4. Kapitel

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Ich stapfte durch den Wald. Ich wusste nicht wohin ich gehen sollte denn ich hatte kein Ziel. Bald kannte ich mich nicht mehr aus, da ich zum Jagen nie so weit gegangen war. Ich schoss ein Eichhörnchen und setzte mich unter die Äste einer Birke. Ich schichtete Holz auf und packte alles aus dem Rucksack. Joy hatte an sehr viel gedacht. Im Rucksack war: Draht, Streichhölzer, Faden, eine Wechselkleidung mit meinem Mantel, ein Foto von ihr und eine Decke. Was mir aber total fehlte war Wasser. Meine Zunge war trocken und ich wollte unbedingt etwas trinken. Ich zündete das Holz an und brattete das eine Bein vom Eichhörnchen. Dann verstaute ich alle Sachen aus dem Rucksack in die Taschen meines Mantels und aß das Bein. Dann wurde es dunkel und ich beschloss einen Ort zu finden andem ich schlafen könnte. Ich löschte das Feuer und kletterte auf die Birke. Ich hatte keine Angst runter zufallen schließlich war es nicht tief, aber ich versuchte trotzdem meine Beine so um dem Stamm zu schlingen, dass es nicht passieren konnte.

Der Pfeil wurde abgeschossen und ich sah wie er in der Sonne glitzerte. Gleich würde er mich treffen...

Ich schreckte aus dem Schlaf hoch und sprang vom Baum. Ich packte die Decke in die ich mich im Schlaf gekuschelt hatte und rannte los. Ich wusste nicht wieso ich rannte aber es war furchtbar wichtig. Das wusste ich. Ich sah immer wieder das Gold des Pfeils vor meinem inneren Auge und beschleunigte meine Schritte noch. Ich brach durch die Bäume und rannte auf eine Lichtung. Ich sah einen Jungen, etwa in meinem Alter, und vor ihm einen großen Leoparden der gefährlich, eine Wölfin, anfauchte. Dann sah ich wieder das Funkeln des Goldes am Pfeil und sprang ab. Ich fing den Pfeil aus der Luft und stürzte dann zu Boden.

Als ich zu Bewusstsein kam lag ich immernoch auf der Lichtung. Ich war wohl nur kurz unmächtig gewesen. Über mir kauerte eine Gestallt die leicht verschwommen aussah. "Hallo? Kannst du mich hören? "Langsam wurde das Gesicht scharf. Ich richtete mich auf und schaute mich um. "Ich bin Scipio. Und wer bist du? "fragte der Junge der anscheinend Scipio hieß. "Ally." brachte ich hervor. "Steh erst mal auf, Ally "riet mir Scipio. Langsam stand ich auf, als plötzlich eine nasse Schnauze meine Hand berührte. Ich zuckte zurück und das Etwas ebenfalls. Das Etwas war, wie ich nach genauerem hinsehen erkannte, die Wölfin. Langsam sickerte die Erinnerung durch meinen Kopf, der Pfeil, die Rettung und mein Hinfliegen. Ich ging wieder in die Hocke und schaute der Wölfin in die Augen. Sie tat ein paar Schritte auf mich zu und ich blieb unbeweglich Sitzen. Sie schnupperte vorsichtig und ging dann so nah zu mir das ich sie streicheln konnte. Vorsichtig um sie nicht zu erschrecken streichelte ich ihr eines Ohr, was ihr zu gefallen schien, denn sie kam noch näher. Langsam streichelte ich ihren Hals und als mein Handrücken ihren Hals berührte spührte ich plötzlich ein Ziehen aber ich konnte meine Hand nicht weg nehmen. Sie kam immer näher und dann schleckte sie mir das Gesicht ab und ich konnte meine Hand wieder von ihr lösen. Ich hörte ein entsetztes Keuchen hinter mir. Scipio.

Ally RoseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt