15. Kapitel

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Ich ging einige Schritte zurück. Langsam geriet ich in Panik. Was ist mit dieser Welt nicht okay? fragte ich mich in Gedanken. Erst hatte die total nette Mary mich komisch angekuckt und jetzt ging irgendjemand den ich nicht kannte auf mich los. Und davor waren auch noch diese komischen Wachen gewesen. Langsam stolperte ich immer weiter zurück. Das Sieges sichere Grinsen auf dem Gesicht des Mannes gefiel mir überhaupt nicht. Stop. Hinter mir war eine Wand. Ich war ja angeblich etwas besonderes. Nein nicht angeblich. Ich war etwas besonderes. Ich atmete einmal tief ein blinzelte und sah alles in Zeitlupe. Ein kleines Lächeln stahl sich auf mein Gesicht. Ich drehte mich schnell um sprang und stieß mich dabei an der Wand ab, sodass ich über meinen Angreifer hinweg flog. Doch ich hatte nicht daran gedacht wie schmahl dieser Gang war. Ich flog voll gegen die andere Wand. Ich stöhnte und die Zeitlupe war wieder weg. Doch der Mann hatte immer noch nicht gerafft was passiert war. Ich sah einen Großen Schatten an der Wand und sah etwas graues. Viona.
Sie biss ihm voll in den Po. Der Mann schrie wie ein Baby und rannte weg. Ich setzte mich langsam auf. Mir schien nichts passiert zu sein worüber ich sehr froh war. Viona schleckte mir über das Gesicht und trotz der Situation fing ich an zu lachen.
Es dauerte nicht lange da wurde ich wieder ernst. Ich stand ganz auf und ging langsam weiter zur Turnhalle. Vorher hatte ich mich noch bei Viona bedankt, die sehr zufrieden mit sich zu seien schien. Als ich in die Turnhalle kam erwartete mich ein wütender Evan. Er wollte mir gerade eine Predigt, darüber das ich nicht zu spät kommen soll, halten doch da erblickte er mein Gesicht. Er stockte und es schien so als sei seine ganze Wut verraucht. ,, Was ist passiert?" wollte er wissen. Er kam langsam auf mich zu und wirkte plötzlich nicht wie der Prinz sondern eher wie ein großer Bruder. Ich berichtete ihm alles und immer mehr Falten entstanden auf seiner Stirn.

Ich übte diesmal meine Fähigkeit sehr gezielt einzusetzen, doch  das war schwerer als erwartet denn mir gelang es nicht wenn ich total entspannt war sie einzusetzen. Das Adrenalin fehlte. Sobald der Prinz mit einer Waffe auf mich zu kam war es so gut wie ein Reflex. Ich gab mich damit zufrieden, denn ich brauchte die Zeitlupe ja nur wenn ich oder jemand anderes bedroht wurde. Allerdings machte mich etwas traurig dass ich keine Streiche spielen konnte. Nur Geduld. sagte ich mir immer wieder, das kommt bestimmt noch.

Ich fragte mich ob ich wohl noch mehr Fähigkeiten hatte. Ich hatte keine Erwartungen aber cool wäre es schon.

Während des Trainings war Evan wieder der Hochnäsige Prinz und auch danach, sodass ich kaum noch glauben konnte, dass er sich kurz wie ein Bruder benommen hatte. Er ging danach zum König um ihm von meinem Fortschritt zu erzählen. Ich dachte mir das das in etwa so aussehen würde: Sie macht keine Fortschritte und ist immer noch lächerlich schlecht, ich denke sie hat keine Chance gegen Sidolin.  

Kopfschüttelt wanderte ich durch das Schloss. Ich kam an einer Tür vorbei und sah das es dahinter nach Bäumen aussah. Ich wollte ein bisschen Luft schnappen deshalb stieß ich die Tür auf und betrat einen kleinen Kiesweg der um das Schloss herum führte. Ich fühlte mich mal wieder beobachtet sodass ich leise den Weg entlang schlich. Langsam glaubte ich wirklich, dass ich beobachtet wurde und mir das nicht einbildete. Dafür waren zu viele seltsame Dinge geschehen. Ich merkte gar nicht das ich am Ende des Weges war bis ich in etwas hinein lief. Dieses etwas war eine Tür, die in ein Gebäude hinein führte. Vorsichtig ging ich hinein und merkte das ich im Stall war. Überall hörte ich Hufe die am Boden scharrten und wiehernde Laute, irgendwo viel etwas runter und ein schepperndes Geräusch erklang. Neben mir schnaubte es und über mir flatterte es. Zuerst wandte ich meinen Kopf zu dem Schnauben und sah ein großes braunes Pferd. Ob es ein Hengst oder eine Stute war wusste ich nicht, aber an etwas oder jemanden erinnerte mich das Pferd. Als neben mir ein Eimer abgestellt wurde erschrak ich. Doch als ich meinen Blick vom Pferd abwandte und Rob von der Wache erkannte beruhigte ich mich wieder. "Und was machst du hier so?" fragte er mich lächelnd. "Nichts" antwortete ich ihm und schaute unschuldig. "Was hast du ausgefressen?" fragte er mich nun gespielt ernst. "Hast du etwa auch etwas aus der Küche stibitzt wie Viona immer wenn sie hier ist?" Dann lächelte er wieder. "Viona macht was?" fragte ich doch konnte ihr nicht wütend sein. Sie war eben genauso wie ich, denn ich hätte auch Spaß daran einen Speck aus der Küche zu stehlen und hier genüsslich zu essen. Ich grinste. Rob meinte dann er müsse noch seinen Hengst bürsten und ich lies ihn alleine. Als ich weiter durch den Stall schlenderte kam ich an immer mehr Pferden vorbei und ich musste mir gestehen das ich Pferde schön fand wie sie mit ihren Mähnen wackelten und mit ihren riesigen Augen alles gespannt aufnahmen. Hinter einer Ecke im Stroh fand ich Viona die tatsächlich auf einem Stück Speck herum kaute. Ich lächelte und lies mich neben sie ins Stroh plumpsen. Während ich dort so lag sprang plötzlich etwas auf meinen bauch und rollte sich zusammen. Ich öffnete eines meiner Augen und blickte in Zwei schwarze Augen die aus sahen wie Knöpfe. Novas Marder lag auf meinem Bauch und schnurrte zufrieden. Jedenfalls gab er irgendein Geräusch von sich das ich als Schnurren abtat.

Ich musste irgendwann eingeschlafen sein denn jemand rüttelte mich wach. Ich öffnete verschlafen meine Augen und sah Nova die sich über mich beugte. "Ich hab überlegt ob ich dich einfach schlafen lasse aber dein Bett ist bestimmt viel bequemer." meinte sie lächelnd und zog mich auf die Füße. "Danke" sagte ich verschlafen.

Als ich mit Viona in meinem Zimmer im Schloss war ging ich unter die Dusche da ich nach Pferd und Stroh stank. Als ich mit Unterwäsche und Handtuch aus dem Bad hüpfte und mir schnell etwas zum Anziehen aussuchte klopfte es. Ich erstarrte und rief ein: "Gleich!" zur Tür und sprang zurück ins Bad.

Nachdem ich meine Hose und mein T-shirt angezogen hatte stürmte ich zur Tür doch Viona hatte es anscheinend geschafft mit ihren Pfoten die Tür aufzumachen, denn auf meinem Bett saß Scipio. "Hi" meinte ich ein wenig schüchtern. "Hallo" meinte er und klopfte auffordernd neben sich auf das Bett. Ich setzte mich hin und er setzte sich neben mich.  Er lehnte sich ein wenig zu mir rüber und ich spürte seine Lippen auf meinen. Wow. dachte ich. Wieder spürte ich diesen Geschmack nach Zimt und als er mit seiner Zunge über meine Lippen strich entwich mir ein leises Stöhnen. Als wir uns langsam wieder voneinander trennten glitzerten seine Augen belustigt. Seine wunderschönen intensiv grüne Augen.

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Hey Leute,

dieses Kapitel ist zwar ein bisschen kürzer aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem. ; )

SprotteM


Ally RoseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt