Kapitel 18

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Es war überall so viel Blut. An seinen Händen, auf seiner Kleidung, auf seinem Gesicht. Jimin fühlte sich miserabel. Der kupferne Geruch von Blut erfüllte die Luft, als er und Namjoon Yoongi zum Treffpunkt zogen, Jin und Taehyung folgten ihnen, um sicherzugehen, dass sie nicht verfolgt wurden.

Der Klang der Polizeisirenen hatte begonnen, kurz nachdem der mit Munition beladene Lastwagen in die Luft geflogen war. Alle wussten, dass sie längst weg sein mussten, bevor die Polizisten eintrafen.

Die Tatsache, dass das alles von Anfang an ein abgekartetes Spiel war, war für Jimin keine Neuigkeit. Er hatte sogar mit so etwas gerechnet, als sie merkten, dass nur eine Lieferung kam, anstatt der Ladung, die ursprünglich in der Liste für den Showdown heute Abend aufgeführt war. Aber er hatte seinen Verdacht für sich behalten, weil er wusste, dass er derjenige war, der die Ereignisse des heutigen Abends inszeniert hatte. Oder zumindest Teile davon.

Als Namjoon ihm gesagt hatte, er solle versuchen, auf die privaten Dateien des Clubs zuzugreifen, um zu sehen, ob es irgendwelche geschäftlichen Transaktionen geben würde, hatte er nur zu gerne geholfen. Vielleicht würde diese Idee tatsächlich funktionieren. Vielleicht hatten sie tatsächlich eine Chance, dieses bösartige Imperium ein für alle Mal zu zerstören.

Hoffnungsvoll zu werden. Das war sein Fehler gewesen. Sie hatten sich zu früh zu weit vorgewagt, und deshalb waren sie jetzt hier.

Als die Kugeln neben seinen Füßen abgeprallt waren, war er gestolpert und mit dem Gesicht voran auf dem Boden gelandet. Er hatte gedacht, das wäre sein Ende. Bis das Unerwartete geschah. Yoongi kam zurück und holte ihn. Und als er ihm helfen wollte, bekam er eine Kugel in den Rücken.

Er warf einen Seitenblick auf Yoongi, nur um zu sehen, wie er noch weiter in sich zusammensackte. In Panik stürzte er nach vorne.

"Wir müssen hier schnell weg", sagte Namjoon und drehte seinen Kopf, "Taehyung, ruf Jungkook an. Er soll den Wagen vorfahren."

In diesem Moment ertönte das Quietschen der Reifen, als Jin's Wagen in Sicht kam. Hoseok saß am Steuer, Jungkook auf dem Beifahrersitz. Der Truck kam vor ihnen zum Stehen.

"Steig ein", rief Hoseok durch das offene Fenster.

Jin öffnete sofort die hintere Tür und Namjoon und Jimin zerrten Yoongi hinein. Als alle eingestiegen waren, gab Hoseok Gas und sie verließen den Parkplatz.

"Nimm die östlichen Straßen, die Bullen kommen aus dem Westen", wies Jungkook an. Er drehte sich in seinem Sitz um und warf einen Blick auf Yoongi, der zusammenzuckte, "So viel zur Vorausplanung. Ist er okay?"

"Er hat eine Kugel abbekommen, Scheißkerl! Was denkst du denn?" Taehyung schnauzte.

"Eine Kugel? Wie zur Hölle ist das denn passiert?"

Namjoon drückte eine Hand auf Yoongis Wunde und sagte, "Es war ein Hinterhalt."

Hoseok schaute sie aus dem Rückspiegel an, "Habt ihr meinen Anruf nicht bekommen?"

"Das Signal war gestört", antwortete Jin, "Wir konnten nichts hören. Von keinem von euch."

"Aber die Explosion ..." Jungkook brach ab.

Namjoon schenkte Jungkook ein grimmiges Lächeln, "Das war genau die Ablenkung, die wir brauchten. Danke dafür, Jungkook."

"Bedank dich nicht bei mir, bedank dich bei Kapitän Molotow-Cocktail da drüben", sagte er und gestikulierte zu Taehyung, der grinste.

"Was machen wir jetzt mit Yoongi? Er ist schwer verletzt", sagte Jin besorgt.

Namjoon holte tief Luft, "Wir gehen zu Yoongi. Das ist näher, Hoseok wird ihn dort nähen."

Blood // Water (GER)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt