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„Julian du bist ein Arsch, wieso hast du ihm erzählt, wo ich bin?" als der Blonde ans Telefon gegangen war, fuhr ich ihn direkt wütend an. Ich war mittlerweile wieder im Hotel angekommen und stellte meine Tasche auf den Tisch.
„Ich hab ihm nur gesagt das er in deine Story schauen soll. Er war selber durch Zufall in der Nähe. Er hat dich also gefunden?" seine Worte klangen viel zu belustigt, als das er bereute mich verraten zu haben.
„Ich hab ihn stehen gelassen. Ich bin so wütend geworden als ich ihn gesehen habe." ich setzte mich aufs Bett. Eigentlich wollte ich Kai sogar ganz gerne wiedersehen, doch als er meinte er würde mich vermissen sind bei mir die Sicherungen durchgebrannt.
„Ihr beide ehrlich. Er ist seit Wochen von dir dran, du bist seit Wochen dran das ihr euch vielleicht nochmal unterhalten solltet. Da trefft ihr euch und du lässt ihn stehen." ich konnte richtig hören wie Julian die Augen rollte. Julian war der einzige der wirklich wusste, wieso wir uns getrennt hatten, da auch Kai ihm davon erzählt hatte.
Der blonde Fußballer war direkt der Meinung wir sollten nochmal reden, bevor Kai abreiste schon. Dazu war es aber nie gekommen, alleine weil wir nicht mehr miteinander redeten.
„Schreib ihm Melissa, sag ihm das du reden willst. Er wird dich nicht wegstoßen." erklärte mir der beste Freund noch bevor wir auflegten.
Ich wusste wirklich nicht was ich machen sollte. Stand auf und stellte mich ans Fenster, mit dem blick auf das neue Stadion wo Kai spielte. Ich wusste das sie noch ein Auswärtsspiel hatten übermorgen. Doch danach den Samstag war das Spiel hier wieder.
Karten bekam man dafür allerdings nicht mehr, sonst hätte ich mir das Spiel definitiv mal angeschaut.

Zwei Wochen verging und es gab ganz viele Überraschungen, ob diese aber Positiv oder Negativ waren konnte ich noch nicht Abwegen. Man hatte mir angeboten bis Juni oder Juli hier zu bleiben, mit einer kleinen Wohnung. Es gab soviel Arbeit das ich dies niemals bis Ende Januar schaffen konnte. Nach Neujahr sollte ich beschied geben, ob ich dieses Angebot annehmen würde.
Jetzt war ich auf dem Weg nach Hause. Zu meinen Eltern, ich gestehe, ich war froh aus London wegzukommen. Mit ihm in einer Stadt zu sein war für mich wirklich nicht das Problem, zu wissen, dass er weiß, dass ich hier bin aber schon.
Jetzt ein paar tage nicht konfrontiert mit ihm zu werden war sehr gut. Sie hatten zwar ein Spiel am zweiten Weihnachtstag aber ich kam erst am Tag danach wieder. Ich würde auch erst wieder am 4. Januar arbeiten müssen. Wollte aber Silvester in London verbringen, selbst wenn ich das alleine feiern würde.

Endlich wieder zu Hause war ich froh darüber wieder in meinem Zimmer zu sein, es war spät da ich heute Morgen noch arbeiten musste hatte ich einen späten Flug genommen. Jetzt hatte ich Abend gegessen, geduscht und kuschelte mich gerade ins Bett als mein Handy klingelte.
Da ich mit Julian oder Jana rechnete, ging ich einfach dran.
„Hey."
„Ich hätte nicht gedacht das du drangehst." sofort als ich seine Stimme hörte, erstarrte ich, schaute auf mein Handy und sah das dort Kai stand.
„Ich hab ehrlich gesagt nicht aufs Handy geschaut, ich dachte an jemand anderes." gestehe ich leise, legte mich richtig in mein Bett.
„Eigentlich wollte ich nur fragen, ob du über Weihnachten hier bist, falls du nicht alleine sein möchtest." sagte er einfach frei raus, hatte er nicht verstanden, dass ich ihn nicht sehen wollte?
„Ich bin bei meinen Eltern. Vor 2stunden angekommen." sagte ich zu ihm und seufzte.
„Ach so. Kommst du überhaupt wieder her? Ich mein ich hab keine Ahnung, wieso du hier bist. Julian meinte du musst hier Arbeiten eine Zeit lang." ich spürte das er zögerte, mich dies zu fragen. Doch ich wollte ja immerhin eh mit ihm reden.
„Kai hör zu. Ich weiß nicht, was das hier jetzt soll doch ich würde auch gerne mit dir reden in ruhe. Ich komme nach Weihnachten wieder und bin dann erst mal noch bis Ende Januar da. Vielleicht aber auch bis Juni oder Juli." sagte ich nun ganz offen, wieso sollte ich ihn auch anlügen.
„Ok. Mel es... nein lass uns reden, wenn du hier bist." unterbrach er sich selber und ich hörte wie er sich irgendwo hinsetzte.
„Ich wünsche dir schöne Weihnachten Kai. Ich melde mich, wenn ich wieder in London bin." damit legte ich auf, wollte nicht mehr von ihm hören wie er mir schöne Weihnachten wünschte oder sonst was.

Am Morgen von Heiligabend fuhr ich als Erstes auf den Friedhof und brachte meiner Schwester neue Blumen, hier waren aber auch noch andere Blumen zu finden. Sicher kamen die auch wieder von Kai.
Schon wieder musste ich jetzt also an ihn denken, wieso ließ er mich denn nicht los.
„Wieso lässt mich dieser Mann nicht los Vanny." meinte ich leise und letzte ihr noch einen kleinen Engel, den ich auf dem Weihnachtsmarkt gekauft hatte, auf ihr Grab.
„Ich weiß, dass du wolltest das wir zusammen bleiben, doch es hat nicht geklappt. Wieso musste er auch ausgerechnet nach England wechseln." redete ich weiter, motzt nun eher mit mir selber als mit dem Grab.
Das ich hier stand und mit dem Grab redete war nichts Neues, mir war auch egal, wenn Leute doof schauten. Mir half es mit meiner Schwester zu sprechen.
„Wenn ich mit ihm geredet hab, könnten wir vielleicht wenigstens wieder Freunde sein." und genau das hoffte ich auch. Es wäre wirklich schön, wenn wir beide wieder Freunde sein könnten.
Immerhin war er mein ältester Freundeden ich hatte.

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Auf Wunsch heute noch ein Kapitel ;)

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