~acht~

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Am nächsten Morgen wache ich in Jannis Bett auf. Ich hatte nicht auf Julian gehört, hatte ihn dort stehen lassen und war in Jannis Zimmer geflohen. Er war mir zum Glück nicht hinterhergekommen.
Am morgen war ich früh aufgestanden, Julian schlief immer lang und das wollte ich nutzen und schnell nach Hause fahren. Meine Sachen holte ich aus dem Trockner der Brandts und zog mich wieder an.
Unten in der Küche trag ich auf die Mutter der Rasselbande.
„Danke das ich hierbleiben konnte. Ich fahr jetzt besser nach Hause." sagte ich schnell und verabschiedete mich von ihr, bevor sie etwas sagen konnte, war ich nach draußen verschwunden.
„Gehst du schon?" hörte ich Jascha der mit Nala gerade um die Ecke kam.
„Glaub mir es ist besser Jascha, man kann die Vergangenheit nicht zurückholen." sagte ich zu ihm traurig, kraulte Nala hinterm Ohr und umarmte Jascha.
„Bitte grüß Jannis noch von mir."mit den Worten verabschiedete ich mich auch von ihm. Doch ich fuhr nicht zu meiner Mutter, diese würde mich jetzt mit fragen löchern und das konnte ich gerade nicht.
Zusammen mit einer Picknickdecke und meiner Dicken Jacke ging ich zum Friedhof, dort setzte ich mich vor das Grab meiner Tochter und öffnete das Geschenk von Jannis.
Darin lag das Armband vom Weihnachtsmarkt und zwei Bilder, dabei lag aber noch ein Zettel.
Ich weiß genau, wieso du es so angesehen hast. Die Vergangenheit ist nicht komplett tot Kim, sie muss nur wiederbelebt werden. Er trägt es nicht umsonst noch immer.
Stand in Jannis kaum lesbaren Handschrift dort, vorsichtig nahm ich das Armband aus der Schachtel und sah es an. Julian trug seines noch das hatte ich gestern gesehen, hatte Jannis vielleicht recht?
Ich zog das Armband an und schaute mir die Bilder an. Das eine war vom Neumarkt wo ich verträumt zu den Sternen in den Bäumen hochgeschaut hatte, das zweite Bild war von der Eislaufbahn. Währen dich die Pirouetten machte, doch ich war verschwommen und Jannis hatte Julian eingefangen. Er wusste also das er dort gewesen ist. Das Bild zeigte deutlich wie er mich beobachtete, wieso hatte er das getan? Doch wieso hatte Jannis mich angelogen das er da war?
Ich wusste wirklich nicht was ich nun tun sollte.

„Ich wusste, du bist hier." hörte ich seine Stimme wieder. Wieso konnte er mich nicht einfach alleine lassen.
„Verfolgst du mich?" fragte ich ihn aber schaute ihn nicht an als er sich neben mir auf die Decke setzte.
„Wenn ich dir nicht hinterherjage dann wird das doch nie etwas." sagte er leise, nun schaute ich ihn an. So etwas hatte er damals auch schon gesagt, ich wollte nicht mit ihm zusammen sein wegen seines Bruders. Damals hatte er jede Minute genutzt, um mich umzustimmen.
„Machst du das extra? Diese ganzen Parallelen zu damals?" fragte ich ihn nun ganz offen.
„Naja bis auf den Streit und den Regen gestern eigentlich schon. Du hast mir mal gesagt das es eben solche Sachen waren die dich umgestimmt haben." erklärte er mir, ich konnte mich daran auch erinnern, dass ich das gesagt hatte. Das war kurz nach dem ersten Weihnachten gewesen.
„Und jetzt versuchst du es auf dieselbe Art wieder? Sehr einfallslos Brandt." erklärte ich ihm lächelnd, ich konnte jetzt einfach nur darüber lachen.
„Wieso etwas anderes versuchen was schon einmal geklappt hat?" sagte er jetzt und sofort verstand ich seine Worte. Doch was soll das bitte?
„Du willst es ernsthaft nochmal versuchen? Nach allem was passiert ist?" damit schaute ich auf das Grab vor uns. Womit ich nicht gerechnet habe ist das er mich in den Arm nahm.
„Ja es ist etwas Schreckliches passiert. Seit dem sind 3 Jahre vergangen, wir beide haben noch immer Gefühle für den anderen.
Reicht das nicht, um es nochmal zu versuchen?" während er das sagte, drehte er meinen Kopf zu sich. „Ich hab dich gestern nicht geküsst, weil ich dich Ärgern wollte Kim. Ich hab dich geküsst, weil ich dich noch immer liebe. Das ist mir aber erst wirklich bewusst geworden als ich dich gesehen habe."erklärte er nun und ich musste in seine Augen schauen, da er mein Gesicht festhielt.
Diese Augen die mich damals schon um den Finger gewickelt hatten.
„Ich hab nie aufgehört dich zu Lieben, das meine Gefühle aber noch immer so stark sind weiß ich auch erst seit gestern." mitmeinen Worten befreite ich meinen Kopf aus seinen Händen und lehnte ihn an seine Schulter.
„Komm mit. Es ist kalt und ich glaube nicht das es etwas bringt, wenn wir vor Weihnachten noch Krank werden." er zog mich hoch und wir gingen vom Friedhof zu den Parkplätzen.
An den Autos hielt er mich fest, nachdem ich die Decke in den Kofferraum getan hatte.
„Du hast mir nicht wirklich eine Antwort gegeben." mit seinen Worten zog er mich näher zu sich, lehnte sich an sein Auto und hielt mich fest.
„Ich wusste, nicht dass ich das noch muss." meinte ich leise, stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste nun ihn. Das war ihm Antwort genug, also schloss er die Arme um mich und erwiderte den Kuss.

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Neues Kapitel erstmal

New Chance?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt