2. Kapitel

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Ich erwachte durch das laute Klingeln meines Weckers, doch konnte mich erstmal nicht überwinden aufzustehen. Ich fragte mich ob ich nicht mit Lilly heute die Schule schwänzen könnte, doch ich kannte sie gut genug um zu wissen, dass sie dafür viel zu Pflichtbewusst war. Also stand ich nach einigem Rumgetrödeleben auf. Machte mich fertig und ging zum Frühstück. Da ich natürlich zu spät war gab es als Geburtstagsgeschenk von der Ziege eine Strafe. Ich bekam Hausarrest. Wie sehr ich diese Frau doch liebte. Egal, das alles ist nicht so wichtig. Nachdem ich einige leise Glückwünsche zum Geburtstag entgegengenommen hatte und mein Frühstück gegessen hatte, musste ich auch schon los zur Schule.
Der Ort der mein Leben auf eine Art prägen sollte, wie ich es nie erwartet hätte. Hier sollte die Wendung meines Lebens stattfinden und ich hätte dafür lieber jeden anderen Ort gewählt, hätte ich so etwas wie eine Wahl gehabt. Ich meine wer wollte schon sein Leben lang an den zweit- oder drittwichtigsten Tag in seinem Leben an die Schule erinnert werden. Nun ich zumindest nicht, doch leider hatte das Schicksal andere Pläne mit mir.

Dortwartete am Eingang auch schon eine vor Freude strahlende Lilly auf mich und gratuliertemir strahlend. „Happy Birthday und endlich Sweet Sixteen!", ruft sie mirlachend entgegen. Ich verdrehe nur die Augen, wobei ich allerdings mir keinkleines Grinsen verkneifen kann.
Was so besonders am 16. Geburtstag war, hatte sich mir noch nie erschlossen,doch ich sollte es schließlich noch früh genug erfahren.
Als Lilly mich dann jetzt auch noch zu ihrem Spind zog wurde mir ihre Art dochetwas zu viel. Sie wusste doch genau, dass ich meinen Geburtstag noch nierichtig gemocht hatte, was sie allerdings nicht daran hinderte sich doppelt zufreuen. Für mich und natürlich auch einfach für sich.
An ihrem Spind angekommen ließ sie mich kurz los um etwas heraus zu holen undmir zu überreichen. „Alles Gute zum 16. Geburtstag liebe Leila.", sagte sie mitvor Freude ganz quietschender Stimme. Ich verdrehte wieder die Augen und fragtesie: „Hatte ich dir nicht verboten miretwas zu kaufen?". Doch sie grinste nur und sagte: „Das habe ich nicht gekauft.Das ist selbst gemacht." Jetzt war ich doch neugierig, was es war. Ich löstevorsichtig den Tesafilm vom Geschenkpapier und hervor kam ein Brief und eineSchachtel. Zuerst las ich natürlich den Brief. Danach fiehl ich meiner bestenFreundin doch um den Hals, vor Tränen gerührt. Sie hatte mir so viele schöneSachen geschrieben, dass ich gar nicht wusste wohin mit mir vor Rührung. Wegendes Briefes hatte ich die Schachteldas ganz vergessen. Darauf machte mich Lillynun nochmal lachend aufmerksam. Also bekam die Schachtel meine gesamteAufmerksamkeit.
Sie war wunderschön. Lilly hatte sie offenbar selbstgebastelt und mir daraufWölfe gemalt. Ich liebte Wölfe und auch die ganzen Geschichten über Werwölfe.Meiner Meinung nach wurde der Wolf in den ganzen Märchen ganz falschdargestellt, doch das ist gerade nicht wichtig. Wichtig war gerade, was sich inder Schachtel befand. Lilly hat mir nämlich einen kleinen Wolf gebastelt.Dafür, dass sie sich solch eine Mühe mit meinem Geschenk gemacht hatte, gab ichihr eine dicke beste Freundinnen Umarmung.

Plötzlich WerwolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt