Mein Blick war sturr auf mein Handy gerichtet.
Wie lange tat ich das jetzt schon? Keine Ahnung.
Worauf wartete ich? Ich wusste es nicht.
Doch ich wusste, dass ich auf etwas wartete und das genügte mir.Zögernd machte ich es an.
Keine Nachricht auf dem Sperrbildschirm. Dafür allerdings mein Hintergrundbild; Taiki.
Er lag schlafend im Bett, seine Decke lag nur noch halb auf ihm, seine braunen, damals fast schulterlangen Haare, fielen ihm beinahe ins Gesicht und sein orangenes Hemd war schon nach oben gerutscht, sodass man seine leichten Bauchmuskeln sah.
Ich kann mich noch genau an den Tag erinnern, an dem ich dieses Foto geschossen habe...Er wollte mir zu Thanksgiving meine Lieblingscupcakes backen.
Mit Sahne, Erdbeeren und Streuseln drauf.
Allerdings hatte er nicht die Streuseln da, die ich bevorzugte und daher ist er in alle Läden gelaufen, die es im Umkreis von mehreren Kilometern eben zu finden gab.
Allerdings waren die Streuseln in den meisten Fällen ausverkauft, oder es gab sie dort einfach nicht.
Spät Abends kam er zurück und war völlig niedergeschlagen. Und auch wenn ich ihn zu beruhigen versuchte, dass es ja nichts Schlimmes war, war er so traurig, dass er sich letzten Endes 'nen heißen Kakao machte - was er echt oft tat, wenn es ihm grade schlecht ging - und als er den Kakaopulver aus dem Schrank holte, tauchten dahinter schon die gesuchten Streuseln auf.
Taiki war danach so wütend, dass er aus Verzweiflung schon den Tränen nahe war. Nach langer Kuscheleinheit mit mir schlief er dann ein und so entstand dieses Bild...Ein Schmunzeln schlich sich auf meine Lippen doch das Vibrieren meines Handys ließ es verschwinden und ich entsperrte sofort das Display.
Eine Nachricht von Taiki.
Ist alles in Ordnung?Was für eine dumme und gleichzeitig unnötige Frage.
Natürlich war alles in Ordnung.
Ich habe ja gerade nur rausgefunden, dass meine Mutter und somit der einzige Mensch, der mir noch was bedeutete, stirbt und ich somit auch in weniger als 2 Wochen schon auf der Straße landen würde.
Abgesehen davon habe ich ja bloß ein Trauma, da ich 4 verdammte Jahre bei 'nem scheiß Kidnapper saß, der mir Tag für Tag das Leben mehr zur Hölle machte.Aber ich hatte auch keine Lust darauf, diejenige zu sein, die sagt, alles wäre okay, wenn das nicht stimmte und wenn es doch offensichtlich war, dass nichts wirklich okay war.
Also schrieb ich:Nein.
Ich musste nicht lange warten, da hörte ich das nächste Vibrieren.
Das mit deiner Mutter tut mir leid.
Ich erkannte ihn gar nicht wieder.
Früher, wenn wir miteinander chatteten, gab es hinter jeder einzelnen Nachricht eins oder sogar mehrere Herzchen und so monoton sprachen wir nie über Messenger miteinander.
Doch jetzt war alles anders.
Jetzt hatte er eine andere.Ich legte mein Handy weg und schloss die Augen. Tief atmete ich ein und tief atmete ich aus.
Wie lange sollte das noch so gehen?
Würde ich wirklich bis zu meinem Tod so leiden müssen?
Gab es denn keinen Ausweg?
Nein... Denn das hier war weder Film noch Buch.
Das war keine Geschichte mit Happy End, das war die Realität. Die bittere Wahrheit. Mein Untergang.
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𝗙𝗥𝗘𝗘 - 𝚃𝚑𝚎 𝚏𝚎𝚎𝚕𝚒𝚗𝚐 𝚘𝚏 𝚋𝚎𝚎𝚒𝚗𝚐 𝚕𝚘𝚟𝚎𝚍 || 𝑆𝑐ℎ𝑜𝑘𝑖
Teen FictionDas ist der zweite Teil von meiner Geschichte 𝑈𝑠𝑒𝑑 - 𝑡ℎ𝑒 𝑝𝑎𝑖𝑛 𝑜𝑓 𝑏𝑒𝑒𝑖𝑛𝑔 𝑎𝑙𝑙 𝑎𝑙𝑜𝑛𝑒! Daher würde ich raten, erst diese Geschichte zu lesen, um auch die Storyline zu verstehen. ------ Yoko ist frei. Doch ist das Zuhause, welch...