~zwei~

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Da ich keine Ahnung hatte, wo ich ihn finden konnte blieben mir nur zwei weitere Auswege. Sein Bruder oder seine Eltern. Ich entschied mich für seinen Bruder, denn mit ihm war ich früher gut befreundet.
Also fuhr ich nach Köln, hoffte er wohnt noch da wo er vor 3 Jahren gewohnt hatte.
Nun sein Name stand noch da, also klingelte ich und wartete. Doch es machte keiner auf, vielleicht war er gerade nicht zu Hause. Jetzt hieß es warten, also setzte ich mich vor die Türe auf den Boden und wartete, halt.
Ich hab keine Ahnung wie lange ich schon hier saß, doch ich hörte ihn schon als er näher kam. Deswegen stand ich auf und schaute in die Richtung. Dort kam Janniszusammen mit einem anderen jungem Mann.
Als er mich sah, blieb er stehen und musterte mich.
„Was willst du den hier?" fragte er mich, seine Stimme war wütend und das zurecht.
„Du hast jedes recht wütend auf mich zu sein. Doch ich muss mit ihm reden." erklärte ich ihm und sah ihn bittend an. Ich hoffte, so sehr er würde mir das nicht ausschlagen.
„Glaubst du, wirklich ich sag dir wo Julian ist? Der hat sich langsam endlich wieder im Griff, da lass ich dich sicher nicht an ihn ran." motzte er mich nun an. Er hatte ja wirklich jedes recht dazu, ich war ihm deswegen nicht mal böse.
„Jannis bitte, ich brauch ein Abschluss endlich." flehte ich ihn an. Er aber schüttelte nur den Kopf und ging an mir vorbei um die Türe zu öffnen. Sein Freund folgte ihm, ohne ein Wort zu verlieren.
„Hau ab Kimberly." er ging rein und schlug die Türe zu, damit ich ihm nicht folgen konnte.
Das würde ich auch nicht machen, immerhin hat er mir seinen Standpunkt klargemacht.
Ich ließ den Brief da, den ich für Julian vorbereitete hatte. Vielleicht würde das helfen, auch wenn Jannis den sicherlich zuerst lesen würde. Ich hatte auf dem Brief meine Handynummer geschrieben, so konnten sie mich wenigstens erreichen.
Ich konnte jetzt nur noch abwarten und hoffe das Jannis vielleicht doch noch ein bisschen Freundschaft für mich empfinden würde.
Wieder zu Hause warf ich mich aufs Sofa. Es war nicht einfach gewesen diesen Schritt heute zu gehen, doch es war wichtig für einen Abschluss.
Wenn Jannis nicht wollte, konnte ich es nicht ändern.

Es vergingen 3 Tage bevor mein Handy ging, nervös ging ich da dran.
„Sturm?" fragte ich leise, da ich die Nummer nicht kannte. Leider war es aber nur mein Telefonanbieter. Nachdem ich zwei Fragen beantwortet hatte, legten wir wieder auf.
Gerade als ich wieder in der Küche war klingelte mein Handy schon wieder genervt ging ich wieder dran, dachte es wäre wieder der Telefonanbieter.
„Wenn ich nerve kann ich es auch lassen." hörte ich Jannis wütende Stimme.
„Nein Jannis bitte. Ich hatte nur eben einen blöden Anruf." sagte ich ganz schnell, mein Herz schlug verdammt schnell. Ich hatte wirklich Angst vor so einem Gespräch.
„Ich hab dein Brief gelesen." sagte er nur, seine Stimme war emotionslos.
„Dachte ich mir." meinte ich leise, damit hatte ich ja wirklich gerechnet und deswegen hatte ich ihn dagelassen.
„Ich bin mir aber trotzdem nicht sicher, ob ich es Julian sage." erklärte er nun, sofort musste ich mich setzten. Ich hatte gehofft das der Brief seine Meinung ändert.
„Ich verstehe es Jannis, ich würde es vermutlich an deiner Stelle auch nicht tun." sagte ich leise und setzte mich auf meine Couch. Natürlich tat es weh doch ich konnte es akzeptieren, wenn er es nicht tat.
„Er hat vor 3 Monaten endlich wiedermal jemand ernsthaft an sich heran gelassen. Es ist nicht fair ihn jetzt mit der Vergangenheit zu konfrontieren." ergänzte er, mir taten diese Worte weh und ich freute mich auch gleichzeitig.
„Es ist ok. Wenigstens weißt du aber nun Bescheid. Es tut mir wirklich leid Jannis, ich hab Fehler gemacht. Habe alle meine Freunde dadurch verloren und mein komplettes Leben gegen die Wand gefahren. Während der Therapie hab ich wieder angefangen zu leben, sich entschuldigen gehört jetzt zum Abschluss der Therapie." er hörte es sich an, legte nicht einfach auf. Das war wenigstens etwas.
„Sollte er je etwas sagen werd ich ihm den Brief geben. Doch ich schneide das Thema nicht bei ihm an."mit diesen Worten verabschiedete er sich regelrecht denn er legte auf. Für ihn war dieser Teil in seinem Leben immerhin auch beendet. Zwar kannten wir uns seit der 5 Klasse doch er hielt natürlich zu seinem Bruder, verständlich. Ich hatte nur durch ihn Julian kennengelernt, ich wollte das gar nicht und ging ihm immer aus dem Weg.

Nur wegen Julian wollte viele mit Jannis befreundet sein, das war schon in der Schule so. Als er dann zu Bayer Leverkusen kam, wurde es nur schlimmer.
Ich hingegen wollte immer nur mit ihm befreundet sein, so wurden wir dann auch gute Freunde. Erst an Jannis 16Geburtstag lernte ich auch Julian kennen, da ließ es sich nicht vermeiden. Zwischen uns hatte es im ersten Moment gefunkt.
Jannis war extrem sauer doch nicht auf mich, sondern auf seinen Bruder, dass er ihm seine beste Freundin wegnehmen würde. Es dauerte eine Weile bevor er verstanden hatte das ich trotzdem seine Freundin blieb.
Mein Handy holte mich aus meinen Gedanken, es kündigte eine Nachricht an.
~Lass mir ein bisschen Zeit.~  konnte ich da lesen, als ich die Nummern verglich, stellte ich fest, dass es Jannis gewesen war. Ein wenig musste ich über diese Nachricht lächeln, vielleicht hatte ich doch nicht alle meine Freunde verloren oder konnte zumindest einen zurückgewinnen.
~Du hast alle Zeit der Welt, du bist mir nichts schuldig.~ antwortete ich ihm und legte dann mein Handyweg. Das er mir nochmal geschrieben hatte ließ meinen Abend doch etwas besser sein. Ich konnte sogar etwas essen, weil ich mich gut fühlte.
Meine Depressionen in den letzten Jahren war nicht schön gewesen und ich hatte auch das Essen vernachlässigt. Langsam aber sicher kam es wieder, manchmal kam mir dann zwar doch noch der Gedanke das es nicht gut war aber ich aß wenigstens wieder.
Heute mit einem guten Gefühl im Bauch konnte ich auch was Vernünftiges essen. Dank meinem ehemaligem besten Freund.

Es fühlte sich sehr gut an etwas im Bauch zu haben, früher hätte ich es vermutlich wieder hochgewürgt. Heute konnte ich es im Magen behalten. Trotzdem aber musste ich noch ein bisschen Sport machen. Musste mich gut fühlen um ins Bett zugehen. Den bei den Depressionen hatte ich das Gefühl dick zu sein, deswegen hatte ich viel abgenommen. War aber nun wieder bei einem guten und normalem Gewicht, zwar weniger als früher doch deutlich mehr wie in meiner Hochphase der Depressionen.
Erst da hatte ich verstanden, dass ich eine Therapie brauche. So hatte ich also jetzt 2 Jahre hinter mir, wo man mir geholfen hatte. Davon war ich sogar 6 Wochen in einer Art Anstalt gewesen, wo ich mich selber eingewiesen hatte.
Jetzt aber konnte ich mein Leben wieder Leben, konnte wieder meiner Arbeit nachgehen und konnte versuchen komplett abzuschließen.
Vielleicht würde ich ja auch einen meiner alten Freunde wiederbekommen.

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Nun Kapitel 2
Ich hoffe die Geschichte gefällt

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