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Sobald ich mit packen fertig war, stellte ich meinen Koffer im Flur ab und setzte mich ins Auto um zum Friedhof zu fahren. Wir hatten Dezember und ich wollte mir endlich einen Traum erfüllen. London.
Am Friedhof angekommen ging ich direkt zum Grab meiner Schwester.
Dort fanden sich Blumen wieder, frische, da meine Eltern mir gesagt hatten das sie erst morgen herkamen konnten sie nur von Kais Eltern sein. Diese Besuchten in seinem Auftrag das Grab immer wieder.
Jetzt wo er in England wohnte, kam er selber schlecht hier her.
Leider wohnte er auch in London, hoffentlich musste ich ihn da nicht sehen. Doch dafür war London doch wirklich zu groß, da musste ich mir doch keine Sorgen machen.
Dort wohnten mehr wie 8 Millionen Menschen, da musste ich doch nicht ihn sehen und ich wollte ihn dort auch nicht sehen.
Wir hatten uns im Sommer getrennt, weil er nach England zog. Seit dem hatte ich nichts mehr von ihm gehört. Er hatte mich zwar gebeten mit ihm zu gehen, doch ich wollte nicht. Ich war gerade dabei mir mein Leben wieder aufzubauen, als er mich das gefragt hatte, hatte eine Ausbildung als Dolmetscherin begonnen, diese hatte ich in 6 Monaten abgeschlossen und die staatliche Prüfung auch bestanden. Abendschule und ein Praktikum hatten mir da gut geholfen. Englisch und Französisch, das zweite eher, weil Moussa mir nochmal richtig geholfen hatte.
Nun hatte ich in London einen Job, sollte in einer Firma Verträge übersetzten wegen einer Übernahme von einem Konzern. Das Ganze würde etwas länger als 1 Monat gehen.
Natürlich hatte ich Kais Werdegang verfolgt und hatte auch den ganzen Rummel um seinen wechsel verfolgt. Wir hatten zwar unsere Beziehung öffentlich gemacht, nicht aber unsere Trennung. Doch die Leute waren von selber drauf gekommen, weil er in London immer nur alleine gesichtet wurde. Er hatte sich sogar einen Hund gekauft, schon in Köln wollte er am liebsten ein Haustier. Doch er wollte es nicht in der Wohnung halten und damals sprach er schon von einem wechsel, das dieser ins Ausland ging war nicht unbedingt der Plan gewesen. Nur das er gerne Garten hätte für einen Hund, damit war ich ja auch einverstanden.
Doch jetzt war ich nur hier bei meiner Schwester um mich erst mal zu verabschieden, zu Weihnachten würde ich zwar hier sein doch nur von Heiligabend bis zum zweiten Feiertag.

Meine Ironie zu Kai in England fing damit an das mein Hotelzimmer ausgerechnet in der Nähe vom Stadion von Chelsea war, eigentlich sogar direkt daneben. Mein Zimmer zeigte natürlich aufs Stadion. Ich kann mich dran erinnern das man mich gefragt hat, ob ich Fußball mag. Nun verstehe ich auch wieso. Natürlich hatten sie auch noch ein Heimspiel morgen. Wieso musste es das Schicksal so schlecht mit mir meinen?
Ich saß nun auf dem Bett und schaute durch mein Instagram, hatte eine Story gepostet das ich in London gelandet war. Jana, mit ihr hatte ich immer noch guten Kontakt, hatte noch gesagt ich soll Kai doch grüßen. Dieser aber sah sich meine Sachen gar nicht mehr an, zwar folgten wir uns weiter gegenseitig doch wir schauten weder die Storys des anderen, noch likten wir Bilder vom anderen.
Jetzt wollte ich mir doch mal anschauen was hier sein neues zu Hause war, ein bisschen neugierig war ich ja schon. Für weiter in die Stadt zu gehen war es auch viel zu spät.
Ich ließ meinen Koffer zurück und ging aus dem Hotel, stand direkt vor diesem Stadion und ging ein bisschen in eine Richtung.
Hier war ein Fanshop und erst haderte ich mit mir doch dann ging ich hinein, während der Zeit wo wir zusammen waren hatte ich jedes spiel besucht was möglich war. Zusammen mit Jana stand ich immer auf der Tribüne und hatte ihn angefeuert. Was Kai nicht wusste ist, das ich sogar beim DFB-Pokalfinale in Berlin dabei war. Damit wollte ich ihn damals überraschen, doch wir hatten uns getrennt und somit war ich dort und er wusste es nicht.
Im Shop muss ich gestehen gab es eine ganze mengen an Artikeln und da ich blau sehr gerne mochte nahm ich mir sogar einen Hoodie mit, dort stand einfach in Blau und Weiß Metallic Chelsea drauf. Diesen konnte ich hier anziehen, ohne vielleicht blöd auszusehen. Auf dem Weg zu Kasse sah ich ein Bild von Kai, dies überrumpelte mich total.
Es waren mehrere Spieler auf diesem Bild, doch nur er fiel mir in die Augen.
Ein kleiner Junge suchte sich gerade ein Trikot aus, lies dies beflocken und wünschte sich Kai auf seinem Trikot. Er wurde gefragt, wieso gerade Kai, da dieser natürlich neu war. Der kleine antwortete nur das er cool war und ein so werden möchte wie er.
Lächelnd schaute ich mir die Trikots auch einmal an, was eigentlich Unsinn war doch dieses Neon Rot, oder pink, gefiel mir ehrlich gesagt sehr gut. Überhaupt diese Sonderfarben mochte ich sehr gerne.
Doch was sollte ich damit, ich würde es eh nie anziehen. Diesen Hoodie konnte ich wenigstens anziehen.
Also bezahlte ich diesen, und ging wieder ins Hotel zurück um dort noch zu Essen und dann ins Bett zugehen. Morgen um 8Uhr holte mich ein Fahrdienst ab und ich fuhr in die Firma wo ich die Verträge übersetzten sollte. Also wollte ich ausgeschlafen sein.

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So hier nun der zweite Teil meiner Kai Geschichte. Viel spaß dabei


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