Nach einer Dusche und neuen trockenen Sachen, von Jannis, saß ich schon wieder in der Küche der Familie Brandt und trank ein warmen Kakao. Julian saß mir gegenüber und trank Kaffee, dem zeug konnte ich einfach nichts abgewinnen.
„Ihr spinnt doch da draußen im Regen zu streiten. Ihr benehmt euch wie kleine Kinder." hörten wir uns die Standpauke seiner Mutter an. Das hatten wir schon mal gehört, nach einem Streit im Regen.
Jascha und Jannis standen an der Küche und grinsten sich nur einen, ihnen kam das ganze wohl auch bekannt vor.
„Ich sag deiner Mutter Bescheid wo du bist, ich weiß von ihr das du nicht gerne bei dem Wetter fährst. Also bleibst du hier. Sprecht euch aus oder sonst was aber regelt es endlich." richtete sie noch ihre Worte an uns bevor sie dann zu den beiden jüngeren schaute.
„Ihr beide raus hier. Jannis du kannst das Gästebettzeug beziehen und ihr könnt euch überlegen wo sie schläft." mit diesen Worten scheuchte sie die Jungs aus der Küche und ging auch selber.
Da die anderen gegessen hatte während wir uns gestritten hatten sollten wir uns was machen wenn wir Hunger hatten. Wir aber schwiegen nur.„Kam dir das eben auch bekannt vor?" fragte nun der blonde mir gegenüber, er schaute mich dabei aber nicht an.
„Irgendwie ja." meinte ich leise. Als ich damals im Sommer einen streit mit Julian hatte wollte ich nach Hause laufen, er war mir gefolgt und da es in strömen geregnet hatte waren wir auch in 2min durchnässt. Wir hatten uns vor dem Haus gestritten und am Ende hatte er mich einfach geküsst. Zumindest bisseine Mutter uns ins Haus gerufen hatte. Das ähnelte der Situation heute schon sehr.
Julian stand auf und ich konnte hören wie er Teller aus dem Schrank nahm. Da seine Mutter den Backofen angelassen hatte teilte er zwei Stücke auf die Teller und stellte eins mit Besteck vor mir ab.
„Danke." murmelte ich leise. Er brummte nur irgendwas und während wir aßen sagte keiner ein Wort. Diese Stille war schrecklich, erdrückend und angsteinflößend.
Ich räumte die Teller nach dem Essen in die Spülmaschine genau wie unsere Tassen, mir war hier alles noch immer so vertraut.
„Was sollte der Kuss eben." fragte ich nachdem ich meinen Mut zusammen genommen hatte.
Ich drehte mich um und erkannte das ernicht mehr dort saß sondern nun vor mir stand.
„Keine Ahnung. Ich bin sauer. Das du dich mit Jannis wieder so gut verstehst, als ich dich dann mit Jascha gesehen habe sind die Sicherungen durchgebrannt." erklärt er mir, es überraschte mich das er so offen war.
„Du hast gesagt es ist ok wenn wir Freunde sind." sagte ich leise, er würde mich ja eh verstehen. Jetzt schaute er mich wieder an.
„Ich hab auch nichts dagegen ich binnur eifersüchtig." erschrocken sah ich ihn an, das er zugeben würde eifersüchtig auf seine Brüder zu sein hätte ich niemalserwartete.
„Wieso? Für dich gibt es doch kein Grund eifersüchtig zu sein."
„Weil du zu mir gehörst Kim." nun waren seine Worte nicht mehr wie ein flüstern, doch ich hatte sie gehört und das reichte. Ich wusste nicht was ich davon halten solltedoch trotz das ich ihn 3 Jahre nicht gesehen hatte kribbelte alles bei diesen Worten.
„Als ich dein Brief gelesen habe, dich wiedergesehen habe oder deine Worte auf den Friedhof. Meine Gefühle für dich waren sofort wieder da, ich bin glaube ich über mich selber sauer das es so ist." er fuhr sich nervös durch die Haare, er wusste genau wie verrückt mich diese Geste früher gemacht hat. Sie tat es heute noch.
„Wieso hast du mich so angemotzt." fragte ich ihn nun. Wenn er doch angebliche wieder Gefühle hatte,wieso motzt er mich dann so an.
„Weil ich hier herkam um Abstand zubekommen, zuhause alleine muss ich die ganze Zeit an dich denken. Deswegen kam ich heute her, wollte mich ablenken. Da stehst du aufeinmal da und bist wieder in meinem Leben. Ich kam hier an, dann erzählt mir meine Mutter das du hier bist und mit den Jungs spazieren bist. Ich war wütend das du schon wieder da bist, das ich selbst hier kein Abstand bekomme." erzählte er mir und holte tief Luft.
„Es tut mir Leid. Ich wusste nicht das du heute herkommst, wie keiner hier. Sonst wäre ich nicht geblieben." sagte ich zu ihm. Er sah mich an und nickte.
„Ich weiß. Ich weiß auch das ich keinem verbieten kann mit dir befreundet zu sein, das hab ich nur gesagt weil ich wütend war." erklärter er mir und schaute michjetzt entschuldigen an. Wütend konnte ich ihm nicht sein, wenn er mir meine Sache damals verzieh musste ich ihm doch das hier auch verzeihen.
"Schon gut. Ehrlich Julian." sagte ich und legte meine Hand an seinen Arm.Ich schlief bei Jannis im Zimmer. Das Gespräch aus der Küche ging mir aber einfach nicht aus dem Kopf muss ich sagen. Immer wieder dachte ich daran das er gesagt hatte dasdie Gefühle für mich noch immer da waren.
Da es draußen noch immer regnete war ich nicht mehr nach hause gefahren, seit dem Unfall damals fuhr ich ungern bei Regen Auto. Meine Mutter wusste auch Bescheid. Doch nun lag ich seit 2 Stunden hier und starrte an die Decke. Das Zimmer hatte sich nie verändert, ich kannte es wie mein eigenes. Ich wusste aber auch das auf der anderen Seite der Wand genau neben mir Julian lag.
Erschrocken zuckte ich zusammen als es an der Wand klopfte. Ich wusste nicht ob ich reagieren sollte. Früher hatten wir das immer gemacht um zu schauen ob der andere schon schlief, als Jannis noch nichts von uns wusste. Meistens war ich dannin sein Zimmer geschlichen.
Ich zögerte eine weile bevor ich zurück klopfte. Mein Herz klopfte schneller gegen meine Brust und als es wieder zweimal klopfte setzte es fast aus.
1 mal klopfen war immer das Zeichen ob man noch wach ist, 2 mal ob ich rüberkommen würde. Meinte er diese alten Zeichen? Wusste er es noch? Meine Vermutung bestätigte sich als es nochmal 2mal klopfte.
Zögernd stand ich auf und ging langsam und leise aus dem Zimmer, im Flur war es dunkel doch das kannte ich schon. Leise schloss ich die Türe und holte vor Julians Tür Luft bevor ich die öffne.
„Sag mal was soll das?" fragte ich leise als ich ins Zimmer ging. Da es hier Stockdunkel war sah ich nichts, ich schloss die Türe und spürte ich zwei Hände die sich an meine Hüfte legten und kurz darauf spürte ich seine Lippen wieder an meinen.
Erst wusste ich nicht wie ich reagieren sollte doch dann ließ ich es geschehen und erwiderte den Kuss. Meine Hände fanden den weg zu seiner Brust, er hatte kein Shirt an und so konnte ich feststellen das in den 3 Jahren doch einiges passiert war.
Neugierig fuhr ich mit den Händen über seine Brust runter zu seinem Bauch, auch hier hatte sich etwas getan und ein wenig ausgeprägter waren die Muskeln nun.
Als er mit den Händen unter das Shirt fuhr drückte ich ihn dann aber doch weg und löste mich von ihm.
„Was wird das hier eigentlich?"fragte ich leise und versuchte wieder Luft zu bekommen, dieser Kuss war so gierig gewesen und doch weckte er jede menge Gefühle.
„Du gehst mir nicht mehr aus dem Kopf." antwortete er mir, auch er hörte sich an als würde er wieder zu normalem Atmen kommen müssen.
„Du hast eine Freundin Jule." meinte ich nun ernst, das ich dabei seinen Spitznamen verwendete merkte ich erst später.
"Ich hab was?" fragte er lachend.Wieso lachte er denn jetzt?
„Die blonde vor dem Cafe?" ich war verwirrt und wusste nicht was ich denken soll, er hatte doch vor dem Cafe ein Mädchen im Arm gehabt.
„Du meinst Cassie? Sie ist nicht meine Freundin, wäre sie gern aber seit ich dich da gesehen hab hat sie nichts mehr von mir gehört." seine Stimme kam näher und er stand wieder vor mir, langsam hatten sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt und konnten die Schemen erkennen.
„Ich weiß nicht was ich dazu sagensoll." hörte ich mich leise sagen. Mein Körper und mein Herz würden Julian am liebsten anspringen, mein Kopf aber sagte mir dases keine Gute Idee war.
„Denk einfach nicht drüber nach. Tue was dein Herz dir sagt." seine Stimme war so nah an meinem Ohr, sein Körper drückte an meinen. Diesen Satz hatte ich auch schon einmal von ihm gehört. Doch damals war ich jünger, naiver und verknallt.
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Ich bin so froh das die Geschichte fertig ist denn mein Herz urde am Freitag gebrochen.
Mein mann hat mir mal eben von heute auf morgen gesagt das er auszieht.
Sogar ne neue hat.
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New Chance?
RomanceEine stille Geburt verändert vieles. 3 Jahre hat Kimberly mit dem Ereignis gekämpft, nun möchte sie abschließen. Dazu muss sie auch mit dem Vater sprechen. Doch will er mit ihr sprechen? [Kurzgeschichte]