18: Die unheimliche Stimme

286 14 0
                                    

Das Wetter war herrlich und alle freuten sich auf das Training. Wir waren gerade auf dem Weg zum Quidditchfeld, als sich uns die Slytherinmannschaft in den Weg stellte.
„Ist doch nicht zu fassen!“, zischte Wood empört. „Ich hab das Feld für heute gebucht! Das werden wir ja sehen!“
„Flint!“, bellte Wood den Kapitän der Slytherins an, „das ist unsere Trainingszeit! Ich habe das Feld gebucht. Ihr könnt gleich wieder Leine ziehen!“
Marcus Flint war sogar noch größer als Wood. Mit trollhaft durchtriebener Miene antwortete er:„Aah. Ich habe hier allerdings eine von Professor Snape persönlich unterzeichnete Erklärung: <Ich Professor S. Snape, erteile dem Quidditch-Feld zu trainieren aufgrund der Notwendigkeit, ihren neuen Sucher auszubilden.>“
„Ihr habt einen neuen Sucher?“, fragte Wood verwirrt. „Wen?“
Hinter der Mannschaft kam Malfoy, der diabolisch lächelte, zum Vorschein.
„Malfoy!“, sagten Harry und ich verwirrt. 
In dem Moment kamen auch Ron, Hermine und komischer Weise auch Lucy zu uns.
„Was ist hier los und was macht der hier?“, fragte Ron.
„Ich bin der neue Sucher der Slytherins, Weasley“, sagte Malfoy mit blasierter Miene. „Wir sind gerade dabei, die Besen zu bewundern, die mein Vater unserer Mannschaft geschenkt hat.“
Ron starrte mit offenem Mund auf die sieben Superbesen vor ihm.
„Gut nicht wahr?“, sagte Malfoy mit gleichmütiger Stimme. „Aber vielleicht schaffen es die Gryffindors ja, ein wenig Gold aufzutreiben und sich ebenfalls neue Besen zuzulegen. Ihr könntet eure Sauberwischs Fünf verscheuern, vielleicht hat ein Museum Interesse dran.“
Die Slytherins brachen in johlendes Gelächter aus.
„Zumindest musste sich keiner von den Gryffindors in das Team einkaufen“, sagte Hermine mit schneidender Stimme. „Die sind nämlich nur wegen ihres Könnens reingekommen.“
Ich sah wie Wut in Malfoys Gesicht aufstieg.
„Keiner hat nach deiner Meinung gefragt du dreckiges Schlammblut“, blaffte er sie an.
Ich merkte sofort, dass Malfoy etwas sehr schlimmes gesagt hat. Ich spürte, dass Hermine überlegte, ob sie ihm einen sehr mächtigen Zauberspruch auf den Hals hetzten sollte. Aus irgend einem Grund wollte ich mich schützend vor ihn stellen, aber ich konnte gerade noch rechzeitig dem Impuls widerstehen.
Warum tat ich das, warum wollte ich Draco… ähm Malfoy beschützen?
Ich wollte grade etwas sagen, aber Flint stellte sich direkt vor Malfoy, damit Fred und George sich nicht auf ihn werfen konnten, und Alicia kreischte:„Wie kannst du es wagen!“
Ron zog seinen Zauberstab und richtete ihn auf Malfoys Gesicht, das unter Flint Armen hervorlugte und schrie:„Friss Schnecken, Malfoy!“
Ein lauter Knall war zu hören und ein grüner Lichtstrahl schoss aus dem falschen Ende von Rons Zauberstab heraus, traf ihn in den Magen und schleuderte ihn in hohem Bogen zu Boden. Ich guckte Malfoy kurz böse an und rannte dann zu Ron.
„Ron, Ron! Alles in Ordnung mit dir?“, fragte Hermine besorgt und kniete sich neben ihn.
Ron öffnete den Mund, um zu sprechen, aber stattdessen kamen jede Menge Schnecken raus. Es war sehr ecklig.

Die anderen rannten mit Ron zu Hagrid. Ich drehte mich stattdessen wütend zu Malfoy.
„Wie kannst du es wagen, so etwas zu meiner besten Freundin zu sagen?!“, zischte ich wütend und formte eine Feuerkugel. 
Die anderen Slytherins guckten mich wütend, aber auch erschrocken an. Ich wollte gerade abfeuern, doch Wood zog zurück. Bevor Wood mich packen konnte schlug ich Malfoy noch einmal, mit meiner Faust ins Gesicht. Seine Nase fing an zu bluten und er wollte gerade auf mich losgehen, doch Wood schnappte mich und zog mich zurück ins Schloss.
„Was war das eben Potter?“, fragte mich Wood.
„Ich wollte mich an Malfoy rächen, weil er Hermine beleidigt hat“, sagte ich um mich zu verteidigen, da ich ihm ja schlecht die Wahrheit sagen konnte.
„Hab dich das nächste mal besser unter Kontrolle“, sagte er noch und ich durfte gehen.

