MS/JW •8

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Schweißgebadet und schwer atmend wachte ich auf, und ein kleiner Schrei entwich mir, während ich mich aufsetzte, und mein Gesicht in den Händen vergrub... Susan kam ohne zu klopfen in mein Zimmer, und fragte: ,,Alles okay?"
,,Albtraum..." murmelte ich, und sie fragte ob ich einen Kaffe wollte... nickend sagte ich: ,,Am besten drei Schuss Espresso..."
,,Wow... der muss dich ja richtig mitgenommen haben..." sie ließ meine Tür offen, und lief in unsere gemeinsame Küche, wo ich wenig später die Kaffeemaschine hörte...

Nachdem ich in London auf eine andere Uni gewechselt war, um weiter weg von Helen Pevensie zu sein, und damit auch weiter weg von Peter, hatte ich mir eine Wohnung mit einem wunderschönen Ausblick über fast ganz London gemietet.
Ein paar Tage später stand Susan mit gepackten Koffern vor meiner Tür, und da ich sowieso genügend Platz hatte, und wir auf die gleiche Uni gingen, ließ ich sie mit bei mir wohnen, und sie hatte mir auch gesagt, dass sie genervt von Peter war, der die ganze Zeit davon gesprochen hatte, dass ich seine Mutter verarscht hätte.
,,Ganz ehrlich, es war ja nur Sex..." sagte sie, und fügte hinzu, dass es vielleicht etwas unpraktisch war, dass es ausgerechnet passiert war, als sie alle oben geschlafen hatten, und das Lucy uns am nächsten Morgen in der Dusche gesehen hatte, aber Susan machte deswegen kein riesiges Fass auf... und als Mitbewohnerin war sie wirklich sehr angenehm. Sie war teilweise so leise, dass ich dachte, sie sei nicht da...

,,Oh scheiße..." fluchte sie leise, als ich gerade in die Küche kam, und auf ihr Handy starrte.
,,Was is los?" sie seufzte, und stellte mir meine Tasse hin, und sagte: ,,Edmund's Schule hat angerufen. Er hat schon wieder geschwänzt. Und jetz lädt mich die Eiskönigin zum Gespräch."
,,Die Eiskönigin?!" fragte ich lachend, sie nickte, und sagte: ,,Edmund nennt sie so, weil sie wohl super streng sein soll."
Feixend trank ich von meinem Kaffee, und bot ihr schließlich an in die Schule zu fahren, um das alles für sie zu klären.
,,Denkst du das geht?"
Ich zuckte mit den Schultern, und sagte: ,,ich sag ihr einfach, dass du keine Lust hast ihm nochmal in der Öffentlichkeit den Kopf ab zu schlagen." sie verschluckte sich etwas an ihrem Kaffee, gab mir diesen "Das ist nicht lustig" Blick, bevor sie aber dennoch zustimmte...

Ich saß also am Nachmittag in meinem Wagen, fuhr zu Edmund's Schule, die am anderen Ende von London war, und parkte wenig später neben einem weißen Mustang... es war das selbe Model wie ich es auch hatte, mattweiß, und einfach nur absolut perfekt... Ja, ich hatte eine Schwäche für dieses Auto, und war auch verdammt stolz auf meinen... niemand sonst durfte damit fahren... außer Susan, aber auch nur weil wir zusammen wohnen...

Nur wenige Minuten später klopfte ich am Klassenzimmer, dass Susan mir genannt hatte, wurde gebeten ein zu treten. Edmund drehte sich beschämt weg und eine wirklich verdammt attraktive Frau sah von ihren Unterlagen auf, und bevor sie etwas sagen, oder fragen konnte, sagte ich: ,,Ich bin die Mitbewohnerin seiner Schwester, und sie hat mich gebeten ihn ab zu holen..."
,,Gibt es einen Grund, warum seine Schwester nicht kommt?" fragte mich die Frau, und durchbohrte mich fast schon mit Augen, die so intensiv waren, wie ich es noch nie gesehen hatte... es schien als würden sie sich einen direkten Weg in meine Seele bohren... oder war es nur die plötzliche Kälte, die von meinem Kristall ausging, den ich um den Hals trug? Ich konnte es nicht mit absoluter Sicherheit sagen, aber ich kannte dieses Gefühl... Ich kannte diese Kälte... nur wusste ich nicht woher, und warum sie mir so vertraut war...

,,Sie hat Unterleibschmerzen..." sagte ich, als ich mich aus meiner Trance befreien konnte, und sie nickte verständnisvoll... aber vielleicht war es ihr auch egal. Sie bedeutete mir die Tür zu schließlien, was ich auch tat, und mich zu setzten... was ich nicht tat, ohne sie zu mustern... ich fragte mich, was sie unter der Bluse versteckte, denn das was ich sehen konnte... gefiel mir eindeutig viel zu gut, und ich kannte diese Frau nicht mal, obwohl sie mir... irgendwie vertraut vorkam.

Während sie mir erklärte, dass Edmund bereits ein Verweis drohte, schien sie nicht ein einziges Mal zu blinzeln, und ich glaube mein Hirn hatte ab einem gewissen Punkt aufgehört zu funktionieren, denn während sie sprach, schlichen sich meine Träume in mein Unterbewusstsein... Träume, die ich jetzt nicht haben sollte... Träume, an die ich jetzt einfach nicht denken sollte, aber sie mich einfach nicht in Ruhe ließen... Träume, die ich mir nicht erklären konnte, denn sie waren teilweise so real, dass ich morgens schon meinen Körper abgesucht hatte, um blaue Flecken zu finden... andererseits waren sie auch wiederum so real, dass ich mit meinen Fingern in mir aufwachte, und das natürlich ausnutzte... warum auch nicht...

,,Ich rede auf jeden Fall nachher nochmal mit ihm, oder ich bring ihn gleich zu seinem Bruder..."
,,Nein!" rief Edmund plötzlich dazwischen, und wir sahen ihn beide überrascht an... er räusperte sich, und sagte: ,,Ich mach alles, Muriel... aber... bitte sag Peter nichts."
,,Muriel..." sagte seine Lehrerin, und sah mich interessiert an: ,,Interessanter Name... woher kommt der, wenn ich fragen darf?"
,,Frankreich..." erklärte ich ihr, und im Augenwinkel sah ich, wie Edmund's Kinnlade förmlich denn Boden durchschlug, und erkannte, dass es sowieso schon der absolute Horror war, dass ich hier war... und jetzt redete ich auch noch mit seiner "Eiskönigin"...

,,Komm schon, Ed... warum schwänzt du?" fragte ich ihn, als wir etwas später wieder in meinem Auto saßen. Er zuckte mit den Schultern, und sagte mir, dass er Ms Winter nicht ausstehen könnte, und ich fuhr los, und sagte: ,,Denkst du ich konnte alle meine Lehrer leiden?! Dafür sind's Lehrer Ed... manchmal sollte man seine Lehrer einfach nicht mögen."
,,Kapier ich nich."
,,Vor was für einem Menschen hättest du mehr Respekt? Vor einem, der streng ist, oder vor einem, der dich in Watte einpackt, und dir sagt, dass die Welt rosig, und wunderschön ist, und das du draußen nicht von einem Bus überfahren wirst, wenn du auf die Straße rennst, ohne zu schauen, und den Bus vielleicht noch lieb anlächelst...?"
,,Deine Beispiele sind manchmal echt... interessant, aber ich denke, ich weiß was du sagen willst." Ich nickte, fuhr in den Drive In von KFC und holte uns zwei Portionen Chicken Wings...
,,Wenn du kleckerst, geb ich dir'ne Zahnbürste. Aber die is dann nicht für deine Zähne, glaub mir."
,,Ja, ja... du und dein heiliger Mustang..." er verdrehte die Augen, nahm sich einen Wing, dippte ihn, und... ich wünschte wirklich, er hätte gewartet, bis ich geparkt hatte...

TBC...

I feel everything {WIRD ÜBERARBEIT EVTL RE-WRITE}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt