Josi
Meine Mutter wirft mir einen überprüfenden Blick zu und flüstert mir die Worte „Blamier uns nicht" zu, Will hingegen lächelt mir zuversichtlich zu. Nervosität steigt in mir auf. Die Tür zum Ballsaal öffnet sich und schallendes Gelächter, laute Musik sowie viele Stimmen schallen mir entgegen. Es ist eindrucksvoll. An der Decke hängen große Kronleuchter, die Decke ist hoch. Überall im Raum verteilt stehen majestätische Säulen. Der Raum ist riesig und trotzdem ist er überfüllt mit Leuten. Überall sind Leute in wunderschönen langen Kleidern oder Anzügen. An der rechten Seite des Raumes ist ein großes Büffet aufgebaut, es stehen ein paar Tische mit Stühlen dabei. Auf der linken Seite stehen viele Menschen und führen hitzige Gespräche. In der Mitte des Raumes ist die große Tanzfläche, auf der viele Paare zu der Musik tanzen.
Ich suche in der Menge nach Freya, doch kann sie auch nach einer Weile nicht finden. Langsam steigert sich die Nervosität, denn um diese Veranstaltung zu überleben, brauche ich Freya. „Komm! Wir suchen sie.", Will greift meine Hand und wir stürzen uns in die Menge. Ich brauche ihm gar nicht sagen, wen oder was genau ich in der Menge gesucht habe. Er wusste es auch ohne Worte. Vielleicht ist das so ein Zwillingsding, aber ich bin sehr froh darum. Wir kommen an vielen Leuten vorbei. Einige grüßt Will förmlich, anderen nickt er zur Begrüßung nur stumm zu. Auf unserem Weg kommen wir auch an Eleanor und ihren Freundinnen Scarlett und Amelia vorbei. Auch ihnen nickt Will nur stumm zu, doch das will Eleanor nicht hinnehmen. Sie greift Will schnell am Arm und bringt uns somit zum Stehen. „Hey, Will.", sagt sie in einer verführerischen Stimme und umarmt ihn zur Begrüßung. „Hey.", antwortet Will knapp. „Wir müssen weiter, Eleanor. Wir suchen jemanden.", fügt er hinzu. Eleanor ignoriert, was Will gerade gesagt hat und dreht sich zu mir. Sie funkelt mich böse an, aber spricht in einer Engelsstimme: „Hallo, wir kennen uns noch gar nicht oder? Ich bin Eleanor Smith. Wer ist denn deine reizende Begleitung hier, Will?". Dabei betont sie das Wort „reizende" mit einer schiefen Stimmlage. Will hört Eleanor gar nicht zu, sondern schaut sich im Saal um. Ich will gerade zum Antworten ansetzen, als Will mich mit sich zieht. „Ich habe sie gefunden!", flüstert er mir zu. Er verabschiedet sich bei Eleanor mit den Worten „Wir müssen los, bis nachher." und wir verschwinden wieder in der Menge. Ich blicke noch kurz rüber zu Eleanor, welche uns nicht besonders erfreut hinterher schaut und sich dann aufgebracht mir ihren Freundinnen unterhält, ehe ich sie in der Menge verliere. Als wir endlich bei Freya angekommen sind, lässt Will mich los und sagt erfreut: „Bitteschön gefunden.". Freya umarmt mich zur Begrüßung und erzählt wie sehr sich auf diesen Abend freut. Neben ihr steht Isabelle, welche mir zur Begrüßung ein Lächeln zuwirft. Freya unterhält sich mit Chris Warrington, welcher ein Freund von Will ist. Chris unterbricht kurz das Gespräch mit Freya um meinen Bruder zu begrüßen. In diesem Moment dreht Freya sich zu mir und flüstert mir ins Ohr: „Ist er nicht süß?". Chris sieht gut aus, da muss ich ihr recht geben, aber er ist genau so ein Idiot, wie alle anderen Jungs hier auch. Lächelnd schüttele ich meinen Kopf und flüstere zurück: „Pass auf, Freya.". Es war typisch für Freya den Jungs hinterher zu laufen. Sie hatte wöchentlich einen anderen Schwarm, den sie anhimmelte. Ihre Freundinnen Grace und Isabelle sind ähnlich in Jungs vernarrt. Grace ist schon seit Ewigkeiten in Terence Higgs verliebt, Isabelle hat sich in einen der Weasly-Zwillinge verknallt, wobei ich gar nicht genau weiß, ob sie diese überhaupt auseinanderhalten kann oder einfach beide klasse findet. Woher ich das alles so genau weiß? Nun ja. In den Pausen in Hogwarts schmachten sie die Jungs an, reden unentwegt über sie und versuchen irgendwie die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Sie versuchen ihre Zuneigung nicht gerade zu verheimlichen. Oft fühle ich mich fehl am Platz, mich interessieren Jungs eher wenig. Ich halte sie meistens für Idioten und sehe keinen Grund, sie in irgendeiner Art und Weise so anzuhimmeln. Freya hat sich schon wieder zu Chris gedreht und unterhält sich mit ihm. Ich war wohl eine Zeit lang in Gedanken versunken, denn ich habe gar nicht gemerkt, dass sich Miles Bletchley und Terence Higgs zu uns gesellt haben. Will redet mit Isabelle, Miles und Terence, während ich mich im Saal umschaue. „Ich hole mir Punsch.", sage ich zu Freya sowie Will und verlasse die Runde. Auf einem langen Tisch stehen aller Hand Leckereien und drei Arten von verschieden Punsch. Ich entscheide mich für die rote Flüssigkeit, als ich mir gerade etwas in mein Glas fülle, höre ich eine Stimme und zucke zusammen. „Na, wurde der Hausmädchen-Look langweilig?". Ich drehe mich zu der Stimme und schaue direkt in das grinsende Gesicht von Adrian Pucey. Es ist kein freundliches Grinsen. Er macht sich über mich lustig. Schon wieder. „Witzig.", murmele ich genervt und wende mich von ihm ab. Ich setze mich in Bewegung um zurück zu Freya und Will zu gehen, als ich aus dem Augenwinkel erkenne, dass Adrian mir folgt. „Pucey! Na, alles klar?", begrüßen die Jungs sich. Ich schaue einmal in die Runde und muss feststellen, dass sowohl Freya als auch Chris fehlen. Ich stelle mich neben Isabelle und frage sie leise nach Freya. „Ach die wird wohl irgendwo mit Chris sein. Bestimmt machen sie rum.", antwortet mir Isabelle erfreut und quiekt dabei vor Freude. Oh man. Das ging jetzt aber ganz schön schnell. Miles bietet Adrian Feuerwhiskey an, welcher mit einem Kopfschütteln ablehnt. Terence mischt sich ein und sagt: „Dann eben nicht, mehr für uns! Ich nehme noch was, sonst halte ich diese Veranstaltung nicht aus.". Will hält ebenfalls sein Glas hin, ein leichter Schock durchfährt meinen Körper. Hoffentlich übertreibt er es nicht, sonst bekomme ich den Ärger dafür von Mutter. Bei dem Gedanken an Ärger mit Mutter zucke ich unwillkürlich zusammen und kann den Schmerz regelrecht auf meiner Haut spüren. Ein lauter Knall reißt mich aus meinen Gedanken. Ich drehe mich um, kann aber nicht erkennen woher dieser Knall kam. Als ich wieder in die Runde schaue, ist Adrian verschwunden. Alle anderen unterhalten sich miteinander und ich blicke nur ins nichts. Es ist unerträglich langweilig, weshalb ich mich auf die Suche nach Freya begebe. Ich schlendere durch den Raum und halte Ausschau nach ihr, als ich plötzlich von der Seite angerempelt werde. Plötzlich spüre ich, wie Flüssigkeit an mir herunterläuft. Ich blicke an mir herunter und sehe riesige Flecken auf meinem Kleid und Erdbeerstücke, welche überall an mir kleben. Schockiert schaue ich hoch und blicke direkt in Eleanors Gesicht. Sie setzt ein scheinheiliges Gesicht auf und entschuldigt sich lautstark, sodass sich jeder im Saal zu uns umdreht. Danach lehnt sich nach vorne, um mit einem Tuch mein Kleid abzuputzen und flüstert dabei: „Halt dich von Will fern. Er gehört mir.". Ich verstehe nichts mehr. Hält sie mich für eine von Wills Eroberungen? Ist das ihr ernst? Wir gehen zusammen nach Hogwarts? Unsere Familien sind befreundet? „Ich.. Ich..", stottere ich vor mir her. Ich muss hier schleunigst weg. Ich weiß nicht wie, aber irgendwie setzen sich meine Beine in Bewegung. Ich renne und renne und renne durch das große Haus der Roberts. Ich bleibe stehen und höre Mutter nach mir rufen. Das gibt ein Donnerwetter, für welches ich gerade absolut nicht bereit bin. Ich kann nicht vor ihr wegrennen, aber ich brauche jetzt erst Zeit um herunterzukommen. Ich greife nach dem nächstgelegenen Türgriff und öffne diese Tür. Schnell verschwinde ich in das Zimmer hinter der Tür, schließe leise die Tür, drehe mich um und lehne mich erleichtert gegen die Tür. Hier habe ich erstmal etwas Zeit für mich. Als ich hochschaue, zucke ich heftig zusammen. Ich kann meinen Augen nicht trauen.
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Sternenklar * Adrian Pucey ff *
FanfictionJosephine Thompson stammt aus einer wohlhabenden und hochangesehenen Familie. In ihrer Familie wird sie meistens allerdings wie eine Ausgestoßene behandelt. Ihr Zwillingsbruder William ist in Hogwarts sehr beliebt und der Vorzeigesohn für ihre Elter...