Damiano - PoV:
Damit Christina und ich zu meinen Eltern ins Krankenhaus gehen konnten, nahm Vic Iliana und brachte zusammen mit Ethan und Thomas unsere Sachen zurück in unsere Wohnung.
Als wir im Krankenhaus ankamen, suchten wir sofort das Zimmer auf, in dem mein Vater lag. Ich klopfte und dann traten wir in das Zimmer ein. "Damiano, Schatz!" "Mama!" Sie umarmte und küsste mich. Dann ließ sie mich los und ging zu Christina. "Ah, mein Junge!" kam es schwach vom Bett. "Papa!"
Ich stürmte zum Bett und umarmte meinen Vater. "Wir sind so schnell es ging gekommen." "Aber Junge, das wäre doch nicht nötig gewesen. Eure Tour..." "Scheiß auf die Tour, Papa! Wir sind eine Familie, schon vergessen?"
Wie ein Ertrinkender klammerte ich mich an meinen Vater. Als ich mich im Zimmer umsah, merkte ich, dass Christina und meine Mutter nicht mehr im Zimmer waren.
"Was macht meine Enkelin?" Wie früher strich mir mein Vater dabei über den Kopf. "Sie ist grad bei Vic. Sie wird jeden Tag noch schöner, Papa. Was soll ich nur machen, wenn sie älter wird?" "Tja, mein Sohn, da musst du selber durch. Ich weiß nicht, wie es ist, eine Tochter zu haben." "Aber du weißt, wie es ist, Vater zu sein." Langsam füllten sich meine Augen mit Tränen. "Wen soll ich denn um Rat fragen, wenn du nicht mehr da bist?"
"Damiano..." Mein Vater schob mich von sich, damit er mir in die Augen schauen konnte. "Jetzt hör mir gut zu, mein Sohn. Du wirst vorher nie wissen, ob eine Entscheidung richtig oder falsch ist. Du triffst die Entscheidung und dann merkst du es. So haben wir es bei dir und deinem Bruder gemacht und schaut euch beide an! Ich bin so stolz auf euch! Ihr habt beide tolle Ehefrauen und du hast mir meine Enkelin geschenkt. Ich könnte nicht glücklicher sein."
"Ich wünschte, wir hätten mehr Zeit, Papa, vor allem wegen Iliana!" Mittlerweile hielt ich die Tränen gar nicht mehr zurück. "Das wünschte ich auch, mein Junge. Aber vergiss nicht, ich werde immer bei euch sein. Und zwar hier..." Mein Vater legte seine Hand auf meine Brust auf Höhe meines Herzes. "... und hier." Dann tippte er auf meine Stirn. Ich nickte nur und presste mich dann wieder an den schwachen Körper meines Vaters. Durch die Chemo war er nur noch ein Schatten seines früheren Lebens.
Ich weiß nicht, wie lange wir so in der Position verharrten, aber irgendwann kamen Christina und meine Mutter zurück. "Damiano, mein Junge, möchtest du etwas trinken?" Ich schüttelte den Kopf. Ich wollte einfach nur bei meinem Vater sein.
Als Jacopo kam, ging dieser auf die andere Seite unseres Vaters und nahm die gleiche Position wie ich ein. "Ich liebe euch, Jungs. Ich hoffe, ihr wisst das." "Wir lieben dich auch, Papa." "Ich bin müde und schlaf etwas. Seid ihr nachher noch da?" "N-natürlich, Papa, wir bleiben die ganze Zeit bei dir." Dann schloss mein Vater die Augen. In diesem Moment anhnte noch keiner von uns, dass das Vater's letzte Worte gewesen sind.
Stunden später:
Christina - PoV:
Damiano, Jacopo, Elisa, Rosa und ich waren noch immer im Krankenzimmer. Jacopo lag in Elisa's Armen und weinte bitterlich, während ich Rosa in den Armen hielt. Damiano klammerte sich immernoch an seinen Vater. Er konnte und wollte noch nicht loslassen.
Es zerriss mir mein Herz, meinen geliebten Mann so traurig zu sehen. Ich konnte seinen Schmerz und seine Trauer absolut nachvollziehen, aber ich fühlte mich dennoch so hilflos.
Und jetzt würde jeden Moment jemand kommen und Daniele mitnehmen und wir müssten damit beginnen, die Beerdigung zu organisieren.
"Wir müssen ihn jetzt mitnehmen." Ich ging zu Damiano und drückte seine Schultern. "Damiano, Liebster. Ich weiß, es ist schwer, aber du musst ihn gehen lassen." Ich streichelte über seine Arme, um ihn dazu zu bewegen, seinen Vater loszulassen. Als er sich nicht rührte, begann ich behutsam damit, seine Arme von Daniele's leblosen Körper zu entfernen. Nachdem ich das endlich geschafft hatte, umarmte ich Damiano und Daniele's Leichnam wurde weggebracht.
Damiano schluchzte in meinen Armen und ich konnte nicht anders, als es ihm gleich zu tun. Behutsam strich ich über seinen Kopf, um ihn zu beruhigen. "Shhh, shhh, Ciccino. Er hat jetzt immerhin keine Schmerzen mehr...."
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Die Tage und Wochen nach Daniele's Tod waren von großer Trauer erfüllt. Ich merkte, wie mir Damiano langsam entglitt. Zu meinem Bedauern hatte er wieder mit dem Rauchen angefangen und erstickte die Trauer zudem im Alkohol. Als er wieder mal abends vom Rauchen auf dem Balkon zurück kam, platzte mir der Kragen.
"Gib mir deine Zigaretten." "Wieso?" lallte mir Damiano mit einer Alkoholfahne entgegen. "Gib mir jetzt sofort die Zigaretten!" Da er keine Anstalten machte, mir die Verpackung zu geben, durchsuchte ich seine Taschen. "Ey, was machst du da?" Nachdem ich die Packung endlich gefunden hatte, nahm ich die Zigaretten raus, zerkleinerte sie und schmiss sie in den Müll. "Spinnst du? Lass meine Zigaretten!"
Ich ignorierte Damiano und ging zum Vorratsschrank, in dem er seinen Alkohol aufbewahrte. Dann lehrte ich eine Flasche nach der Anderen in den Abfluss. "Du kannst doch nicht den ganzen Alkohol wegschütten!" "Du siehst doch, wie ich's kann!" Dann packte mich Damiano am Arm. " Hör auf damit!" "Dann hör du auf, dich so ekelhaft zu verhalten!" "Was hast du grad gesagt?" "Du hast mich schon verstanden, Damiano! Und wenn das nicht aufhört, dann nehme ich Iliana und du siehst uns nie wieder, hast du mich verstanden?"
"Das wagst du nicht!" "Oh doch! Denn du bist nicht mehr wieder zu erkennen! Ja, der Tod deines Vaters hat dich hart getroffen. Ich verstehe das. Aber warum musst du dich so gehen lassen? Warum kannst du nicht mit mir, deiner Frau, reden? Wieso sind dir Alkohol und Zigaretten wichtiger als Frau und Kind? Und was ist mit 'in guten wie in schlechten Tagen', hmm?"
Das saß. Denn Damiano brach in Tränen aus und ließ sich auf seine Knie fallen und umklammerte wie ein kleines Kind meine Beine. "E-es tut mir leid, Christina! Bitte, verlass mich nicht! Ich weiß, ich hab mich scheiße verhalten! Bitte, bleib bei mir! Ich brauche euch beide!"
Ich kniete mich nun ebenfalls hin und nahm Damiano in die Arme. "Damiano, ich würde dich niemals verlassen! Wir sind eine Familie! Ich liebe dich! Aber hör bitte damit auf, dich von uns zu entfernen!" "Versprochen! Nie wieder Zigaretten und Alkohol! Ich liebe dich, Ciccina!"
Abends lagen wir im Bett und Damiano hatte sich wie ein Baby zusammen gerollt und an mich geschmiegt. "Wie lange wird es noch weh tun, Ciccina?" "Das kann man nicht so genau sagen, Ciccino, jeder empfindet anders. Aber es wird leichter, glaub mir, ich weiß wovon ich spreche..."
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You are my soulmate! - Damiano David FF
FanfictionDas ist die Fortsetzung meiner Damiano David - FF 'Are you my soulmate?' Zum besseren Verständnis solltet ihr deshalb die erste FF vorher lesen😉