Astronomieturm - Kapitel 7

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"Kannst du auch nicht schlafen?"

Ich schüttelte den Kopf und beobachtete ihn beim Aufstehen. Er trug ein weißes lockeres Shirt und eine graue Jogginghose.
Seine Haare waren ziemlich verwuschelt.

"Was machst du?", fragte ich und setzte mich auf meine Bettkante.
"Wirst du schon sehen", antwortete er mir schnell und nahm unsere beiden Umhänge.
"Komm mit und zieh dir das über."

Ich stand auf und ging ihm hinterher.
"Sei ruhig oder wir werden noch erwischt.", warnte er mich, als wir durch den Common-Room gingen.

Wir wanderten durch irgendwelche dunklen Gänge, die ein wenig mit Fackeln beleuchtet waren. Die Dunkelheit war erdrückend und ich konnte kaum meine eigene Hand vor Augen wahrnehmen.
"Hier hoch", meinte Draco plötzlich und zeigte auf eine schmale Treppe.

Oben angekommen schlug mir sofort die frische Luft ins Gesicht und ich zog meinen Umhang fester um mich.

Der Ausblick war wirklich atemberaubend. Man konnte bis tief in den schwarzen Himmel schauen und vor einem lag der riesige See, der im Mondlicht schimmerte.

"Schön hier nicht wahr?"

Ich setzte mich auf den Boden und sah in den Himmel. Der helle Mond scheinte einem direkt ins Gesicht und die Sterne in der dunklen Nacht ergaben Bilder.

"Ich gehe hier immer zum Nachdenken hin oder wenn ich nicht schlafen kann.", erklärte Draco und setzte sich neben mich.

Ich sah hoch und verliebte mich in jeder Sekunde ein wenig mehr in diese wunderbare Atmosphäre.
Ich drehte meinen Blick leicht und sah in die grauen Augen des blonden Slytherins, der meinen Blickkontakt erwiderte.

Kurz verweilten wir so, wurden jedoch durch ein Schnurren unterbrochen.
"Was war das?", fragte ich Draco, der hinter uns zu einer braunen Katze sah, die die Treppen runter rannte.
"Fuck, wir müssen schnell weg."
Draco nahm meine Hand und zog mich hinter ihm die Treppen runter. Ich musste aufpassen, dass ich nicht ausversehen eine Stufe übersah und in ihn krachte.

Als wir unten ankamen und uns hinter einer Ecke versteckten, sahen wir gerade Filch, unseren Hausmeister, mit seiner Katze die Treppen hochrennen.

"Das war knapp.", bemerkte Draco außer Atem.
Als ich bemerkte, dass er meine Hand immer noch fest hielt, löste ich mich von ihm.

"Wollen wir lieber zurück bevor Filch wieder runter kommt?", fragte ich immer noch außer Atem.

"Ja." Draco und ich gingen in Richtung Gemeinschaftsraum.

...

"50 Punkte Abzug für jeden von Ihnen und Nachsitzen für sie Miss Snape und
Mr. Malfoy. ", knurrte ein Mann hinter uns, als wir gerade den Gemeinschaftsraum betreten wollten.

Wir drehten uns langsam um.
Snape's Augen funkelten finster.
"Wir konnten nicht schlafen-", erklärte ich.

"Miss Snape, Ihre ersten Tage in Hogwarts und sie halten sich nicht einmal an die einfachsten Regeln. Von Ihnen Mr. Malfoy brauche ich gar nicht erst sprechen.", unterbrach mich Snape.

"Es ist meine Schuld Professor. Ich habe sie überedet mit zu kommen. ", erklärte Draco mit einem kleinen Lächeln.
Ich verstand nicht, worüber Malfoy gerade lächeln konnte.

"Sie haben trotzdem beide Nachsitzen!", zischte Snape.
"Und jetzt gehen Sie in ihre Gemächer oder ich begleite sie höchst persönlich dorthin!"

...

"Warum hast du die Schuld auf dich genommen? Ich bin schließlich freiwillig mitgegangen.", fragte ich Draco sichtlich irritiert, während ich mich auf mein Bett setzte.
"Weiß nicht.", meinte dieser nur.

Er hatte seinen Umhang abgelegt und legte sich in sein Bett. Keinen Augenblick nahm er seine Augen von mir.
Ich legte mich auch hin und sah an die Decke. Nach kurzer Zeit umhüllt mich die Tiefe des Schlafes.

...

"Guten Morgen", lächelte ich und schloss die Tür des Badezimmers hinter mir.
"Morgen", murmelte Malfoy mit seiner schläfrigen Stimme und streckte sich.
"Ich gehe in die große Halle."
"Warte kurz- ich komme mit.", entgegnete Draco und ging ins Bad.

Im Gemeinschaftsraum stand Parkinson mit ihren Freunden.
"Hey Draco", kicherte sie.
"Hi.", antwortete Draco und sah sie nicht einmal an.

"Kommst du?", fragte ich genervt.
"Ja, ich komme. Kleine Snape.", grinste
Draco und kam nach.

"Hör auf mich so zu nennen."

"Okay. Mini Snape.", sagte Draco mit einem Grinsen. Ich schüttelte nur meinen Kopf und ging weiter.

....

[Große Halle]

Ich saß mit Draco alleine am Slytherintisch, nur ein paar 5. Klässler frühstückten schon.
Es war ziemlich früh und die meisten schliefen noch.

Nach ein paar Minuten kamen noch mehr Schüler und darunter auch Draco's Freunde.
"Hey Draco!", begrüßten die Jungs ihn, während sie sich uns gegenüber setzten.
Etwas irritiert betrachteten sie mich.

"Das mit dem schwarzen See wird nachher nichts.", erklärte Draco seinen Freunden.

"Warum das?"

"Nachsitzen.", antwortete Draco und fing an zu grinsen, als er mich ansah.

"Habt ihr etwa-?"

"Bei Merlins Bart. Nein.", knurrte ich leicht genervt.

"Komm wir gehen zum Unterricht."
Draco hielt mir seine Hand hin und half mir hoch.

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Just a boy || Draco Malfoy × Reader || Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt