Kapitel 12

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,,Diese Uhr ist wie ein Handy", erklärte Ren. ,,Sie ist aber mehr sowas, wie ein ,,Sportbegleiter", denn sie zählt meine Schritte, wie viele Kilokalorien ich verbraucht habe, wie viele Kilometer ich gelaufen bin und sowas. Allerdings kann ich mit ihr auch Nachrichten, die ich auf dem Handy bekomme, abchecken und beantworten." 
Diese Informationen verdauend sah ich die komische Bildschirmuhr an. Er hatte bemerkt, dass ich sie die ganze Zeit lang nachdenklich angestarrt habe, so wie so ziemlich alles andere, was neu für mich ist. Wie kann sich in so einer geringen Zeit alles ändern? 
Es gab zwei Möglichkeiten. Entweder mein Zeitgefühl hatte recht und es waren tatsächlich nicht nur 4, sondern eher 12 Jahre gewesen, oder die Menschheit war intelligenter, als ich sie eingeschätzt hatte. Zumindest, wenn es sich um den Bereich Wissenschaft und all das handelte. 

,,Möchtest du etwas essen?", riss Ren mich aus meinen Gedanken. Ich sah ihn unsicher an und nickte dann langsam, was ihm ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Er ging sofort in die Küche, dicht gefolgt von mir. Ich sah mich um. Auch die Küche war sehr sauber und stilvoll. Sie war zwar klein, aber ich denke mal nicht, dass Ren mit einer 5-köüfigen Familie hier wohnte, daher war das sicherlich kein Problem. Dabei fiel mir dann auf, dass ich außer ihm noch niemanden hier gesehen hatte, daher fragte ich leise: ,,Lebst du... alleine hier?"
Ren füllte einen Teller mit  etwas Reis, Hühnchen und Salat und schüttelte den Kopf. ,,Nein, ich lebe mit meiner Oma hier. Meine Eltern sind leider vor 7 Jahren verunglückt."
Ich sah ihn mitfühlend an und wollte was sagen, doch da unterbrach Ren mich, indem er den Teller auf den Tisch stellte. ,,Ich bin mit sicher, du wirst meine Oma lieben. Sie ist zwar etwas dement, dafür aber eine sehr liebevolle Frau, die Gesellschaft liebt. Daher ist sie auch gerade beim Bingo..." 
Ich nickte langsam und sah auf meinen Teller. 

Wie gerne hätte ich auch so ein unbeschwertes Leben, wie seine Großmutter? Zum Bingo gehen, mit alten Freunden etwas Spaß haben und ohne Sorgen durch den Rest seines Lebens rennen. Aber wahrscheinlich war diese Ansicht falsch. Ich weiß erst seit zwei Minuten, dass seine Großmutter überhaupt existiert und das einzige, was ich über sie weiß, ist dass sie gerne zum Bingo geht und Gesellschaft mag. Das hieß nicht, dass sie keine Probleme oder Sorgen hatte, oder?
Ein weiteres mal unterbrach Ren meine Gedanken. Er setzte sich neben mich und hielt mir einen Löffel vor den Mund. ,,Hier, iss." Ich sah ihn unsicher an und nahm den Löffel dann in den Mund. Vorsichtig kauend nahm ich den Löffel an mich und aß nur den Salat. Sora hatte mir ausdrücklich verboten, etwas anderes als das zu essen, solange er nicht etwas anderes sagte. Aber... Warum hörte ich noch darauf? Er war doch gar nicht da. Und mit ganz viel Glück wird er es auch nicht für den Rest meines Lebens sein. Ich musste also gar nicht mehr auf seine mega dummen Gesetze hören, ich konnte tun und lassen, was ich will. Aber so leicht war das nicht...

Ren wollte gerade etwas sagen, doch da klingelte sein Handy. Überrascht nahm er es in die Hand und schaute aufs Display. ,,Hm... Für gewöhnlich ruft meine Oma nie an... Sie hat ihren eigenen Kopf für alles...", murmelte er nachdenklich. Dann ging er ran und hielt sich das Handy ans Ohr. ,,Hey, alles gut, Oma?", fragte er ruhig mit einem leichtem Lächeln im Gesicht. Keine Sekunde später verschwand sich dieses Lächeln und wurde ersetzt durch durch eine schockierte Miene, dessen Augen sich in mich bohrten.

Ich wusste sofort, was los war. 

𝗙𝗥𝗘𝗘 - 𝚃𝚑𝚎 𝚏𝚎𝚎𝚕𝚒𝚗𝚐 𝚘𝚏 𝚋𝚎𝚎𝚒𝚗𝚐 𝚕𝚘𝚟𝚎𝚍 || 𝑆𝑐ℎ𝑜𝑘𝑖Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt