Ich spürte wie sich etwas zu mir legte und wurde wach. Das erste was ich sah, war blondes Fell und ich wusste das Baloo bei mir war. Das zweite was ich bemerkte, ich war nicht mehr im Wohnzimmer, sondern in seinem Schlafzimmer.
Hatte ich wirklich 16 Stunden durchgeschlafen? Das hatte ich lange nicht getan, dazu musste ich sagen ich fühlte mich auch besser. Da ich, solange geschlafen hatte spürte ich langsam den Hunger.
Ich stand auf und Baloo folgte mir nach unten. Dort saß Marie in der Küche, das Ultraschallbild lag auch noch in der Küche auf den Tisch. Mit einem blick auf die Uhr stellte ich fest, dass wir schon 12 Uhr hatten. Gut das ich nicht zur Arbeit musste, diese Woche war ich aufgrund der Übelkeit im Home-Office.
„Du bist ja wach." sagte sie und lächelte.
„Ich hab lange nicht so gut geschlafen." sagte ich leise und setzte mich zu ihr.
„Manchmal muss man eben da sein, wo man sich wohlfühlt damit es einem besser geht Melissa." ihre Worte waren ehrlich, darin lagen keine Vorwürfe aber die Wahrheit.
„Er hat mir so wehgetan ich wollte ihn hier in London gar nicht sehen, meine Arbeit zu Ende machen und dann nach Hause fliegen. Dann stand er auf einmal vor mir und alles kam wieder hoch. Die ganze Wut, die Angst aber auch meine Gefühle für deinen Bruder." meinte ich leise und schaute auf den Kopf der auf meinen Beinen lag, ich kraulte seinen Kopf, um mich abzulenken.
„Er hat mir von allem erzählt. Von eurer Trennung, eurem Gespräch und auch von Silvester. Melissa er liebt dich, immer noch. Weißt du, wieso ich hier bin? Ich wollte mit dir reden und dann stehst du hier vor der Türe und erzählst ihm das du schwanger bist. Er ist gestern Abend aus allen Wolken gefallen."erzählte sie mir und legte ihre Hand auf meine die noch auf dem Tisch lag. Sofort schaute ich zu ihr und sie lächelte.
„Er will dieses Baby, mit dir zusammen. Es ist nur noch deine Entscheidung." sagte sie nun ich wusste genau, dass sie damit recht hatte. Hatte ich das Recht dazu mit Kai ein richtiges Leben zu führen? Nach allem was passiert war.Damit ich auf andere Gedanken kam, ging ich mit Baloo spazieren, ich wäre am liebsten nach Hause gefahren doch ich wollte erst mit Kai sprechen. Ich war fast 2 Stundenunterwegs und als ich wieder in die Straße bog, sah ich sein Auto vor der Türe stehen. Da ich wusste, wo er seine Schlüssel hatte, hatte ich diesen mitgenommen zum Spazieren gehen. Trotzdem klopfte ich jetzt aber an.
Kai öffnete diese und schaute mich an, lies mich dann rein und Baloo begrüßte sein Herrchen erst einmal ausgiebig. Ich bleib im Flur stehen, wusste nicht, was ich tun sollte.
„Willst du da stehen bleiben oder hereinkommen?" fragte er mich und schaute mich dann an. Langsam zog ich die Schuhe aus und ging dann ihm nach in die Küche.
Marie schien nicht hier zu sein, denn auch ihre Jacke und ihre Schuhe waren nicht da.
„Hast du was gegessen? Marie hat vorhin gekocht und dir was da gelassen, sie meinte du bist schon 2Stunden weg..." sein Redeschwall wollte nicht aufhören und ich fühlte mich immer unwohler dabei
„Kai hör auf. Ich bin nicht krank."stoppte ich ihn. Sofort nickte er und setzte sich hin.
„Sorry. Ich mach mir nach gestern einfach nur sorgen." nun setzte er sich mir gegenüber.
„Übelkeit und vor allem Müdigkeit gehören zu den Symptomen der Schwangerschaft, dazu hab ich die letzten Wochen schlecht geschlafen." antwortete ich nun und schaute dann Kai wieder in die Augen. Man sah ihm an das er sich Sorgen machte.
„Ich hab mir gestern wirklich Sorgen gemacht. Du hast mich verdammt überrumpelt damit, dann bist du eingeschlafen und nicht mehr wach geworden. Ich wollt schon ein Arztrufen." ich konnte die sorgen in seiner Stimme hören. Das hatte ich nicht gewollt.
„Denkst du für mich, war der Tag gestern einfach? Mal eben zu erfahren das man schwanger ist? Mich dir damit zu stellen und dann diese Übelkeit und alles? Ich mach die ganze Übelkeit schon seit 2 Wochen mit. Ich dachte einfach ich hab ein Virus, ich wäre doch nie drauf gekommen das ich schwanger bin."sagte ich zu ihm, da sich meine Stimme änderte, kam Baloo zu mir und legte wieder seinen Kopf auf meinen Schoß. Sofort krabbelte ich ihn wieder.
„Ich bin dir dankbar, dass du direkt zu mir gekommen bist. Ich möchte für dich und das Baby da sein, egal wie du dich entscheidest." nun nahm er meine Hand, damit hatte ich nicht gerechnet. Eigentlich hatte ich eher damit gerechnet das er mich anmotzte oder so was.
„Danke." murmelte ich ganz leise und konnte meine Tränen jetzt schon wieder nicht zurückhalten. Er wollte schon was sagen da schüttelte ich den Kopf.
„Frag nicht. Hormone, ganz schlimme Sache." ich wischte die Tränen weg und Baloo stupste mich an. Lächelnd streichelte ich ihn weiter.
„Mein Hund ist voll auf deiner Seite." nun lachte Kai, er stand auf und machte mir das Essen in der Mikrowelle warm. Sobald es warm war, stellte er es vor mich.
„Danke." sagte ich leise und aß das Essen dann auch, Baloo legte sich zu meinen Füßen hin.„Ich muss gleich mal nach Hause. Mich umziehen." während ich gegessen hatte, hatte er mir vom Training erzählt. Dass er sich nicht wirklich konzentrieren konnte, vermutlich weil er erfahren hatte das er Vater wird.
„Ich fahr dich. Ich muss eh wieder zum Training, ich wollte aber in der Pause nach dir sehen."erklärte er und stand auf um den Teller wegzuräumen.
Ich verabschiedete mich von Baloo und ging dann mit ihm zu seinem Auto, nannte ihm meine neue Adresse. Er wunderte sich etwas aber erinnerte sich daran das ich ihm erzählt hatte das meine Arbeit mir eine Wohnung gab wegen der Verlängerung.
„Wie geht es weiter?" fragte er mich als er bei mir vor dem Haus parkte.
„Ich hab keine Ahnung. Das sollten wir aber wohl zusammen besprechen." ich sah zu ihm und wieder lächelte er.
„Ich hab morgen ein Spiel. Kann ich dich danach abholen? Zwar werden die Tage danach extrem stressig aber ich möchte mit dir reden." er nahm jetzt meine Hand, ich hatte irgendwie das Gefühl, dass er das gerade sehr oft tat.
„Ok." antwortete ich nur und sah ihn wieder an, dann kramte ich noch seinen Schlüssel aus meiner Jackentasche. Wollte ihm den geben.
„Behalte ihn. Du kannst jederzeit zu mir kommen. Falls es dir schlecht geht und du Hilfe brauchst." erschloss meine Hand um den Schlüssel. Hier in diesem Moment hatte ich das Gefühl, er meint das ernst.
___________________________________________________________Oh ihr Lieben hier ist gerade das reinste Chaos.
Mein Mann denkt darüber nach, ob er nicht ein Fehler gemacht hat.
Doch was soll ich da bitte zu sagen?
Ich dreh hier echt durch.
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Back to the feelings
RomanceBevor Kai nach England gezogen ist, stellte er Melissa vor die Wahl. Mitkommen oder Schluss. Doch was ist, wenn sie in England wieder aufeinander treffen? Die Gefühle nicht verschwunden sind? [Zweiter Teil von Between the feelings]