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Hungrig ließen sich Lee, Yeona und Luna an einen kleinen Tisch plumpsen. "Hoffentlich gibt es was leckeres!", meinte Luna sehnsüchtig und Lee grinste: "Gibt es doch immer!" Yeona stimmte ihm lächelnd zu und tatsächlich schien Lee Recht zu haben. Ein paar Minuten später saßen vor ihre  gefüllten Tellern und Yeona verdrehte schwärmerisch die Augen. "Pfannkuchen mit Erdbeermarmelade..." Auch Luna, die sonst eher Fleisch vorzog, musste ihr zustimmen, das Essen war wirklich köstlich. Schweigend aßen sie ihre Teller leer und lehnten sich dann satt zurück. "Was machen wir heute Nachmittag?", fragte Luna und sah ihre Freunde an. Ihre Freundin zuckte mit den Schultern. "Wir haben keine Hausaufgaben, also können wir rausgehen.", meinte sie lächelnd. Das Wetter war wirklich herrlich und die Schülerin fragte: "Es gibt hier doch einen See, oder? Kann man darin schwimmen?" Lee nickte und meinte: "Klar!" "Super!", freute sich Luna, doch plötzlich schlug sich Yeona ihre Hand vor den Kopf. "Lee, wir können nicht. Wir haben doch heute Bibliotheksdienst!" Lee stöhnte, während Luna ihre Freundin verwirrt ansah. "Bibliotheksdienst?" Diese nickte und erklärte: "Ja, wir helfen in der Bibliothek Bücher sortieren und so. Ist freiwillig, aber wir haben uns eben eingetragen." Bedauernd blickte sie Lee an der genervt stöhnte: "Jaa, du hast ja Recht. Sorry Luna, das wird nichts heute Nachmittag." Er sah sie entschuldigend an und sie meinte: "Naja macht nichts, dann gehe ich eben alleine." Sie lächelte ihre Freunde aufmunternd an, dann räumten die drei ihr Geschirr weg. Sie verabschiedeten sich und Yeona und Lee verschwanden in Richtung Bibliothek. Luna sah ihnen nach, ehe sie in ihr Schlafhaus ging. Sie zog ihre Badesachen an, ein schwarzer Bikini, dann zog sie eine kurze Shorts und ein leichtes Top darüber. Außerhalb des Unterrichts musste sie ihre Uniform ja nicht tragen und bei der Hitze war ihr eine kurze Hose auch lieber. Sie packte ein Handtuch ein und zog ein paar  Turnschuhe an, die schon ziemlich abgetragen waren. Sofort vermisste sie ihre bequemen Lederstiefel, doch bei der Hitze wären sie wohl eher hinderlich gewesen. Sie lief aus der Tür und machte sich aus den Weg zum Ausgang. Schon bald war sie die Wendeltreppe nach unten gestiegen und stand nun auf dem weichen Gras. Einen Moment überlegte sie sich, die Schuhe auszuziehen und barfuß zu gehen, doch bei dem Gestrüpp und den Steinen im Wald wäre das vermutlich keine so gute Idee. Die frische Luft ließ ihre Laune sofort steigen und lächelnd hielt sie ihr Gesicht in die Sonne. Nur ein ganz leichter Wind wehte und spielte sanft mit ihren Haarspitzen. 

Schon bald wurde es ihr in der Sonne zu warm und sie lief in den Wald in Richtung See. Eine erfrischende Kühle umgab sie und sie atmete tief den Geruch nach Holz und Gras ein. Leichtfüßig lief sie zwischen den Bäumen hindurch und genoss die Stille, die nur durch ein leichtes Vogelgezwitscher durchbrochen wurde. Sie war froh, nicht in ihrer zweiten Gestalt zu sein, mit ihrem dichten Fell wäre es ihr sicherlich zu heiß geworden. Nach einer Weile sah sie das leuchtende Blau des Sees durch die Bäume hindurch leuchten und beschleunigte ihre Schritte. Langsam wurde es heller und sie verließ den Wald. Vor ihr lag eine kleine Wiese, die den See umgab. Schnell schlüpfte sie aus ihren Schuhen und lief auf das weiche Gras. Ihre Zehen sanken in die weiche Erde und sie lächelte befreit. Schnell ließ sie ihren Rucksack und ihre Schuhe auf den Boden fallen und begann, ihre Shorts und ihr T-Shirt auszuziehen. Als sie schließlich nur noch im Bikini bekleidet war, lief sie die restlichen Schritte zum Wasser und hielt probeweise ihre Zehenspitzen ins Wasser. Das Wasser war erfrischend kalt und langsam ließ sie ihre Füße hineingleiten. Kleine Wellen umspülten ihre Beine, während ihr Oberkörper von der Sonne erwärmt wurde. Sie sah auf, als ein Zwitschern dicht an ihrem Ohr ertönte. Sie drehte ihren Kopf zu dem Geräusch und erblickte einen kleinen Vogel, der neben ihr fröhlich zwitschernd herumflatterte. "Na Hallo mein Kleiner!" Sie streckte die Hand aus und das kleine Geschöpf ließ sich fröhlich zwitschernd darauf nieder. Erinnerungen stiegen in Luna auf. An die kleinen Vögel unter ihrem Dachbalken. An ihre Adoptivfamilie. Sie lächelte leicht. Sie hätte sich nie träumen lassen, das ihr einmal so etwas passierte. Das sie eine Yuvai war und einen Wolf als Zweitgestalt hatte. Sie schüttelte leicht ihren Kopf und lächelte. Das war das Beste was ihr jemals passiert war. Ein warmes Gefühl stieg in ihr auf und sie sah wieder den kleinen Vogel an, der fröhlich auf ihrem Arm herumspazierte. Er zwitscherte noch ein paar Mal fröhlich, dann flog er davon. Lächelnd sah Luna dem kleinen Geschöpf nach, bevor sie wieder in das türkisblaue Wasser sah, in dem sich der Himmel leicht spiegelte. Gerade wollte sie weiter ins tiefere Wasser gehen, doch plötzlich sah sie im Augenwinkel eine Bewegung an Waldrand. Sie drehte sich um und erblickte eine Gestalt, die zögerlich auf die Wiese trat. Es war ein schlanker, kräftiger Junge, der aus dem Schatten der Bäume trat und Luna erkannte ihn sofort. Es war Louis.

Arunà AcademyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt