Dark Deeps- Nichts ist wie es scheint

36. Kapitel

Caro

Caros kleiner Ausraster war inzwischen eine Woche her und eigentlich sollte sie glücklich sein, aber das war sie nicht- da waren sich Claudia, Sophie, Jessica und Lea sicher. Schließlich kam Caro nach dem Unterricht auf Lea zu, da sie angeboten hatte sie nach Hause zu fahren und als sie losgefahren waren meinte Caro " Hör mal, Lea. Ich wollte mich nochmal für neulich bedanken, aber ich müsste dich auch um etwas bitten". Lea meinte das wäre kein Problem gewesen und dass sie ihr gerne helfen würde. Schließlich meinte Caro, dass sie sich heute Abend gerne auf den Weg zum Kalkberg machen würde, da sie die Ruhe dort genießen würde und man könnte dort gut nachdenken. Lea willigte ein und so machten sie aus, dass sie Caro abends abholen würde und gemeinsam würden sie zum Kalkberg fahren. Zwar erzählten die beiden Claudia, Sophie und Jessica von ihrem Vorhaben, aber Caro schlug vor, dass sie einfach bei Claudia warten und sie und Lea dann dorthin kommen würden. So war es beschlossene Sache und am Abend machten sich Lea und Hagen auf den Weg.

Lea

Lea hatte gerade das Auto in der Nähe des Kalkbergs geparkt, da machten sich die beiden schon auf den Berg hinauf zu gehen. Sie waren gerade oben angekommen, da sich Caro vor Lea und meinte " Habe ich zu viel versprochen?". Lea musste zugeben, dass dieser Ort sehr schön war- warum war sie denn nicht mal eher hergekommen? Sie und ihre Freundinnen waren nur hier gewesen als sie die Führung in den Kalkberg- Höhlen mitgemacht hatten, aber ansonsten waren sie nicht wirklich oft hier. Auf einmal klatschte sich Caro mit der flachen Hand gegen die Stirn und meinte " Verdammt, ich habe mein Handy im Auto vergessen. Gibst du mir bitte die Schlüssel, damit ich es holen kann? Man weiß ja nie". Lea nickte, gab ihrer Freundin die Autoschlüssel und nachdem sie losgelaufen war stieß Caro versehentlich gegen eine der Laternen die hier oben und etwas fiel aus ihrer Umhängetasche. Lea rief ihr nach " Caro, warte mal. Du hast was verloren". Caro drehte sich nochmal zu ihr um und meinte nur " Kein Ding, hebe es bitte einfach auf und gib es mir wenn ich zurück bin". Dann ging Lauras Schwester den Weg zurück nach unten, um zum Parkplatz zu kommen und Lea merkte inzwischen, dass es sich bei dem Gegenstand den Caro verloren hatte um ein Notizbuch handelte, vermutlich war es ihr Tagebuch. Sie hatte es gerade aufgehoben, da musste sie ein wenig mit sich kämpfen: Ihr war klar, dass sie das eigentlich nicht tun sollte, aber wenn sie dort etwas finden würde um ihre Freundin zu schützen, dann war es doch eigentlich gut. Schließlich schlug Lea das Buch auf und begann zu lesen: Ich bin jetzt ein paar Wochen in Segeberg und meine Schwester ist offiziell unter der Erde, aber die werden niemals auf die Idee kommen wer wirklich dahinter steckt. Die arme Sau die dafür verurteilt wird tut mir fast ein bisschen leid, aber lieber diese Person als ich. Lea konnte nicht fassen was sie da gerade gelesen hatte, nur war es hiermit nicht vorbei sondern kam noch schlimmer: Alle nehmen es mir ab, dass ich meine Schwester vermisse, dass ich um sie trauern würde- aber Scheiße, nein! Laura kann froh sein, dass es ihr erspart geblieben ist dasselbe durchzumachen was ich ihretwegen erleiden musste und das Schlimmste ist die Tatsache, dass ich für Claudia, Sophie, Jessica und Lea immer nur die zweite Geige spielen werde, selbst jetzt wo das Miststück von Schwester den Löffel abgegeben hat. Ich weiß, du denkst wahrscheinlich, dass man mir irgendwann auf die Schliche kommen wird und verübeln kann ich es dir auch nicht, denn diese ganzen Sachen haben angefangen als ich in der Stadt aufgetaucht bin. Aber niemand ist auch nur annähernd auf die Idee gekommen ich wäre für Lauras Tod verantwortlich, denn für sie und die anderen Segeberger bin ich das arme Opfer was eine Entführung überlebt hat. Dann konnte Lea alles lesen was sie bisher nicht lösen konnten: Der Fund von Lauras angeblichen Überresten, Jessicas plötzliches Verschwinden im Zug nach Bayern und der Annahme niemand würde je dahinter kommen, dass Caro Levinsky für alles verantwortlich war. Lea bemerkte wie sie am ganzen Körper zitterte und jetzt wo sie nochmal über alles nachdachte leuchtete es ihr ein. Aber was sollte sie tun? Sie war hier allein mit Caro und ihre Freundinnen hatten keine Ahnung was sie hier gerade über ihre angebliche Freundin rausgekriegt hatte. Egal, sie musste jetzt die Ruhe bewahren und sich unauffällig von diesem Ort entfernen, ohne dass Caro mitkriegen würde was sie wusste. Plötzlich ertönte eine Stimme direkt hinter ihr " Ich habe mein Handy gefunden, hier hast du deine Schlüssel zurück". Caro sagte es so fröhlich als sei nichts von alldem passiert was sie in ihr Tagebuch geschrieben hatte, aber sie konnte ja nicht ahnen was in der Zwischenzeit passiert war, da sie Lea vertraute. Da Lea nicht antwortete fragte Caro ob mit ihr alles in Ordnung war, woraufhin sie sich mit dem noch offenen Tagebuch zu ihr umdrehte und Lea musste gar nichts sagen, denn Caro war klar was passiert war. Lauras Schwester fuhr sich durch die offenen Haare und meinte mit einem Lächeln " Ach ja, das...". Kaum hatte sie das ausgesprochen wusste sie wohl, dass es nichts bringen würde sich eine Ausrede zu überlegen, denn Lea würde sie sowieso nicht glauben. Sie würde ihr von nun an wohl überhaupt nichts mehr glauben, deshalb ging sie zu Plan B, ihrem Notfallplan über und sagte mit einem düsteren Gesichtsausdruck " Herzlichen Glückwunsch, Lea. Jetzt hast du endlich die Wahrheit rausgefunden". Dann, als sie direkt vor ihr stand schlug sie Lea nieder um ihren Notfallplan in die Tat umzusetzen.