Dann ging ich in den Gemeinschaftsraum.
Ron hatte endlich aufgehört Schnecken zu spucken.
Kurze Zeit später kam Professor McGonagall zu uns und sagte:„Da sind sie ja, Miss Potter – Mr. Weasley. Sie werden heute Abend ihre Strafarbeiten erledigen.“
„Und was müssen wir machen, Professor?“, fragte Ron.
„Sie polieren das Silber im Pokalzimmer zusammen mit Mr. Filch und ohne Zauberei“, sagte Prof. McGonagall. „Und Sie, Potter, helfen Professor Lockhart dabei, seine Fanpost zu beantworten.“

Am Abend ging ich dann zu Lockharts Büro. Ich hatte echt gar kein Bock. Ich klopfte und Lockhart öffnete mir die Tür und sagte:„Ah kommen Sie rein, Elena, nur herein mit Ihnen.“
In seinem Büro waren unzählige Fotos von Lockhart.
Der ist echt arrogant.
Ich sollte die Umschläge adressieren und das war echt langweilig. Er redete immer wieder irgendwas wie "Ruhm ist ein tückischer Begleiter, Elena."
Ich hörte allerding nicht wirklich zu. Als ich so neben Lockhart saß, spürte ich, dass er sehr wenig Magie in sich trug, fast so wenig wie ein Squip. Er würde vielleicht zwei Zauber hinkriegen.

Irgendwann hörte ich eine Stimme, es war aber nicht die von Lockhart.
Nein, es war eine Stimme mit erfülltem eiskaltem Hass:„Komm … komm zu mir … lass mich dich zerreißen … lass mich dich zerfetzen … lass mich dich töten …“
Ich erschrack und sagte laut:„Was?“
„Ich weiß“, sagte Lockhart, „sechs Monate an der Spitze der Bestellerlisten! Hab alle Rekorde gebrochen!“
„Nein“, sagte ich fiebrig, „diese Stimme!“
„Wie bitte?“, sagte er verdutzt, „welche Stimme?“
„Diese – diese Stimme, die gesagt hat – haben Sie es nicht gehört?“
Lockhart sah mich erstaunt an.
„Wovon reden Sie eigentlich, Elena? Vielleicht sind Sie allmählich ein wenig dösig? Großer Gott – jetzt sind wir fast schon vier Stunden hier! Ist doch nicht zu fassen wie schnell die Zeit vergeht!“
Ich sagte nichts, ich versuchte die Stimme noch mal zu hören, doch da war nichts.

Als das Nachsitzen vorbei war traf ich Harry, Ron und Hermine und erzählte ihnen von der Stimme, die Harry, komischer Weise auch hörte.
Wir gingen ein wenig durch die Gänge. Doch plötzlich sahen wir, das der Gang voller Wasser war und durch eine Spiegelung sah ich, dass da etwas, mit Blut geschrieben stand: DIE KAMMER DES SCHRECKENS WURDE GEÖFFNET. FEINDE DES ERBEN NEHMT, EUCH IN ACHT.
Ich erschrack, als ich sah was daneben hing: eine versteinerte Mrs. Norris.
Ich ging auf sie zu und sah, dass sehr viele Spinnen in die gleiche Richtung abhauten.
Sehr komisch.
In dem Moment kamen jede Menge Schüler und die Professoren McGonagall, Snape, Lockhart und Albus.
Feinde des Erben nehmt euch in acht, Schlammblüter ihr seid auch bald dran“, hörte ich Malfoy sagen und ich schaute ihn böse an.
In dem Moment kam auch Mr. Filch, der fassungslos dastand als er seine Katze und mich daneben sah. Er kreischte wütend und kam bedrohlich auf mich zu:„Du hast sie umgebracht! Dafür wirst du bezahlen!“
„Ich war das nicht“, sagte ich nur geschockt.
„Beruhigen Sie sich Argus, sie ist nicht tod, sie ist bloß versteinert, Professor Sprout kann ein Gegenmittel brauen, aus den Alraunen, wenn sie alt genug sind.“, sagte Albus ruhig. „Vertrauensschüler, Sie bringen die Schüler in ihre Häuser. Alle können gehen… außer ihr vier.“
Bei dem letzten Satzt zeigte er auf uns.
„Ich will das sie bestraft werden!“, kreischte Filch wieder.
„Ich war das nicht Alb… ähm Professor“, versuchte ich mich zu verteidigen.
„Das glaube ich auch nicht Elena“, sagte Albus ruhig. „Es muss eine andere Erklärung dafür geben.“
„Jemand soll bestraft werden!“, rief Filch weiter.
„Ich verspreche Ihnen, wenn wir den Täter gefunden haben, wird dieser seine Strafe bekommen. Sie vier können jetzt gehen“, sagte Albus und wir gingen in unseren Gemeinschaftsraum.
Ich ging sofort in meinen Schlafsaal und viel Todmüde von diesem anstrengenden Tag ins Bett.

Elena PotterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt