Leila
Der Typ spinnt doch total! Als er mir eben so lieb zum Geburtstag gratulierte und mich zum Abschied wieder umarmte habe ich mich total wohl gefühlt. Nicht, dass ich es ihm gegenüber zugeben würde, aber dass er mich immer so mies behandelt hat, tat mehr weh als ich zugegeben hätte. Denn dann hätte ich mir eingestehen müssen, dass ich ihn insgeheim ganz gut leiden konnte. Und dann hätte es nur noch mehr wehgetan. Um mir diesen Schmerz nicht zumuten zu müssen, habe ich diese Gefühle immer tief in mir verschlossen. Dann auf einmal ist er nett zu mir und die Gefühle für ihn sprudeln an die Oberfläche und jetzt das? Er kann wirklich nicht mehr bei klarem Verstand sein. Von gesundem Menschenverstand mal ganz zu schweigen. Wobei kann man überhaupt bei Werwölfen von Menschenverstand reden?
Na egal. Jetzt werde ich ihm erstmal die Meinung geigen und dann werde ich das alles mit Lilly besprechen und verarbeiten.
Als ich mir bei Lilly dann alles von der Seele geredet hatte war diese erst einmal still. „Werwölfe also so richtig, wie in den Büchern und Filmen?", war das erste was sie sagte nachdem ich zu Ende geredet hatte. „Und er hat wirklich gesagt, dass du seine Mate oder Gefährtin bist?", war das nächste was sie sagte, ohne mir die Chance zum Antworten zu geben. Als sie kurz still war, bestätigte ich ihre Fragen und wiederholte was für mich am unglaublichsten an der ganzen Geschichte war. „Außerdem meint er, dass ich auch ein Werwolf bin. Ich meine, das ist doch der größte Blödsinn von allem!" Doch Lilly sah das scheinbar anders. „Überleg doch mal. Du warst dein ganzes Leben im Heim und keiner weiß was über deine Eltern. Dann ist es doch möglich, dass du ein Werwolf bist und es einfach bisher nicht wusstest. Am besten du fragst morgen einfach mal alles was du wissen willst. Und dann wirst du selber entscheiden müssen was du glaubst und wie viel. Aber was ist denn bei dir an Gefühlen zu dieser Mate Sache?", fragte sie mich. „Ich weiß einfach nicht ob da was ist, heute war alles so verwirrend und komisch, dass ich noch gar nicht zum Nachdenken gekommen bin." Also versuchte ich die verschiedenen Gedanken und Gefühle zuzuordnen.Ich machte mir auf einem Blatt, nachdem Lilly gegangen war, eine Liste mit Punkten die dafür sprachen, dass ich ein Werwolf war und die die dagegen sprachen.
Ein Punkt der bei mir definitiv auf der Pro Seite war, dass Werwölfe existierten. Außerdem noch, dass da diese komische Anziehungskraft, von seinem Geruch ausgehend, war. Diese Stimme die ihn Mate nannte. Auf der Contra Seite, war definitiv der Punkt, dass ich Werwölfe bis gestern noch für Fabelwesen gehalten hatte. Außerdem noch die Tatsache, dass ich mich noch nie in einen Wolf verwandelt hatte und dass meine Eltern es mir garantiert irgendwie gesagt gehabt hätten, dass ich ein Werwolf bin.
So kam ich aber nicht weiter. Meine Liste war ausgeglichen. Nun blieb mir wohl wirklich nur die Möglichkeit Luca zu fragen.
Am nächsten Morgen in der Schule, suchte ich in der Pause nach Luca. Er sollte mir meine Fragen jetzt verdammt noch mal, beantworten.
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Plötzlich Werwolf
WerewolfLeila ist ein ganz normales Mädchen. Zumindest glaubt sie bis auf, dass sie eine Waise zu sein nichts besonderes ist. Doch an ihrem 16. Geburtstag änderte sich alles für sie. Alles was sie bisher glaubte wurde auf den Kopf gestellt. Auf einmal ist d...