roadtrip || minsung

~5~

-Jisung's Sicht-

"Bist du dir sicher?", warm lächelnd hielt er weiterhin den Augenkontakt und ich nickte erneut langsam. Meine Wangen waren vermutlich bereits rot geworden, weshalb ich Mühe hatte, den Blick zu halten. Doch seine Augen waren so fesselnd, dass ich mich einfach nicht abwenden wollte.
"Gehen wir dann weiter?", fragte er vorsichtig und auch ich begann nun leicht zu lächeln, bevor wir wieder weiter gingen.
Minho wirkte plötzlich komplett anders als an dem ganzen restlichen Tag. Er war auf einmal so sanft und ich musste mir eingestehen, dass ihn das noch interessanter machte.

"Danke, dass du mich hergebracht hast. Du kannst jetzt ruhig zurück gehen. Ich komme schon alleine klar.", kurz wuschelte er mir durch die Haare und schritt auf die Tür zu dem Sanitärbereich zu.
"O-okay ich-", wollte ich erwiedern, aber da war er schon im Inneren des Gebäudes verschwunden und ließ mich draußen stehen.
"-warte aber lieber auf dich ...", beendete ich zu mir selbst zuflüsternd meinen Satz und seufzte dann leise auf.

Wir waren den ganzen Tag im Auto unterwegs, weshalb es bereits etwas dämmerte und mir war es nicht so wohl dabei, alleine zurück zu gehen.
Ich mochte es zwar, wenn ich zu Hause mein Zimmer nur mit ein wenig Licht meiner Lichterketten beleuchtete, da mich diese Atmosphäre beruhigte, aber alleine draußen in der Dunkelheit war nicht so mein Fall.

Unschlüssig lehnte ich mich an die Wand neben der Tür an und beschloss, hier auf Minho zu warten. Vielleicht wollte er telefonieren und dann wollte ich ihn nicht dabei stören. Es würde schon nicht zu lange dauern, bis er zurück kam.
Mein Handy hatte ich natürlich im Auto gelassen und konnte somit nichts anderes tun, als die Gegend zu betrachten. Viel konnte ich aber nicht mehr erkennen, da es immer dunkler und für mich gruseliger wurde.
Etwas ängstlich rutschte ich an der Wand herunter und kauerte mich mit den Händen in meinem Pullover versteckt zusammen.
Hoffentlich kam Minho bald wieder, denn jetzt traute ich mich erst recht nicht, alleine zurück zu gehen.

Um mich zu beruhigen, schloss ich meine Augen und versuchte an etwas schönes zu denken. Sofort tauchten Minho's dunkle Augen vor mir auf und ich entspannte mich etwas.
Warum auch immer sie so eine Wirkung auf mich hatten, ich war in diesem Moment dankbar, dass es mir half, mich zu beruhigen.
Es wurde etwas kälter, weshalb ich meine Kaputze ein Stück über meinen Kopf zog und mich mehr in meinen Pullover kuschelte.
Was machte er denn so lange?
Seufzend stützte ich meinen Kopf auf meine Knie und dachte wieder an seine Augen, um keine Angst zu bekommen.

"Jisung?", ertönte es plötzlich überrascht neben mir und vor Schreck zuckte ich zusammen. Schützend hielt ich meine Hände vor mich und malte mir alle möglichen Horrorszenarien in meinem Kopf aus.
"Hey, ich bin's nur.", vorsichtig sah ich auf und erkannte Minho, der besorgt zu mir hinuntersah.
"M-minho ...", wimmerte ich schon fast erleichtert. Ich war so eine Heulsuse.

Sanft packte er meine Hände, zog mich vom Boden hoch und direkt in seine Arme. Sofort drückte ich mich fest an ihn und er strich beruhigend über meinen Rücken.
"Alles gut, du brauchst keine Angst haben.", flüsterte er und ich fasste fester in den Stoff seiner Jacke.
"Danke ...", nuschelte ich gegen seine Brust und sah dann vorsichtig zu ihm auf. Sofort blickte ich in seine Augen, die mich gleich in ihren Bann zogen.