"Seht sie euch an, ein Entenpaar. Alles perfekt aufgereiht", sagte Taehyung und blickte auf die beiden Wachmänner hinunter, die die letzte Lieferung in die Kisten luden.
Namjoon kniff die Augen zusammen, "Werd' nicht gleich übermütig. Die Verstärkung muss unterwegs sein."
Alle sechs, außer Hoseok, hatten sich auf dem Südhang gegenüber den Docks zur Überwachung postiert. Sie waren schon seit Stunden dort und warteten auf die ersten Drogenlieferungen, die mit Lastwagen von den Oststraßen ankamen.
Die meisten Mitglieder von Viper's Den und den anderen verbliebenen Gangs waren verhaftet worden, aber einigen war die Flucht gelungen. Entweder auf grünere Weiden oder in sichere Häuser. Diejenigen, die den Cops entkommen waren, warteten nur ab, bis sich die Trümmer lichteten, um ihre Geschäfte wieder in Gang zu bringen.
Die Idee, die örtlichen Gangs von Yongsan zu übernehmen, hatte Namjoon schon seit Jahren im Kopf. Solange er sich erinnern konnte, lebte er allein und empfand für diese geschmacklosen Mafiagruppen nur Verachtung. Sie warfen ihr Gewicht in die Waagschale und verursachten allgemeines Leid für viele. Alles nur, um den Menschen ein Gefühl der Angst einzuflößen.
Namjoon empfand vieles für diese Gangs, aber Angst gehörte nicht dazu.
Alles, was diese Scheißkerle sein konnten, waren Plagegeister. Gefährliche Plagegeister, aber nichtsdestotrotz Plagegeister.
All das hatte sich vor ein paar Jahren geändert. Es hatte eine Verschiebung gegeben, als ein paar mächtige Individuen gekommen waren und diese Institutionen organisiert hatten. Korrupte Politiker. Reiche Playboys. Geschäftsmogule. Gewisse Berühmtheiten. Sie alle hatten sich zusammengetan und sahen die Slums von Seoul als bequeme Fassade für ihre illegalen Geschäfte. Ein sicherer Ort, um sich kopfüber in ihre Laster zu stürzen, ohne dass die Öffentlichkeit etwas merkt.
Und was gab es Besseres, als die Leute zu terrorisieren, damit sie mit ihrem verwerflichen Verhalten davonkommen konnten?
Es hatte funktioniert. So lange hatte das System, das sie aufgebaut hatten, wie eine gut geölte Maschine funktioniert. Bis sich jemand von innen entschlossen hatte, mit dem Hammer gegen die Wand zu schlagen und die ersten Schritte zu unternehmen, um die korrupte Organisation zu zerstören.
Namjoon warf Jimin einen kurzen Blick aus dem Augenwinkel zu und war erstaunt, dass sein Plan tatsächlich aufgehen würde. Wäre Jimin nicht gewesen, hätte er viele Jahre warten müssen, mit unzähligen gescheiterten Versuchen, eine Delle in das Fundament der Gangs zu machen.
Wer hätte gedacht, dass alles, was es braucht, ein Kind mit unterdrückten Wutproblemen ist, um zu kommen und den ganzen Ort in Schutt und Asche zu legen?
Aber auch wenn Jimin es geschafft hatte, seine Pläne zu beschleunigen, waren sie noch lange nicht fertig. Die Polizeirazzien waren nur ein kleiner Rückschlag für die örtliche Mafia gewesen. Doch dieser Rückschlag war alles, was Namjoon brauchte, um den Rest seiner Pläne in Gang zu setzen. Als erstes musste er das geprügelte Pferd beschweren, damit es wusste, dass es nicht mehr aufstehen konnte.
Alles, was er dafür brauchte, waren ein paar fehlgeschlagene Geschäfte, damit die Mafia erkannte, dass es da draußen eine größere Bedrohung für sie gab als die Polizei.
Deshalb ließ er Jimin einen Blick in die privaten Akten von Viper's Den werfen. Er suchte nach Bewegungen, die darauf hindeuten könnten, dass die Gangs sich zusammenschließen. Gibt es einen besseren Weg das zu tun, als mit ihren grundlegendsten Operationen anzufangen? Mit dem Drogenhandel.
Sicherlich hatte Jimin von der heutigen Aktion an den Docks erfahren. Das war auch der Grund, warum sie sich alle im Schatten der Bäume auf dem Hügel mit Blick auf die Docks versteckt hielten.
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Blood // Water (GER)
FanficMittellos aufzuwachsen, mit nicht einmal einem Pfennig in der Tasche, macht einen verzweifelt. Aber mittellos und in einem Zentrum des Lasters und der Sünde aufzuwachsen, macht dich immun gegen die Bosheit, die die Welt zu bieten hat. Töten oder get...