I'm alive

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Ich schrie mir gerade die Seele aus dem Leib. Bitte mach das es aufhört! Ein neues Knacken lies mich wieder aufschreien. ,,Das ist die Letzte, versprochen," sagte Carlisle neben mir und sah mir in die Augen. ,,Bereit?" fragte er mich. ,,Das hast du mich bei den letzten 11 auch nicht gefragt, mach einfach," sagte ich geschwächt. Carlisle drückte mit Kraft auf meinen Brustkorb und ein letztes Knacken erklang und somit auch ein letzter Schrei von mir. Carlisle drückte die Rippe in Position. ,,Das hätten wir dann auch geschafft," sagte er. Ich schwitzte am ganzen Körper und mein Gesicht war voller Tränen. Jake wollte bei mir sein und mir Kraft geben aber sowohl Carlisle als auch ich haben ihn rausgeschickt. Er musste mich in diesem Zustand nicht sehen. ,,Kannst du dich aufsetzen?" fragte mich Carlisle und ich nickte schwach. Mit viel Mühe setzte ich mich auf und lehnte mich erschöpft an die Wand. Ich atmete schwer. 

,,Ungefähr so stell ich es mir vor ein Kind zu bekommen," sagte ich heiser und Carlisle lächelte. ,,Möchtest du Kinder, Madison?" fragte er mich, während er einen Verband um meine Rippen und meinen Arm wickelte. ,,Wollen schon, aber wirklich möglich ist es ja nicht," sagte ich. ,,Wunder geschehen," sagte er und lächelte mich an. Das entlockte mir ebenfalls ein schwaches Lächeln. ,,Hast du sonst irgendwo schmerzen?" fragte mich Carlisle. ,,Ich habe Kopfschmerzen, aber sonst nichts. Glaube ich zumindest," sagte ich und Carlisle nickte. Er stand auf, ging zu seiner Tasche und wühlte in ihr herum. Er kam mit einer Tablette zu mir zurück. ,,Nimm die, damit sollte es besser werden," sagte er und hielt mir einen Becher mit Wasser hin. Ich nahm die Tablette langsam und trank das Wasser nach. 

,,Du kannst dich wieder hinlegen, soll ich wen reinholen?" fragte er mich. ,,Matt," sagte ich schwach und er nickte. Carlisle sammelte seine Sachen zusammen und verlies dann Jakes Haus. Ich schloss kurz die Augen, öffnete sie aber wieder als ich Matts Anwesenheit spürte. Ich drehte meinen Kopf leicht und sah ihn an. Sein Gesicht war rot und seine Augen geschwollen. Ich griff langsam nach seiner Hand und drückte so fest zu wie ich in meinem Zustand konnte. 

,,Ich bin so froh das du lebst," sagte Matt und seine Stimme war zittrig. ,,Ich geh nicht so schnell, keine Angst Bruderherz," sagte ich leise. Eine Träne lief ihm die Wange runter. ,,Hör auf zu weinen Matt. Ich lebe und meine Rippen heilen wieder," sagte ich. ,,Mads du hättest sterben können oder gelähmt oder sonst was!" sagte er ein wenig aufgebracht. ,,Bin ich aber zum Glück nicht," sagte ich ruhig. ,,Ich weiß nicht was ich gemacht hätte wenn du nicht mehr hier wärst," sagte er und ich sah nach unten. Ich wollte nicht so denken. ,,Wie geht es den anderen?" fragte ich um das Thema zu wechseln. Matt schnaubte leicht amüsiert. ,,Das liebe ich so sehr an dir. Dir kann es noch so dreckig gehen, es wird dich immer mehr interessieren wie es deinen Freunden geht," sagte er lächelnd. ,,Ihnen geht es gut. Seth hat eine leicht angeschwollene Backe, das wars dann aber auch," sagte er und ich nickte leicht.  ,,Schlaf ein wenig, wir kommen morgen wieder," sagte Matt, als er bemerkte, dass mir die Augen immer mehr zufielen. ,,Danke, dass du da warst. Sag Dus und Nick, dass es mir gut geht und das ich sie lieb habe," sagte ich leise und Matt nickte. Er stand auf, gab mir einen sanften Kuss auf den Kopf und verlies dann das Haus. 

Meine Augen wurden immer schwerer und ich bekam immer mehr Kopfschmerzen. Hatte Carlisle nicht gesagt, dass das besser werden wird? Vermutlich habe ich zu viel gesprochen oder mich zu stark auf das was Matt gesagt hat konzentriert. Ich wollte mich auf die Seite legen, aber ich konnte nicht. Auf der einen Seite war mein Arm der höllisch weh tat, auf der anderen meine Rippen, die mich umbringen wollten. Ich schnaufte erschöpft. Wenigstens war Jake nichts passiert.

Gerade als ich am einschlafen war wurde die Tür wieder geöffnet und ich sah eine Gestalt im Türrahmen lehnen. Ich konnte meine Augen nicht weit genug aufmachen um zu erkennen wer es war. Es waren weder meine Brüder, noch Sam, Jared oder Paul. Dafür war diese Person zu klein. Nick oder Jared hätten es von der Größe sein können, allerdings nicht von der Breite. Nick hatte schmale Schultern, genauso wie Jared. Blieben nur noch Seth, Jake, Quil und Embry. Leah konnte ich aufgrund der Haare ausschließen. Die Person bewegte sich auf mich zu und ging neben mir in die Hocke. Ich drehte meinen Kopf leicht um der Person zumindest annähernd in die Augen sehen zu können. 

,,Hab ich dich geweckt?" fragte mich Jake leise. ,,Nein, ich war wach," sagte ich ebenso leise. ,,Es tut mir so leid Madison. Es war meine Schuld, ich hätte ihn nicht auf meinen Rücken kommen lassen dürfen, dann hättest du mir gar nicht erst helfen müssen," sagte Jake. Machte er sich gerade ernsthaft Vorwürfe wegen meinem Fehler? ,,Jake, es war meine eigene Schuld. Mein Angriff war viel zu offensichtlich und durchschaubar," sagte ich schwach. Jake schüttelte den Kopf und sah zu Boden. ,,Jake, es ist nicht deine Schuld, hör auf das zu glauben," sagte ich nun etwas bestimmter. ,,Wenn du meinst," sagte er. Er gab sich trotzdem die Schuld, das wusste ich. Wie kann man nur so stur sein?

,,Legst du dich zu mir?" fragte ich ihn und Jake nickte leicht lächelnd. Ich rückte ein Stück, sodass Jake auch Platz hatte. Jake drehte sich auf die Seite, sodass er direkt zu mir sah. Er fuhr mir durchs Haar und ich wurde wieder müde. ,,Versuch zumindest zu schlafen Baby, es war ein langer, anstrengender und schmerzhafter Tag," sagte er leise und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Ich nickte und schloss die Augen.

Ich bin froh, dass Jake hier ist. Er beruhigt mich und gibt mir Kraft. Selbst in den beschissensten Zeiten hält er zu mir. Und um ehrlich zu sein sehe ich momentan echt beschissen aus und bin froh, wenn ich duschen kann. Wann auch immer das sein wird, nachdem ich nicht weiß, wann Carlisle den Verband wieder entfernt. Aber ich war glücklich. Glücklich darüber, dass wir diesen Kampf gewonnen haben. Glücklich darüber, dass es uns allen gut geht. Glücklich darüber, dass Jake bei mir ist. Glücklich darüber, dass ich lebe.

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