1. Kapitel

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Leila

Wie beginnt man eine Geschichte über ein Werwolfmädchen, welches, wie all jene, die des gesunden Menschenverstands mächtig sind, bis es sie selbst traf nicht daran glaubte, dass es Werwölfe gibt und dann als es passierte plötzlich alleine dastand? Nun, ich schätze, ich beginne am besten an der Stelle, an der sich mein bisheriges Leben von Grund auf änderte: am Anfang.

Es war ein wunderschöner Tag Ende Oktober. Ich liebe den 31. Oktober schon seit ich denken kann. Natürlich ist es dann selbstverständlich, dass dieser Tag für mich mehr als nur eine Bedeutung hat. Denn an diesem Tag war nicht nur Halloween für mich und meine beste Freundin Lilly. Es war zudem noch mein Geburtstag. Dieses Jahr war sehr besonders. Ich wurde endlich 16. Endlich würde ich mehr Freiheiten im Heim haben und diese blöde Ziege von Heimleiterin würde mir weniger sagen können. Zum Glück wurde Lilly bald danach 18. Sobald sie 18 wäre, könnten wir uns zusammen eine Wohnung suchen und wären endlich frei.
Meine Eltern sind bei einem tragischen Unfall vor knapp 10 Jahren ums Leben gekommen. Seitdem lebte ich in einem Heim. Warum mich bisher keine Familie adoptiert hatte, war mir nicht klar. Die Heimleiterin sagte immer es liege an meinem Sturkopf und meinen schlechten Manieren, aber ich sah das anders und Lilly auch.
Lilly lebte zu diesem Zeitpunkt noch bei ihren Eltern und hatte es dort auch nicht leicht. Ihre Mutter hatte Depressionen und ihr Vater war ein Alkoholiker, der wenn er mal wieder einen über den Durst getrunken hatte gerne einmal seine Tochter und Frau schlug. Jedoch war Lilly oft nicht Zuhause, sondern bei irgendwelchen Freundinnen aus der Schule. Sie war in der Schule hochgradig beliebt, jedoch hatte dort außer ein paar wenigen Lehrern auch keiner eine Ahnung von ihren katastrophalen Familienverhältnissen. Sie verbarg alles hinter einer Maske aus Fröhlichkeit.
Ich hingegen war nicht so beliebt. Wenn Lilly nicht meine beste Freundin wäre und mich vor allen anderen beschützen würde, hätte ich es ziemlich schwer an der Schule. So bin ich größtenteils einfach nur unsichtbar für die anderen, was mir auch ganz gut gefällt. Es gibt nur einen Typen an der Schule der es nicht lassen kann mich täglich zu triezen. Lilly? Sie tat nichts dagegen. Sie war nämlich schon seit langem in seinen besten Freund verknallt, hatte sich jedoch nie getraut ihn anzusprechen. Ich, für meinen Teil, hatte auch kein Problem damit Luca, dem Typen, der mich immer triezte, täglich aufs Neue Kontra zu geben.

Doch wie gesagt änderte sich das alles schlagartig mit meinem 16. Halloween Geburtstag. 

Plötzlich WerwolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt