End or Beginning?

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POV Kenma

Jetzt war er gekommen. Der Tag an dem Kuro seinen Abschluss feierte. Der Tag an dem Kuro sein Studium beendete. Der Tag an dem er in die kleine Studentenwohnung gehen und seine Sachen packen würde.

Als ich diesen Morgen aufgestanden war, hatten sich bei diesem Gedanken Tränen in meinen Augen gebildet.
Als ich mich umgezogen hatte, waren auch ein paar meine Wange hinunter geflossen. Kuro würde heute später aufstehen als ich. Die offizielle Abschlussfeier war erst Nachmittags.

Wenn ich von meinen Vorlesungen zurück kam, würde er seinen Koffer etwa schon gepackt haben? Ich wusste nicht wieso, aber immer wenn ich ihn gefragt hatte, wo seine Wohnung sein würde, wollte er nicht darüber sprechen.
War er so weit weg? Würde er weit weit weg wohnen müssen? Würden wir uns dann nur noch am Wochenende sehen und unter der Woche gab es dann nur ein paar Textnachrichten?
Vielleicht einen Anruf?

Mit diesen Gedanken schlurfte ich deprimiert durch die Gänge. Für mich gab es noch zwei Wochen lang Studium, dann hatte ich dieses Jahr auch hinter mir. Aber darüber machte ich mir gerade keine Gedanken.
Das Studium war mir noch nie schwer gefallen. Es hatte sogar Spaß gemacht, weil ich mit Kuro studieren konnte. Ihn jeden Tag sah...

Aber auch die Anwesenheit von Hinat- "KENMAAAAAAAAAAAAAAAAAA!!!!!! OHAIOOOOOOO"
Und schon wurde ich von dem hyperaktiven Jungen mit einer Umarmung auf den Boden gerissen. "D-du bist schwer." Beschwerte ich mich.

Beleidigt schnaubte Hinata und verschränkte die Arme. Noch immer auf mir sitzend, wobei ich hilflos auf dem Boden rumlag, aber auch keinerlei Anstalten machte mich zu befreien, sah Hinata hinter sich zu einem groß gewachsenen dunkelhaarigen Jungen.

"Ich bin nicht schwer. Nicht war Kageyama?" Suchte er nach Bestätigung.
"Huh, doch?"
Nun sprang Hinata auf und streckte seinem Gegenüber die Zunge raus. "Baka, Kageyama Baka!"

Doch dieser musste bei dem Anblick nur lächeln. "Komm schon, Boke, wir müssen weiter."
"Auf dich hör ich nich'. Bääääh!" Wandte sich Shoyo ab und streckte mir die Hand hin um mir beim Aufstehen zu helfen.
"Danke...", meinte ich.

Nun schob mich Hinata weiter in die Richtung in die ich gelaufen war.
"Sag schon, was ist los, Kenma?"
"Kuro...", meinte ich nur. Hinata hatte das eigentlich auch schon vermutet. Den ganzen letzten Monat hatte ihm Kenma immer wieder davon erzählt, was für Gedanken und Sorgen er sich machte.

"Kopf hoch, KenKen. Das wird viel besser als du denkst!", versuchte er seinen besten Freund aufzumuntern.
"A-Aber vielleicht wohnt er ganz weit weg... Shoyo, w-was mach ich dann?"
Hinata lachte und erhielt dafür einen Todesblick von Kageyama, der uns grummelnd hinterher gelaufen war.

"Oh, sorry Kenma, ich wollte nicht über dich lachen. Aber mach die keine Sorgen.", vielsagend blickte Hinata mich an. Keine Ahnung, was er mir damit sagen wollte. Gab es etwas, von dem ich noch nichts wusste?

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Es war laut. Es war voll. Überall waren Studenten die sich über irgendetwas unterhielten.
Dann waren da Eltern, manche standen oder saßen bloß mit starrem Blick da, manche unterhielten sich. Manche hatten jetzt schon Tränen in den Augen. Ich hasste es hier.

Das einzige was diese Abschlussfeiern ein wenig erträglicher machte waren Kageyama und Hinata die neben mir saßen und Kuro, der mir gerade einen liebevollen Blick zu warf. Er war einige Meter entfernt bei den anderen Absolventen. Alle von ihnen hatten diese Kleider an die man eben anhatte wenn man seinen Abschluss hatte.

Meiner Meinung nach sahen die ja total bescheuert aus aber Kuro sah irgendwie trotzdem noch richtig gut aus.
Nicht nur gut, eigentlich sah er in allem wirklich geil aus. So verdammt heiß eben... Aber ich würde diesen Anblick vermutlich nicht mehr lange so alltäglich genießen dürfen.

Ein Kloß bildete sich in meinem Hals. Vielleicht merkte Hinata das, vielleicht war er auch nur er selbst, aber er lege einen Arm um mich, lachte und zeigte hinüber zu Kageyama, der wie ein beleidigtes kleines Kind an seiner Milch schlürfte.

"Ich hab ihm gesagt, dass wenn er mir morgen kein Tamago Kake macht, bekommt er heute Abend nicht seinen Nachtisch." Er zwinkerte und grinste noch mehr. "Mich!"
Das Hinata an allem Freude fand... diese Energie brachte mich zum lächeln. Ich war wirklich dankbar Hinata Shoyo zum Freund zu haben.

"Testuro Kuroo", der Name ließ mich aufhorchen. Gerade wurde mein (unglaublich gut aussehender) Freund auf die Bühne gerufen.
Er erhielt sein Abschlusszeugnis und schüttelte ein paar Hände. Wie man das eben machte. 'Urgh...Das muss ich ja nächstes Jahr auch machen..', dachte ich.

Wie ich Menschen hasste.... Wieso war das Leben kein Videospiel?

Schneller als ich es erwartet hatte war die Abschlussfeier auch schon vorbei. Kuroo kam zu mir gerannt und umarmte mich. Dieser Geruch.. Diese Szene...
Es war fast alles wie damals, nur das wir inzwischen zusammen waren.

Aber damals hatte die Abschlussfeier auch bedeutet dass ich unsere Wege trennen würden. War es etwa dieses Mal genauso? Hatte er schon wieder schlechte Nachrichten für mich?
Würde er etwas wieder nach Amerika-

"Kenma..KenKen! Pudding!", seine Stimme drang langsam zu mir hervor.
"Wieso weinst du?", fragte er. Sanft strich eine warme starke Hand meine Tränen weg.
Ebenso sanft berührten seine weichen Lippen die meinen.
Und liebevoll nahm er mich dann in seinen Arm. Er war so groß.. sein breiter Oberkörper schirmte mich von der Umwelt ab, er schützte mich.
Und in diesem Moment fühlte ich mich einfach nur geborgen.

Er streichelte mich. "Na sag schon.."
"Tetsu, wirst du weit weg sein?"

Er lächelte mich an. "Mach dir keine Sorgen-"

"Nein! Das sagen wir alle immer wieder und wieder aber keiner gibt mir eine gescheite Antwort! Wieso darf ich es nicht wissen? Ziehst du weit weg? Machst du Schluss oder willst du wieder nach Amerika? Sag es mir! Bitte!"

Nun nickte er. "Ich muss noch schnell auf das Gruppenfoto drauf, dann fahren wir los."

Ich denke ich muss nicht sagen wie wenig ich von diesem Satz verstanden hatte und wie verwirrend es war dass Hinata durch meine Worte eine Lachanfall bekommen hatte während Kageyama seinen Kopf gegen die Wand schlug.
Was waren das nur für Leute, meine Freunde...

Doch ich sagte nichts weiter. Ich blieb bloß stehen wo ich war und wartete auf Kuro. Als er wiederkam nahm er meine Hand und führte mich zu seinem Auto. Wir stiegen schweigend ein.
Wir schwiegen weiterhin als er das Auto an machte und los fuhr.
Und eine Minute später blieb Kuro einfach mit dem Auto am Straßenrand stehen und stieg aus. Er lief zu mir, machte die Tür auf:

"Kommst du?", fragte er.

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Bis zum nächsten Kapitel! ;p

My GamerboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt