Josi
Als ich meine Auge öffne, dröhnt mein Kopf. Ich drehe mich mehrmals im Bett, aber die Kopfschmerzen werden nicht besser. Jetzt weiß ich wieder, warum ich eigentlich keinen Alkohol trinke. Aber gestern war ich so durch den Wind gewesen, dass Freya mich zu ein paar Kurzen überreden konnte. Ich habe nur noch vage Erinnerungen an den Abend, was mir sehr unangenehm ist. Ich sollte wirklich die Finger von Alkohol lassen. Ich ärgere mich, denn ich weiß es besser. Ich verliere eigentlich nie die Kontrolle über meinen Körper, denn wenn ich trinke, dann nur wenig und äußerst bedacht.
Als ich es endlich aus dem Bett geschafft habe und durch die Korridore von Hogwarts laufen, kann ich nur verloren wirken. Das Dröhnen in meinem Kopf überschattet alles, ich nehme mein Umfeld kaum war. Deswegen zucke ich auch überraschend zusammen, als mich eine Hand an der Schulter berührt. „Josi!", Freyas Stimme erklingt und das mein Dröhnen im Kopf verdoppelt sich. Ich kneife meine Augen vor Schmerzen zusammen und lasse Freyas Umarmung über mich ergehen. „Da bist du ja endlich. Ich habe schon ewig auf dich gewartet. Keiner konnte mir sagen, wo du bist. Du bist gestern einfach so verschwunden, was war los?", ihre Stimme schallt in meinem Kopf und ich kann das Gesagte kaum verarbeiten. „Ich..", stammele ich vor mir hin. Zum Glück schaue ich erst hoch, bevor ich ihr antworte, dass ich nicht weiß, wie ich in mein Zimmer gekommen bin. Ich blicke direkt in Adrians Augen, sie funkeln mich belustigt an. Ich kann seinem Blick nicht standhalten und schaue schnell weg. Mein Bruder und Warrington stehen neben ihm. Also lüge ich: „Mir war nicht mehr nach Party, deswegen bin ich gegangen.". Ich bemerke Isabelle erst, als sie kichert. „Naja, gestern sah es eher so aus, als würdest du dich bestens amüsieren.", sprudelt es aus ihr heraus. Die anderen beginnen zu lachen und ich merke, wie mir die Röte ins Gesicht steigt. Ich öffne den Mund und möchte ihr etwas entgegen, doch ich bekomme keinen Ton raus. Ich schaue unsicher zu meinem Bruder, der mich breit grinsend anstrahlt. Er kommt auf mich zu, legt mir einen Arm um die Schulter und sagt mit kräftiger Stimme: „Sehr schön, dass du endlich mal aus dir rauskommst.". Autsch, der saß. Ich senke direkt meinen Blick und versuche das Lachen der anderen auszublenden. Es ist keine schlimme Situation, du reagierst über, du reagierst über, du reagierst über. Ich wiederhole es mehrmals im Kopf, um mich davon zu überzeugen. Es breitet sich dennoch ein schlechtes Gefühl in mir aus und ich würde am liebsten die Flucht ergreifen. Ich weiß, dass sie, insbesondere Will und Freya, es nicht böse meinen. Das blöde Gefühl bleibt allerdings, als ich meinen Blick wieder hebe, spüre ich Adrians Blick auf mir. Das macht es nur noch schlimmer, ich zwinge mich dazu, nicht in seine Richtung zu schauen. Ich muss gar nicht in seine Richtung sehen, um zu wissen, dass er mich mit seinem überheblichen Grinsen anschaut. „Du warst wirklich so...", höre ich Isabelles Stimme sagen, doch sie kann ihren Satz nicht beenden, denn Adrian schneidet ihr das Wort ab: „Wie war die Party denn noch?". Jetzt kann ich nicht anders, als in seine Richtung zu schauen. Er verzieht keine Miene, sein Blick liegt jedoch immer noch auf mir. „War eine gute Party", höre ich Flint antworten. Higgs stimmt ihm zu und erzählt etwas über irgendwelche Mädchen, mit denen er gesprochen hat. Das Lachen der anderen schallt in meinem Kopf, doch ich nehme es kaum wahr. Das müssen noch die Folgen vom Alkohol sein, ich fühle mich wie betäubt und kann meinen Blick kaum abwenden. Ich weiß nicht, wie lange Adrian und ich uns einfach nur anschauen. Erst als Will mich leicht von der Seite anrempelt, lande ich wieder in der Realität. Schleunig senke ich meinen Blick, es fühlt sich an, als würde sein Blick Verbrennungen auf meinem Körper hinterlassen.Ich blättere in einem Buch über Kräuterkunde und versuche mich verzweifelt zu konzentrieren. Die Atmosphäre der Bibliothek beruhigt mich eigentlich immer, aber heute bin ich ungewöhnlich aufgewühlt. Es ist Donnerstag und morgen geht es für das Wochenende nach Hause, denn am Samstag veranstaltet die Familie Smith ihren alljährlichen Ball. Es ist eins der größten Events im Kreise meiner Eltern. Die Aussicht wieder nach Hause zu müssen, erweckt ein schreckliches Gefühl, was sich seinen Weg durch meinen ganzen Körper sucht. Je wichtiger das Ereignis, desto angespannter ist Mutter. Je angespannter Mutter ist, desto unausstehlicher ist sie. Das Wochenende wird also eine reine Hölle. „Welcher Fluch liegt denn auf dir?", Adrians Stimme ertönt leise direkt neben meinem Ohr. Erschrocken zucke ich zusammen und rutsche mit meinem Stuhl ein wenig zur Seite, um Platz zwischen uns zu schaffen. „W-w-was?", bringe ich hervor. „Oh, hab ich dich erschrocken?", fragt er mit einem schelmischen Ton. Seine dunklen Augen bohren sich in meine und er grinst mich schief an. Ich schaue wieder auf mein Buch und murmele: „Was möchtest du, Pucey?". Adrian setzt sich auf den leeren Platz neben mich. Als er seine Arme auf den Tisch ablegt, berühren sich unsere Ellenbogen. „Quatschen.", antwortet er mir. Lügner. Ich kann sein Grinsen schon wieder vor mir sehen und es jagt mir einen Schauer über den ganzen Körper. „Okay.", gebe ich kurz zurück. Sein Oberkörper bewegt sich in meine Richtung und ich kann seinen warmen Atmen spüren, als er in mein Ohr flüstert: „Snape war sehr entzückt von unserer Strafarbeit.". Die Wörter „unserer Strafarbeit" betont er extra höhnisch. Er will mich provozieren. „Danke für die Information.", entgegne ich ihm, „Das nächste Mal kannst du dich dabei auch ruhig beteiligen.". Adrian lehnt sich wieder zurück und ich kann aus dem Augenwinkel erkennen, wie er mich beobachtet. „Du machst das doch ganz gut allein.", gibt er trocken von sich. Das kann doch echt nicht sein. „Es ist allerdings eine Partnerarbeit.", ich schaue in seine Richtung und offensichtlich erfreut ihn das, denn sein Grinsen wird breiter. Er will gerade etwas erwidern, als sich plötzlich Higgs zu uns gesellt: „Na, freut ihr euch auch schon auf Samstag?". Er klopft Adrian leicht auf dich Schulter und strahlt mich an. Panik überkommt mich als das Thema Samstag aufkommt. Adrian grummelt irgendwas vor sich hin und ich kann mich nur zu einem Nicken aufraffen. Doch Higgs reicht dies zu reichen, er wendet sich zu Adrian. „Wir müssen zum Training, Flint hat schon überall nach dir gesucht.", höre ich Higgs sagen. Adrian antwortet Higgs und steht direkt auf. Higgs zwinkert mir zum Abschied zu und sagt: „Ich freue mich schon darauf, dich am Samstag wiederzusehen.". Bevor ich auf Higgs Aussage reagieren kann, packt Adrian ihn an der Jacke, zieht ihn mit sich und brummt: „Wir müssen los.". Verdutzt schaue ich den beiden Jungs hinterher, bis sie aus meinem Sichtfeld verschwinden.
Hallo,
ich weiß, es kam lange Zeit kein neues Kapitel. Das tut mir sehr Leid, hoffentlich freut ihr euch um so mehr über das hier! Lasst gerne Kommentare/eure Meinung/Anregungen da.
Ich hoffe, es geht euch gut.
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Sternenklar * Adrian Pucey ff *
FanfictionJosephine Thompson stammt aus einer wohlhabenden und hochangesehenen Familie. In ihrer Familie wird sie meistens allerdings wie eine Ausgestoßene behandelt. Ihr Zwillingsbruder William ist in Hogwarts sehr beliebt und der Vorzeigesohn für ihre Elter...