~11~

1K 74 0
                                    

-Jisung's Sicht-

Panisch ging ich mit schnellen Schritten in die Richtung zurück, von der ich herkam und hielt weiterhin Ausschau nach Minho. Doch es war, als wäre er wie vom Erdboben verschluckt. Es konnte doch nicht sein, dass er auf einmal weg war. Die ganze Zeit ging er ja nur ein kleines Stück hinter mir.

Hektisch begann ich nach Luft zu schnappen und krallte mich in den Saum meines T-shirts.
Starrten mich die Leute die ganze Zeit schon so an?
Wimmernd stolperte ich rückwärts und drückte mich fest an eine Wand von einem der kleinen Häusschen auf dem Markt.
Wieso kamen sie jetzt auch noch alle auf mich zu?

"Bitte lasst mich in Ruhe, hört auf!", schluchzend sank ich auf den Boden und drückte mich noch näher an die Wand hinter mir. Immer wieder rutschte ich mit meinen Händen an der Oberfläche ab, konnte mich nirgends festhalten. Verzweifelt kniff ich meine Augen zusammen und drehte meinen Kopf auf die Seite.
Sie sollen mich in Ruhe lassen, was wollen sie von mir?

"Jisung? Jisung!"
Ängstlich öffnete ich meine Augen, konnte jedoch nicht viel erkennen, da meine Tränen mir die Sicht verschleierten.
"Es ist alles okay, ich bin da. Du brauchst keine Angst haben.", hörte ich meinen besten Freund besorgt flüstern, als er sich zu mir auf den Boden fallen ließ und mich in den Arm nahm.
"Felix ...", schluchzte ich immer wieder auf und drückte mich an ihn, krallte mich verzweifelt fest.
"Ich will das nicht! Sie sollen weggehen!", wimmerte ich und versteckte mein Gesicht in seinem Oberteil.
"Es tut dir keiner was, hab keine Angst, Ji! Du hast dir das nur eingebildet, alles ist gut.", sanft streichelte er meinen Kopf und flüsterte mir immer wieder beruhigende Dinge zu.

Nach einer Weile, in der wir nur am Boden saßen und ich mich ausheulte, hatte ich mich wieder beruhigt und löste mich etwas aus der Umarmung.
"Danke ...", murmelte ich erschöpft und wischte mir die getrockneten Tränen aus meinem Gesicht.
"Geht es wieder?", fragte Felix voller Sorge und umgriff vorsichtig mein Gesicht, um mir in die Augen zu schauen. Langsam nickte ich und sah prüfend hinter ihn. Alle Menschen gingen ganz normal den breiten Weg entlang und kümmerten sich um ihre eigenen Dinge.

Erleichtert atmete ich tief durch und ließ mich kraftlos wieder nach vorne in Felix' Arme fallen.
Ich hasste diese Panikattacken. Sie machten mich jedesmal so fertig, dass ich sofort einschlafen könnte.
Mich fest im Griff zog Felix uns auf die Beine und strich noch einmal über meinen Kopf.
"Komm, lass uns zurück zum Campingplatz gehen, du musst dich jetzt ausruhen.", beschloss mein bester Freund und zustimmend nickte ich, als ich mich leicht von ihm wegdrückte.

Sofort rückte ein besorgt dreinschauender Changbin und ein schockierter Minho in mein Sichtfeld. Schnell senkte ich wieder meinen Kopf und sah auf den Boden.
Ich wollte nicht, dass er mich jetzt so sah.
"Soll ich ... kann ich dir helfen?", fragte er dann jedoch zögerlich, weshalb ich verwundert wieder aufblickte, aber mich dann hilfesuchend an Felix wand.

"Ich glaube es ist besser, wenn ich mit ihm zurück gehe und ihr noch etwas zu essen kauft, bevor ihr nachkommt.", meinte mein bester Freund und leicht nickte ich zustimmend.
"Oh okay, ja dann ähm lasst euch nicht aufhalten. Er sieht echt müde aus.", erwiederte Minho und ich bildete mir ein, einen Hauch von Enttäuschung in seiner Stimme gehört zu haben.

roadtrip || minsungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt