30: Der Fahrende Ritter

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Harry und ich rannten einfach aus dem Haus, ohne zu wissen wo wir hin sollten. Irgendwann blieben wir stehen und setzten uns auf eine Bank.
„Was sollen wir jetzt machen?", fragte mich Harry. „Du hast gezaubert, das gibt richtig Ärger."
„Keine Ahnung, aber wir müssen auf jeden Fall hier weg", sagte ich schulterzuckend.

Wir saßen noch eine Weile da, bis wir einen schwarzen Hund vor uns sahen, doch plötzlich wurden wir nach hinten geschleudert. Als wir uns wieder aufsetzten stand plötzlich ein blauer Dreierdecker vor uns mit der Aufschrift: Fahrender Ritter.
Jemand öffete die Tür und sagte:„Willkommen im Fahrenden Ritter, dem Nottransporter für gestrandete Hexen und Zauberer. Strecken Sie einfach die Zauberstabhand aus, steigen Sie ein und wir fahren Sie, wohin Sie wollen. Mein Name ist Stan Shunpike und ich bin für heute Abend ihr Schaf-"
Er verstumpte als er uns auf dem Boden sah.
„Was hattet ihr denn da unten zusuchen", fragte Stan.
„Sind hingefallen", sagte ich.
„Wozu das denn?", kicherte Stan.
„War keine Absicht", sagte Harry genervt.
Wir standen auf und guckten uns nach dem Hund um, doch er war nicht mehr da.
Das war kein Hund, sondern ein Animagi, dass spüre ich.
„Wen sucht ihr denn?", fragte Stan.
„Da war etwas Großes und Schwarzes", sagte Harry und deutete auf die Stelle wo er hinguckte. „Wie ein Hund... aber riesig..."
Er drehte sich zu uns um und dann guckte Stan auf Harrys Stirn.
„Was'n auf deinem Kopf?", fragte Stan abrupt.
„Nichts", sagte Harry schnell und verdeckte mit seinen Haaren seine Narbe.
„Wie heißt ihr denn?", bohrte Stan nach.
„Neville Longbottom", sagte Harry und ich:„Hermine Granger."
Das war der erste Name der mir einfiel.
„Also - also dieser Bus", fuhr ich rasch fort, „du sagts, er fährt überall hin?"
„Jep", sagte Stan stolz, „wo immer ihr hinwollt, solange es auf Land ist. Unter Wasser geht's nich."
Er sah uns wieder misstrauisch an.
„Hört mal, ihr habt uns doch gewinkt, oder? Habt eure Zauberstäbe ausgestreckt, nich wahr?", fragte Stan misstrauisch.
„Ja", sagte Harry rasch. „Hör mal, wie viel würde es nach London kosten?"
„Elf Sickel", sagte Stan, „aber für dreizehn kriegt ihr heiße Schokolade und für fünfzehn eine Flasche warmes Wasser und eine Zahnbürste in den Farben eurer Wahl."
Wir gaben Stan das Geld und er zeigte uns unsere Betten.
Dann rief Stan:„Leg los Ern" und setzte sich in einen Sessel neben ihm. Er nahm sich eine Zeitung mit der Schlagzeile: Black immer noch auf freiem Fuß
Er erzählte uns das er vor zwölf Jahren, mit einem einzigen Fluch, dreizehn Menschen tötete. Auserdem sagte er uns das er ein enger Anhänger von Lord Voldemort war. Er ist aus Askaban ausgebrochen, was vor ihm noch nie jemand geschafft hatte.

Die Fahrt war echt holprieg und wir fuhren sehr schnell. Es dauerte etwas bis wir dann am Tropfenden Kessel ankamen, dem Tor zur Winkelgasse. Wir stiegen aus.
„Danke", sagten wir zu den beiden und Stan half uns dabei unsere Koffer und die Käfige von Hedwig und Stella auf den Gehweg zu hieven.
„Na dann", sagten wir, „auf Wiedersehen!"
Doch Stan hörte uns nicht, da er glubschäugig auf den Eingang des Tropfenden Kessels starrte.
„Da seid ihr ja, Harry und Elena", sagte eine Stimme.
Bevor ich mich umdrehen konnte, spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Und im gleichen Moment schrie Stan:„Wahnsinn! Ern, komm mal her! Komm her!"
Ich blickte hoch zum Besitzer der Hand und schluckte, als ich in das Gesicht von Cornelius Fudge, dem Zaubereiminster, sah.
Stan kam zu uns raus und stellte sich neben uns.
„Wie haben sie Neville und Hermine gerade genannt, Herr Minister?", fragte er aufgeregt.
„Neville und Hermine?", wiederholte Fudge stirnrunzelnd. „Das sind Harry und Elena Potter."
„Ich hab's doch gewusst", rief Stan schadenfroh. „Ern! Ern! Rat mal wer Neville und Hermine sind, Ern! 's sind Harry und Elena Potter! Ich kann Harry's Narbe sehen!"
„Ja", sagte Fudge unwirsch. „Nun, ich bin sehr froh, dass der Fahrende Ritter Harry und Elena aufgelesen hat. Wir drei gehen jetzt rein in den Tropfenden Kessel-"
Fudge verstärkte seinen Griff auf meiner Schulter und führte uns rein.
„Sie haben die beiden, Herr Minister!", sagte Tom, der Wirt vom Pub. „Wünschen Sie etwas? Bier? Cognac?"
„Vielleicht eine Kanne Tee", sagte Fudge, der mich immer noch fest im Griff hielt. „Und einen Raum, wo wir ungestört sind, bitte."
Tom fürhrte uns in einen Raum mit einem Sofa und einem Sessel.
„Setzt euch", sagte Fudge und wieß auf das Sofa.
Wir setzten uns. Ich war nervös.
Was würde mit mir passieren, wenn schon der Zaubereiminster kam?
„Ich bin Cornelius Fudge, Harry und Elena. Der Zaubereiminster."
Das wussten wir natürlich, wir hatten ihn ja schon einmal gesehen. Nur davon wusste er nichts, da wir unter dem Tarnumhang waren, deshalb sagten wir ihm das lieber nicht. Tom tauchte wieder auf mit einem Tablett mit Tee und kleinen Brötchen. Er stellte das Tablett zwischen uns und schloss die Tür hinter sich.
„Nun, Elena", sagte Fudge und schenkte uns Tee ein, „du hast uns ganz schön in die Bredouille gebracht, das will ich dir offen sagen. Erst dieses Schlamassel im Haus eurer Verwandten und dann davonlaufen! Ich fürchtete schon... aber ihr seid in Sicherheit, und das ist alles, was zählt."
Fudge schmirrte zwei Brötchenhälften und schob sie uns rüber.
„Esst, ihr seht ganz schön mitgenommen aus. Nun denn...
Es wird euch sicher freuen zu hören, dass wir die bedauernswerte Sache mit der aufgeblasenen Miss Magdalene Dursley bereinigt haben. Zwei Mitarbeiter der Abteilung für die Umkerung für die Umkehr verunglückter Zauberei wurden vor ein paar Stunden in den Ligusterweg beordnet. Miss Dursley wurde aufgestochen und ihr Gedächnis wurde ein klein wenig verändert. Sie hat keinerlei Erinnerung an den Vorfall. Es ist also nichts passiert, und die Sache ist erledigt."
Fudge lächelte mir zu. Ich wollte etwas sagen, aber mir viel nichts ein, was ich hätte sagen können.
„Ach, du machst dir Sorgen, wie deine Tante und Onkel reagieren?", sagte Fudge. „Nun, ich will nicht bestreiten, dass sie äuserst wütend sind, Elena, aber sie sind bereit, euch nächsten Sommer wieder aufzunehmen, solange ihr über Weihnachten und Ostern in Hogwarts bleibt."
Harry räusperte sich.
„In den Weihnachts- und Osterferien bleiben wir immer in Hogwarts", sagten er, „und in den Ligusterweg wollen wir nie wieder zurück."
„Schon gut, schon gut, ihr beiden, wenn ihr euch erstmal beruhigt habt, denkt ihr anders darüber", sagte Fudge im besorgtem Ton.

Dann erklärte er uns noch, dass wir die restlichen Ferien im Tropfenden Kessel wohnen würden und die einzige Bedingung war, dass wir nicht in die Welt der Muggel gehen sollten.
Als ich ihn fragte warum ich keinen Ärger bekomme sagte er, dass dies ja nur ein Unfall war.
Ich fand das sehr komisch, aber dachte nicht wirklich darüber nach.

Elena PotterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt