13| "Ich Brauche Hilfe"

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Ben guckte ungläubig zu Anna, die ihn mit einem ernsthaften Blick anschaute. Er konnte nicht wirklich fassen, dass Anna ihm gerade sagen wollte, dass sie schwanger ist.
Das war immerhin eines ihrer Top Gründe zu streiten. Anna wollte keine Kinder, er schon.

"Ehm... Ich... Die Ärzte haben mir keine Details gesagt. Immerhin bin ich nur der Exfreund... Nicht dein Jetziger...", antwortete Ben trotzdem ruhig. Als er Annas nervösen Blick sah, legte er seine Hand auf die Ihre, welche immernoch sanft auf Annas Bauch lag.
"Ich werde einen Arzt holen", lächelte er leicht und konnte aber seinen Blick von Anna nicht abwenden. Seine Hand auf ihrem Bauch fühlte sich einfach richtig an. Das familiäre Gefühl überweltigte ihn. Wenn die beiden nicht so weit auseinander leben würden, dann könnten sie sicher eine Familie aufbauen. Der Trennungsgrund war immerhin zum größten Teil die weite Entfernung. Nicht die fehlende Liebe. Die Emotionen, die er entwickelte, während er Annas Bauch sanft streichelte überweltigten Ben.
Er lehnte sich näher zu ihr runter und kam ihrem Gesicht ziemlich nahe.
Nicht nur bei ihm holte es alte Gefühle hervor. Anna schien auch nichts gegen die bekannte Atmosphäre zu haben. Sie verlor sich in seinem Blick, seine Augen, die sie immer so treu ansahen. Plötzlich schien jeglicher Grund der Trennung hinfort zu sein. Das einzige was zählte waren die beiden in genau diesem Moment.

Gerade als ihre Lippen sich minimal berührten, wurde die Tür aufgerissen.

"Beca.", sagte eine sehr bekannte männliche Stimme und stürzte ins Zimmer hinein. Augenblicklich trennten sich die Köpfe von Ben und Anna und beide guckten betreten zu dem Störenfried.

"Beca?", wiederholte Anna den gesagten Namen und guckte Skylar mit runzliger Stirn an.
Dieser allerdings ging ohne skrupel, schnellen Schrittes auf sie zu und küsste sie sanft. Ihre Augen wurden groß vor überraschen und ihr Kopf drückte sich automatisch nach hinten ins Kopfkissen, um der Situation zu entgehen.

"Skylar was sollte das?!?", entgegnete sie ihm wütend, als er endlich seinen Kopf wegzog, mit seinen Händen allerdings noch ihren Kopf umschlossen.

"Wer ist Skylar?", fragte er nur mit einem nerdisch-fragenden Blick.

"Du bist Skylar du Dummkopf. Und jetzt lass mich los! Was hast du dir dabei gedacht??", fragte Anna entgeistert.

Sky wich nur leicht zurück und wurde deshalb von Ben auf Abstand gebracht. Perplex stand er nun da, verstand die Welt um sich herum nicht mehr. Er schaute Anna tief in die Augen, versuchte Hilfe zu suchen. Tränen bildeten sich in seinen Augen, die hauptsächlich durch Kopfschmerzen und Verzweiflung entstanden.

Der Moment fühlte sich so lang an, als hätte die Erde aufgehört sich zu drehen. Erst als eine Krankenschwester das Zimmer betrat, wurde die Stille unterbrochen. Sie versuchte Skylar wieder aus dem Zimmer zu bringen, doch der stand wie angewurzelt im Raum. Nur durch die Hilfe eines weiteren Pflegers, gelang es ihnen Skylar mehr oder weniger aus dem Zimmer zu ziehen.

"Entschuldigung", begann eine der Schwestern.

"Was ist mit ihm?", fragte Anna dennoch besorgt. "Wieso... Wieso weiß er nicht wer er ist... Und wer ich bin?"

"Ich... Darf ihnen nichts über seinen Zustand sagen. Nur Angehörige dürfen davon erfahren", sagte sie sanft und nickte ihr zu.

"I-Ich bin seine Freundin!", rief Anna es ihr schnell hinterher, bevor sie den Raum wieder verlassen konnte. "Ich bekomme ein Baby von ihm. Sehen sie? Sie können das prüfen....sie...wir haben zusammen am Filmset gearbeitet. Da gibt es viele Gerüchte. Googlen sie meinetwegen, aber sagen sie mir bitte was mit ihm ist?", sagte sie schon halb sprachlos und mit aufgeregt er Stimme.

Die Krankenschwester nickte leicht und drehte sich wieder zu ihr." Ich versuche es ihnen verständlich zu erklären. Ohne Fachwörter. Er hat eine ziemlich heftige Kopfverletzungen, die auch sein Gehirn betraf. Das letzte an was er sich erinnern kann ist die Filmfigur zu sein, die er eigentlich spielte. Jesse. Er ist überzeugt davon er zu sein.", sagte sie mitfühlend.

Anna nickte ihr dankend zu und setzte sich erstmal besser auf. Ihre Hand ruhte leicht auf ihrem Bauch und Strich vorsichtig mit dem Daumen zur Beruhigung drüber.

Ben legte seine Hand über ihre, um ihr zu zeigen, dass er für sie da ist.

"Ben du machst es kein Stück besser.", sagte sie in einem kalten Ton, welchen sie eigentlich gar nicht annehmen wollte.

"Ich bin der Einzige, der hier ist.", sagte er etwas entsetzt und enttäuscht zugleich. "Außerdem bin ich derjenige, der wütend sein könnte. Du bist ziemlich schnell über unsere Trennung hinweg gekommen... Sogar mit Baby..."

"Das habe ich mir nicht ausgesucht, Ben! Wenn du das Spiel so spielen willst, dann steht es dir frei zu gehen.", sagte Anna angenervt und zeigte zur Tür. Daraufhin verschwand Ben auch aus dieser.

Als sich die Tür erneut öffnete, reagierte Anna provoziert:"Ben ist--", als sie allerdings Brittany in der Tür stehen sah, seufzte sie nur und drehte sich von ihr weg. Die beiden hatten sich nun schon länger nicht gesehen und nachdem Britt ihr eine Ansage gemacht hat, wollte Anna auch gar nicht wirklich mit ihr reden.

"Du hast es ihm gesagt.", sagte Britt sanft.

"Ja... Ich habe ihm gesagt, dass ich schwanger bin und das er der Vater ist. Und weißt du was...? Es lief gar nicht mal zu schlimm... Bis auf den Teil, wo alles in die Luft geflogen ist.", meinte Anna sarkastisch.

Brittany seufzte nur und legte sich ohne ein weiteres Wort auf die andere Seite des Bettes. Ihre Anwesenheit beruhigte Anna direkt, auch wenn sie weiterhin versuchte vorzugeben, dass sie sauer sei.

"Ich bin stolz auf dich... Und... Es tut mir leid, dass ich keine große Hilfe war. Ich hatte Angst mich für eine der Seiten entschieden zu müssen. Mich zwischen Freunden entscheiden zu müssen. Ich hätte eher für dich da sein sollen als dir zu drohen.", seufzte sie leise.

"Es ist nicht deine Schuld...du hattest ja recht. Ich hätte es ihm gleich sagen sollen. Es war nur so verdammt schwer.", sagte die brwunharige Frau mindestens genauso leise. Ohne ein weiteres Wort, schlung Britt ihre Arme um Anna und kuschelte sich enger an sie heran. Anna hingegen hatte mit den Tränen zu kämpfen und biss sich leicht auf ihre Lippe bevor sie schluchzend versuchte zu Wort zu kommen.

"Ich sitze ziemlich tief in der Scheiße, Britt. Ich.... Ich habe Angst... Und ich brauche Hilfe. A-Aber es darf nicht auffallen. Die beobachten mich. Überall."

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A/N: Okay okay okay. Sorry für den cliffhanger und sorry für die lange Wartezeit. Ich schaffe es jetzt hoffentlich wieder mindestens ein Kapitel pro Woche hochzuladen. Die Geschichte ist auf jeden Fall nicht vergessen und ich hoffe ihr bleibt weiterhin so aktiv.

Danke für eure Hilfe und eure netten Kommentare! ❤️

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