Ausraster

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"Ey Schuljunge, komm schon, zwischen zwei Schulstunden in die Bibliothek was stimmt nicht mit dir?!" Als Antwort knurrte Percy nur und versuchte sich an Oliver vorbei zu drücken. In einer fließenden Bewegung hatte dieser ihm mit seinem Arm den Weg versperrt "Oliver lass mich durch, ich will in die Bibliothek." Als er keine Antwort bekam, versuchte er erneut in die Bibliothek zu kommen. "Ach ,Balljunge, lass mich endlich durch und nerv nicht. Ich muss heute noch so viel erledigen, dass ich echt keine Lust auf deine Scherze habe, sonst muss ich dir wieder Punkte abziehen" er erntete ein belustigtes Schnauben, aber kam endlich dazu sich an dem Größeren vorbei zu drängen. Zielstrebig ging er die verschiedenen Regale entlang. Er musste unbedingt noch Geschenke für seine Geschwister besorgen und Ma endlich mal auf ihre Briefe antworten. Welcher Tag war heute überhaupt? Hatte er noch genug Zeit seine Bewerbung für das Praktikum zu überarbeiten? Er musste auch Charlie endlich mal wieder schreiben und Bill fragen, an wen er sich in Gringotts am besten wenden konnte. Schrieb er nächste Woche nicht noch eine Prüfung in Verwandlung? Resigniert ging er zu dem Regal zurück, an dem er gerade erst vorrüber gegangen war. Blind fand er das Buch, nach dem er suchte 'Die Verwandlung von statischen Objekten in komplexe Lebewesen' er hatte den ersten Band der Reihe sicher schon zwanzig Mal gelesen, aber für die Prüfung musste er auch den noch so komplexesten Zauber können. Frustriert zog er an dem Buch. Auch nach mehrmaligem Versuch bekam er das Buch nicht aus dem Regal. Langsam beschlich ihn ein ungutes Gefühl, das konnte nicht normal sein. Mit einem vernichtenden Blick drehte er sich in Zeitlupe um und fixierte seinen Zimmernachbarn. Egal an welchem Buch er zog, keines ließ sich von ihm bewegen, wohingegen die anderen Besucher der Bibliothek kein Problem damit zu haben schienen. Zügigen Schrittes trat er auf Oliver zu, der sich mit Angelina unterhielt, welche sich bei Percys Anblick zügig entfernte und ihrem Gesprächspartner einen warnenden Blick zuwarf. "Nimm den Fluch von mir Idiot" "Guten Tag erst einmal Percy Ignatius Weasley, wie kann ich dir behilflich sein?" Könnten Blicke töten, wäre Oliver Wood jetzt die Leiche eines Tatorts. "Wood, ich habe, wie eben schon einmal erwähnt, keine Zeit für deinen Blödsinn und muss unbedingt noch eine ganze Menge erledigen, dazu gehört es nun einmal Bücher auszuleihen und anzufassen. Also. Nimm. Den. Fluch. Weg" Seine Stimme war ruhig und beherrscht, aber in ihm brodelte es. In wenigen Minuten musste er wieder in den Unterricht, dabei wollte er in der Pause schon einmal einen Brief an seine Mutter schreiben, dass er Penelope ganz sicher nicht zu einem Weasley-Weihnachten mitbringen würde, aber natürlich nach Hause kam. Dann hätte er den Brief direkt nach der letzten Stunde mit einer Eule abschicken können, aber jetzt verschob sich sein gesamter Zeitplan nach hinten. Wäre er nicht wütend, hätte er sicherlich wieder keine Luft bekommen, aber die Wut verdrängte seine Panik. Er stieß seine Hände gegen Olivers, zugegebenermaßen, harten Brust und schnaubte. Percy Weasley wurde nicht handgreiflich. Nie, aber heute war er nicht er selbst. Oliver legte seine Hände auf dessen ausgestreckte Arme "Chill. Mal. Percy. Es. Ist. Nur. Spass." Die Art und Weise, wie er Percy dabei nach äffte machte diesen noch wütender und er stieß ihm wieder und wieder gegen die Brust. Oliver seinerseits wich bei jedem Stoß ein wenig zurück, sicherlich nicht weil Percy so stark war, sondern eher, weil es ihn überraschte. Viel zu schnell wurde es Oliver langweilig nur zurück zu weichen, also griff er Percys Hände auf und hielt sie fest. So hastig, wie dieser seine Hände wieder abschütteln wollte geriet Oliver ins Straucheln und fiel auf den Hintern. Warum musste er ihn auch so festhalten und ansehen? Percy konnte es nicht leiden. Also lag Oliver Wood auf dem Bibliotheksboden auf seinem Hintern und starrte den Rothaarigen ungläubig an. "Percy Weasley beginnt und gewinnt eine Kabbelei? Ich glaub ich bin in einem Paralleluniversum gelandet" Besagter wusste, er sollte ihm die Hand hinstrecken und ihm hochhelfen, aber dazu ließ er sich nicht herab. "Kann ich jetzt endlich wieder Bücher anfassen?" Als klar wurde, dass Percy Oliver nicht helfen würde, rappelte er sich mühsam selbst auf. "Morgen ist der eh weg und dann kannst du deine langweiligen Bücher endlich wieder lesen, aber bis dahin sorry, kann ich nix tun" Als Oliver ihm den Rücken zudrehte und offensichtlich gelangweilt aus der Bibliothek schlenderte verlor Percy seine Beherrschung und schleuderte einen Fluch auf Oliver. "Petrificus Totalus". Im Raum wurde es totenstill und Percy konnte das Blut in seinen Ohren rauschen hören. Das war ganz, ganz schlecht. Einerseits war es natürlich verboten Schüler zu verhexen, aber andererseits war es auch demütigend und lächerlich seinen besten Freund zu verhexen, nur weil sie sich stritten. Nicht nur ein Fluch, der ihm daran hinderte Bücher aus dem Regal zu ziehen, Nein Percy musste ihn natürlich bewegungsunfähig hexen, so dass Oliver zum zweiten Mal in der letzten viertel Stunde wegen Percy auf dem Boden lag. Diesmal landete er jedoch ungebremst auf seinem Gesicht und konnte nicht einmal schreien oder wenigstens brummen. Augenblicklich fühlte Percy sich schlecht und er wurde roter als seine Haare, als er Oliver vorsichtig auf den Rücken drehte. Seine Nase blutete und er hatte sich auf die Lippe gebissen. Schnell nahm er den Fluch von seinem Freund und half ihm hoch "Sorry" "Klappe Weasley" Aber trotzdem ließ er sich helfen und zu sagen, dass ihnen nicht jeder hinterher starrte wäre eine Lüge. Selbst Pince sah ihnen verwundert nach, als sie die Bibliothek verließen, Oliver an Percys Schulter.
Madame Pomfrey hatte natürlich nicht so viel Anstand sie nur anzustarren. Obwohl sie nicht die größte Frau war, wirkte sie furchterregender, als Hagrid "Jungs, was ist passiert?" Percy holte tief Luft und bereitete sich darauf vor ihr zu erzählen, was in der Bibliothek geschehen war, als Oliver ihm zuvor kam. "Hab beim Training einen Klatscher gestreift und Percy hat mich neben der Bibliothek abgefangen, um mich her zubringen" Wie ein Fisch auf dem Trockenen schloss Percy seinen Mund wieder und Madame Pomfrey zischte missbilligend. "Man sollte ein Verbot aufstellen, dass sie nicht mehr als 3 Stunden die Woche trainieren dürfen, Wood. Ich kann Ihnen nicht jedesmal die Nase richten. Nur gut, dass es jetzt wenigstens nicht wieder mitten in der Nacht ist" verwirrt sah Percy zu, wie Oliver sich lässig auf ein Krankenbett warf und den Rücken entspannt an die Wand lehnte. Als wäre er öfter da, was er anscheinend auch war. Percy war nervös, es war ein Fehler gewesen, er wusste das schon in der Sekunde, als er den Fluch ausgesprochen hatte, aber er wollte seinen besten Freund wirklich nicht verletzten. Als Oliver ihm zu zwinkerte, während Madame Pomfrey mit ihrem Zauberstab in der Hand neben ihn trat schmunzelte er. Das schelmischen Grinsen seines besten Freundes ließ seinen Magen hüpfen, so erleichtert war er über das Grinsen, aber gut, dass er nicht schwul war.

Ich Bin Nicht Schwul ~PerciverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt