30 Kapitel

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Lange lagen wir noch im Schnee. Und ohne Worte, denn die brauchen wir nicht. Worte verletzten oder werden überflüssig.
Mir ist nicht kalt was seltsam ist, aber die Wärme die von Liam aus ging wärmte mich auf eine gewisse Art und Weise. Wir beide waren in unseren Gedanken versunken und ich beobachtete den Himmel.

"Möchtest du nach hause fahren?" Fragte Liam nach einer langen Stille und ich zuckte kaum merklich zusammen.

"Ja" antwortete ich und stand auf. Er stand ebenfalls auf und holte den Schlitten der irgendwo im Schnee verloren ging. Als er dies geschafft hatte, reichte er mir seine Hand die ich mit einem lächeln annahm. Zusammen liefen wir zum Auto. Es ist mittlerweile fünf und die Sonne geht unter. Sie scheint in einem schönen rot Ton der gemischt mit einem hellen orange ist.
Im Auto drinnen angekommen setzen wir uns rein und ich schaltete die Sitz Heizung auf die höchste Stufe.
"Ist dir kalt" erkundigte sich Liam bei mir. Leicht erfroren nickte ich. Er schaltete noch andere Heizungen an die es wärmer im Auto machten.

Mal wieder fuhr Liam den weg den er auch vorhin gefahren ist zurück. Im Auto wurde es mit der Zeit immer wärmer und ich konnte langsam meine Beine spüren die vorhin Kalt geworden sind. Als mir nun endgültig warm geworden ist, war es auch Zeit auszusteigen da Liam bereits an meinen Haus geparkt hatte.
"Danke für den Tag Liam, er War toll" bedankte ich mich und er schenkte mir ein nettes und freundliches Lächeln das ich nur erwiedern konnte.
"Willst du noch rein kommen?" Fragte ich und schaute ihn bittend an. "Wenn du mich so anschaust bleibt mir nichts anderes übrig außer zuzustimmen" ich klatschte mir erfreut in die Hände und zusammen stiegen wir aus dem Auto.
Nach dem wir unsere Schuhe aus gezogen hatten begaben wir uns in die Küche.
In der Küche angekommen sahen wir meine Eltern zusammen essen.
"Ehm Hallo" stammelte Liam etwas und hob die Hand, das ein winken darstellen soll.
Ich kicherte und stellte mich neben ihn.
"Darf ich Vorstellen das ist Liam"
Meine Mutter lächelte Liam an und stand auf. "Schön dich wieder zu sehen. Möchtest du etwas essen oder trinken?" Fragte sie ihn alles und ging voraus um den Wasserkocher anzustellen. Mein Vater stand ebenfalls auf und reichte Liam die Hand. "Du bist aber groß geworden muss ich sagen" lobte Papa ihn und Liam setzte sich lächelnd an den Tisch.
Meine Mutter kamm kurz darauf mit essen beladen und stellte alles an dem Tisch.
Liam und ich griffen sofort Hungrig nach dem Essen.
"Und wie geht es dir so ? Ich konnte dich letztens nicht viel fragen" meinte Mama bedrückt und schaute auf ihren dampfenden Kaffee.
Liam kaute zu ende und lächelte Mama freundlich an.
"Mir geht es gut, danke der nachfrage"
Papa stellte seinen Tee auf die Tischplatte ab und schaute Liam kurz an bevor er mit dem sprechen begann.
"Wie geht es den Helga ?"
Ich versteifte mich Augenblicklich und schaute unsicher zu Liam rüber dem das Lächeln ebenfalls aus dem Gesicht wich.
"Ich denke wir müssen los" versuchte ich mein bestes, doch Liam hielt mich auf.
"Ist schon in Ordnung." Sprach er heißer und schluckte die aufsteigenden Tränen weg.
Meine Eltern tauschten unsicher ihre Blick aus.
"Meine Mama... ist vor Monaten gestorben."
Meine Eltern schnappten erschrocken nach Luft. Mamas Augen füllten sich mit
Tränen die sie vergeblich versuchte mit den Händen weg zu wischen. Helga war damals Mamas beste Freundin, auch wenn der Kontakt verloren ging hatte sie sie lieb.
"Es tut mir so leid Liam"
Am Tisch herrschte ein grausame stille und nur die schluchzer meiner Mutter waren zu hören. Liam neben mir rückte hektisch den Stuhl nach hinten und stand auf.
"Ich fahre dann" er drehte sich bereits um als ich seinen Arm packte. "Wohin willst du in diesem Zustand fahren?"
Er zuckte mit den Schultern und schaute auf den Boden.
"Komm" ich nahm seinen Arm und zog ihn mit in mein Zimmer.
Im Zimmer angekommen setze er sich auf mein Bett. Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen. "Liam?" Fragte ich vorsichtig und lief auf ihn zu.
"Ich wollte ihr noch so viel sagen, ihr zeigen wie sehr ich sie liebe, ich dachte mir wird die Zeit reichen."
Ich setze mich vor ihm auf die knie, nahm seine Hände von dem Gesicht und schaute in seine roten Augen, die voller Schmerz gefüllt waren.
"Liam, sie weiß das du sie geliebt hast, mehr als alles andere auf dieser Welt. Sie hat dich gehen lassen und wusste du wirst alles richtig machen. Bitte mach dir keine Vorwürfe. Sie liebt dich und wird dich immer Lieben"
Er weinte nur noch mehr und ich umarmte ihn. Er klammerte sich an mich fest, so, dass ich keine Luft mehr bekamm doch ich ließ es zu. Er braucht das jetzt.
Als er mich los ließ, stand ich auf und machte das Bett fertig. Wir legten uns zusammen ins Bett und Liam umarmte mich von hinten.
"Danke" Flüsterte er mir zu und drückte mich noch fester bevor er einschlief.

Versprechen bricht man nicht !Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt