nicht? Na gut Hanna hatte auch kein volles C-Körbchen sondern nur ein kleineres A, aber das war doch egal?! ,,Miss Dalton das reicht. Ziehen Sie sich bitte etwas über, sodass ich mit meinem Unterricht beginnen kann," sagte sie und drehte sich von mir weg. ,,Erst wenn Sie mir eine Erklärung geben warum Sie mein Shirt stört, das von Hanna aber in Ordnung ist," regte ich mich auf und ich hörte die Jungs neben mir lachen. Pasternak seufzte hörbar. ,,Miss Dalton, Sie stören meinen Unterricht, wenn Sie sich anziehen wie eine Prostituierte. Wie wenig Selbstachtung muss ein Mensch haben, dass er sich so anzieht? Sie lenken außerdem alle vom Lernen ab. Dies ist eine Schule und kein Freudenhaus," sagte sie und ich sah sie schockiert an. Hatte sie mich gerade eine Prostituierte genannt?! Ich bemerkte wie Paul sich neben mir anspannte und legte ihm beruhigend die Hand auf den Oberschenkel. ,,Misses Pesternak, glauben Sie wirklich, dass es ein pädagogischer Erfolg ist ihre Schülerinnen als Prostituierte zu bezeichnen? Ich bitte Sie, um eine Prostituierte zu sein fehlen mir noch die Schuhe und die Hotpant. Außerdem sitze ich in der letzten Reihe, wen soll ich von hier aus bitte vom Lernen abhalten? Unser Skelet Steve vielleicht?" fragte ich sie und deutete auf das Skelet, welches in unserer Reihe stand. ,,Miss Dalton, ich glaube nicht, dass Sie mich darüber informieren müssen, was pädagogisch wertvoll ist und was nicht. Sie werden sich nun auf den Weg zum Direktor machen," sagte sie und sah mich auffordernd an. Ich seufzte, sah zu Paul, zwinkerte ihm zu und stand dann auf. Ich packte meine Tasche extra langsam, lies dann ganz unabsichtlich natürlich meinen Stift fallen und bückte mich direkt vor Paul. ,,Oh ich fühle mich vom Lernen ja so abgelenkt, Misses Pesternak, bitte suspendieren Sie Madison vom Unterricht," sagte Paul und die anderen mussten Lachen anfangen. Auch ich musste grinsen. ,,Wir sehen uns später," sagte ich noch zu meinen Freunden und ging dann nach draußen, in Richtung Büro des Direktors.  

Ich klopfte an der Tür und hörte dann das freundliche "Herein" unseres Direktors. ,,Miss Dalton, was kann ich für Sie tun?" fragte er mich freundlich und deutete mir mit der Hand mich zu setzen. Ich erzählte ihm die ganze Geschichte und er schüttelte ungläubig den Kopf. ,,Was erwartet Misses Pesternak? Es hat zur Zeit, warum auch immer, über 20 Grad, da ist so ein Shirt, durchaus in Ordnung, vor allem wenn eine ihrer Mitschülerinnen das Selbe trägt," sagte er leicht wütend über seine Lehrkraft. ,,Gehen Sie etwas essen Miss Dalton, ich rede mit Misses Pesternak. Dieser Vorfall tut mir aufrichtig leid," sagte er pünktlich zum Pausenklingeln. Ich bedankte mich und ging dann in die Cafeteria. 

,,Da ist ja unsere Prostituierte," sagte Jared lachend und ich grinste. Alle die nicht in unserer Klasse sind sahen uns verwirrt an. Also erzählte ich auch ihnen die Geschichte und sie alle hielten sich vor Lachen die Bäuche. Alle bis auf einer und das war Jake. Er war mehr als nur sauer. ,,Kann ich ja nichts dafür, dass die Trulla noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen ist," sagte ich, zuckte die Schultern und fing mein Essen an. Wenn der Tag schon so losging konnte er ja nur gut werden...

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