Luna's Herz schlug schnell, als sich drinnen Schritte näherten und sich die Tür öffnete. Sie erblickte ein hübsches Mädchen, dass ungefähr so alt wie sie sein musste. Das war wohl Yeona. Sie war schlank, hatte hellbraunes, glattes Haar, das ihr über die Schulter fiel und blitzende, hellgrüne Augen. Ihr Gesicht war schmal und ihr Mund verzog sich zu einem freundlichen Lächeln, als sie das junge Mädchen erblickte. "Du musst Luna sein! Ich bin Yeona Moor." Sie lächelte freundlich und Erleichterung stieg in Luna auf. Sie lächelte ebenfalls und schüttelte die schmale Hand, die ihr das Mädchen hinhielt. "Ja, ich bin Luna Ellis. Freut mich, dich kennenzulernen!" Sie wurde von Yeona mehr oder weniger in ihr neues Zimmer gezogen und sah sich neugierig um. Das Zimmer war relativ geräumig, an der rechten Seite stand ein Hochbett, neben dem auf jeder Seite ein Stuhl stand, auf der linken ein großer Schreibtisch. Im hinteren Teil des Raumes stand ein großer Schrank und eine Kommode, in der Mitte ein kleiner Beistelltisch. Das Zimmer war ordentlich und hatte große Fenster, es wirkte sehr freundlich und einladend und Luna mochte es sofort. Eine kleine Tür führte in ein Bad, es war nicht besonders groß, doch es reichte für beide. Nachdem Yeona ihr alles gezeigt hatte, machten sie sich daran, ihren Koffer auszuräumen. Die beiden verstanden sich gut und redeten ohne Pause.
"Seit wann weißt du eigentlich, dass du eine Yuvai bist?", wollte Luna wissen. Ihre Zimmergenossin lächelte und erwiderte: "Schon seit ich klein bin. Meine Eltern sind auch Yuvai, das ist für mich ganz normal. Sind deine Eltern keine Yuvai?" Luna zuckte mit den Schultern und erwiderte den fragenden Blick des Mädchens. Normalerweise war sie nicht so offen zu jemandem, den sie noch nicht so gut kannte, doch Yeona hatte so etwas freundliches an sich, dass man sie einfach nur mögen konnte. "Ich weiß es nicht, ich kenne meine Eltern nicht. Ich bin im Waisenhaus aufgewachsen und danach zu einer Familie gekommen." Meine Gedanken wanderten zu meiner Adoptivfamilie. Was sie wohl jetzt machten? Bestimmt waren sie froh, sie loszusein. Und ehrlichgesagt wahr sie auch froh darüber. Sie sah auf und blickte in das Gesicht ihrer Zimmergenossin. "Das tut mir leid." Yeona's Stimme war betroffen, als sie Luna ansah. "Du mochtest deine Adoptivfamilie nicht, stimmt's?" Woher wusste sie das? Wahrscheinlich hatte sie eine gute Menschenkenntnis. Luna schob den Gedanken beiseite und lächelte das Mädchen an. "Das muss es nicht, für mich ist es normal." Sie lächelte warm und fuhr fort: "Ja, ich mochte meine Familie nicht, sie waren nicht besonders nett zu mir. Aber jetzt ist das vorbei. Du glaubst gar nicht, was ich für ein Gesicht gemacht habe, als plötzlich dieser Mann in mein Zimmer kam und sich in einen Adler verwandelt hat!" Bei dem Gedanken musste sie lachen und auch Yeona grinste. "Professor Ferguson? Ja, als Adler kann er manchmal echt einschüchternd sein. Aber er ist eigentlich echt nett. Weißt du eigentlich, was du für ein Tier als Zweitgestalt hast?" Luna schüttelte den Kopf. "Nein, leider nicht. Was bist du?", fragte sie neugierig und musterte ihre Zimmerkameradin. "Ich bin ein Reh!", erklärte Yeona ihr lächelnd. "Cool!" Beeindruckt sah Luna sie an. Mit ihrer schlanken Figur, ihrem freundlichen Gemüt und ihren hübschen Augen passte dieses Tier wirklich gut zu ihr. "Bald erfährst du auch, was du für ein Tier bist.", lächelte Yeona sie an, als wüsste sie, wie gespannt sie darauf war.
Zustimmend nickte Luna und räumte ihren leeren Koffer weg. Sie bezog das obere Bett, dann ging sie zu ihrem Stuhl, auf dem ein paar Kleider lagen. Das musste die Schuluniform sein. Gespannt, wie sie wohl aussehen würde, nahm sie die Kleidungsstücke in die Hand. Als sie sie genauer ansah, stutzte sie. Das war keine normale Schuluniform. In ihren Händen hielt sie ein leichten, dunkelgrünen Oberteil an dem eine goldene, blattförmige Brosche befestigt war, eine beigen Leggins, einen schwarzen, warmen Umhang und ein paar weichen Wildlederstiefeln. Schnell schlüpfte sie in die Kleider, nur den Umhang hängte sie wieder über die Stuhllehne. Die Sachen waren wunderbar bequem, die Leggins schmiegte sich an die Haut und die Stiefel passten ihr perfekt. Lächelnd blickte Yeona sie an. "Sieht gut aus!" Auch sie trug die selben Kleider und Luna erwiderte das Lächeln freundlich. "Danke, es ist echt bequem!" Ihre Zimmerkameradin stimmte ihr zu und meinte erklärend: "Die meisten Schüler tragen sie auch außerhalb der Schule, weil sie einfach bequem und praktisch ist!" Das konnte Luna gut nachvollziehen, schon jetzt fühlte sie sich wohl in den Klamotten.
Ein Klopfen an der Tür riss die beiden aus ihren Gedanken. Ferguson stand davor und blickte sie freundlich an. "Wie ich sehe, versteht ihr beiden euch gut." Die beiden nickten zustimmend und lächelten. Der Lehrer wandte sich an Luna und sagte: "Komm, wir müssen zum Schulleiter." Wieder spürte sie, wie sie etwas nervös wurde und sie blickte zu Yeona, die sie aufmunternd anlächelte. "Bis später dann!" Luna nickte und lächelte leicht. "Bis später!" Dann folgte sie Ferguson, der sie wieder in Richtung Haupthaus führte. Während sie die Gänge entlangliefen, sah das junge Mädchen immer wieder andere Jugendliche. Manche waren etwas älter, manche jünger als sie. Sie hatten alle Haare in verschiedenen Brauntönen, grüne Augen und trugen die Schuluniform. Erst als sie vor einer großen Tür standen, blieb der junge Lehrer stehen. Das dunkle Holz war verziert mit leichten Ranken und hatte einen silbern glänzenden, metallenen Türknauf. Das musste wohl das Büro des Schulleiters sein. Nervös klopfte Luna's Herz schneller, als Ferguson die Hand hob und kräftig an die Tür klopfte. Das dumpfe Geräusch war lauter, als sie gedacht hatte und sie zuckte leicht zusammen. Als sich die Tür öffnete, stieg ihre Aufregung, -wenn das überhaupt noch möglich war-, noch mehr und sie trat neben dem jungen Lehrer in das Büro des Schulleiters ein...
Wie der Schulleiter wohl so ist?
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen, votet und kommentiert gerne :)
Lulu <3
DU LIEST GERADE
Arunà Academy
Fantasy//Pausiert// "Ich habe ja schon gesagt, ich bin Lehrer. Aber die Arunà Academy ist keine normale Schule. Genauso wenig, wie du ein normales Mädchen bist." Verwirrt blickte sie den jungen Mann an. "Wie meinen sie das?" Ferguson holte tief Luft und sa...