~zehn~

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Ein Tag vor Silvester hatte ich den letzten Arbeitstag, nun wollte ich noch etwas besorgen bevor ich nach Hause fuhr um meine Tasche für morgen zu packen. Julian wollte das ich morgen früh direkt zu ihm kam. So konnten wir noch etwas vorbereiten, ein paar aus seiner neuen Mannschaft würden wohl auchkommen.
Zuhause angekommen musste ich nicht zweimal schauen um das Auto zu erkennen was da stand. Der schwarze Sportwagen hatte Eindruck hinterlassen. Als ich ausstieg tat er es auch.
„Was machst du den hier?" fragte ich als ich über Straße auf ihn zu ging.
„Dich abholen. Bevor du es dir anders überlegst." erklärte er mir grinsend und zog mich sofort in seine Arme.
„Ich wäre aber morgen schon zu dir gekommen." stellte ich klar und lächelte ihn an.
„Kommst du trotzdem heute schon mit?" fragte er mich und ich nickte direkt, das brachte ihn zum lächeln und er gab mir einen Kuss, einfach mitten auf der Straße.
„Kommst du mit hoch? Ich muss noch meine Tasche packen." fragte ich ihn und nahm meine Hand damit wir zusammen in die Wohnung gehen konnten.
Meine Wohnung war emotionsloseingerichtet, das wusste ich und war mir auch egal. Es gab das wasich brauchte, eine Küche und ein Bett. Ich hatte auch nur eine offene Küche mit einem Schlafzimmer. Mehr brauchte ich ja nicht.
Die Küche war klein, das Sofa bequem und der Fernseher reichte aus denn ich schaute fast nie Fernsehen.
„Wow das ist ja mal das komplette Gegenteil zu früher." meinte Julian erstaunt als er in die Wohnung kam.
„Kann man so sagen ja." sagte ich leise und ging ins Schlafzimmer meine Tasche packen, er folgte mir nicht sofort aber kam auch hier rein. Es sah nicht besser aus. Es stand ein Bett und ein Kleiderschrank hier drin. Das einzige persönliche was hier war ist ein Fotoalbum, welches ich von Julian mal bekommen hatte.
„Das hast du noch?" fragte er überrascht und setzte sich aufs Bett um es in die Hand zu nehmen.
„Ja. Ich hab es aber erweitert. Ich sollte dich warmen, auf der letzten Seite ist eine Seite mit Fotos von der Geburt." erklärte ich ihm leise um mich neben ihn zu setzten.
„Von ihr?" fragte er leise und ich nickte.
„Darf ich?" hörte ich seine frage noch, doch er schlug das Album schon auf der letzten Seite auf, verboten hätte ich es ihm eh nicht. Es war auch seine Tochter gewesen.
Dort auf der letzten Doppelseite waren 6 Bilder, alle waren für mich so emotional das ich nicht hinschauen konnte.
Er schloss das Album und nahm mich in den Arm.
„Sie gehört zu unserer Vergangenheit dazu. Lass uns aber versuchen in die Zukunft zu schauen ok?" seine leisen Worte waren taten gut und auch das er mich in den Arm nahm.
„Machen wir." murmelte ich leise und lehnte mich kurz noch an ihn bevor ich meine Tasche zu ende packte.

Er bestand darauf mit seinem Wagen zufahren, so konnte ich nicht einfach abhauen. Ich glaub davor hatte er wirklich Angst. Doch auch die würde irgendwann verschwinden, denn ich wusste in den letzten Tagen das ich ihn nicht wieder gehen lassen wollte.
Das wollte ich ihm auch zeigen und deswegen hatte ich heute noch etwas besorgt bevor ich nach Hause gefahren war. Das wollte ich ihm morgen um Mitternacht geben.
„Was machst du den schon hier?" fragte Jannis als ich mit Julian die Türe reinkam, er schubste sein Bruder richtig auf Seite um mich in den Arm zu nehmen.
„Wenn du deinem Bruder meine Adresse sagst dann ist doch klar was er tut." meinte ich lächelnd und schaute mich dann in der Wohnung um. Es war das komplette Gegenteil von mir. Die Wohnung lebte Julian.
Sie war Groß, ging über zwei Etagen und war hell sowie modern eingerichtet.
„Schau dich ruhig um." sagte der älteste und verschwand mit meiner Tasche die Treppe rauf, ich sah ihm nach doch Jannis zog mich weiter in die Wohnung um sich mit mir auf die Schwarze Couch zu setzten.
„Der redet die ganze Woche von dir. Ich glaub der ist genauso verknallt wie vor 4 Jahren." meinte nun mein Sitznachbar. Er lächelte mich an und grinste einfach nur ganz dolle.
„Ich hab mich auch auf morgen gefreut, als er dann heute da stand war das toll." ich spürte wie ich bei meinen Worten rot wurde.
„Ich finde es gut das ihr nicht lange drum herum redet und es nochmal versucht." erklärte Jannis, lächelnd nickte ich und legte meinen Kopf an seine Schulter.
„Über was redet ihr zwei eigentlich schon wieder?" hörte ich Julian sagen als er die Treppe runterkam. Früher schon war er eifersüchtig wenn ich satt mit ihm lieber mit seinem Bruder knuddelte. Das taten wir manchmal nur um ihn zuärgern.
„Über dich." sagte ich nun ganz ehrlich und grinste.
„Also alles wie immer." gab mir sein Bruder recht und klatschte mit mir ab.
„Auf was hab ich mich da wieder eingelassen." murmelte der älteste als er sich auf die Couch fallen lies.
Jetzt krabbelte ich zu ihm und lächelte ihn an.
„Das kanntest du doch schon." sagte ich leise und gab ihm ein Kuss.
„Ach ne Leute bitte, das muss nicht schon wieder losgehen." hörten wir Jannis motzen und sofort warf ihm Julian ein Kissen an den Kopf.
„Du wolltest doch das wir wieder zusammen kommen. Finde dich also damit ab." wies ihn der ältere zurecht, zog mich in seinen Arm und hielt mich da fest. Damit ich bloß nicht wieder zu Jannis fliehen konnte, was ich nicht vor hatte.
„Sollen wir nicht besser noch einkaufen fahren?" mit dem Satz killte Jannis nun die Stimmung, doch er hatte recht. Also machten wir eine Einkaufsliste und fuhren einkaufen, dabei stellte ich fest das wir gar nicht weit weg von meiner Arbeit waren. Zufälle gibt es.

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