Kapitel 20

1.1K 108 119
                                    

George's PoV

Dream schaute mich an.
Die Art, wie er mich anschaute, machte mich von Sekunde zu Sekunde nervöser.
Ich sah mir sein Gesicht zum ersten mal wirklich bis ins kleinste Detail an.
Es war einfach perfekt.
Mein Blick wanderte von seinen Augen ungewollt zu seinen Lippen, sie sahen unglaublich weich und sanft aus.

,,Ich habe mich den ganzen Tag zusammengerissen...'' fing er an zu reden.
Ich schaute ihm nun wieder in seine Augen.
,,Aber, wenn du mich so anschaust, kann ich mir selber langsam nicht mehr stand halten...'' fuhr er fort.

Mein Herz fing an aus unerklärlichen Gründen, wie wild gegen meine Brust zu hämmern, dazu wurde mir noch unglaublich warm.
,,Schließ deine Augen'' sagte er.
Ich hinterfragte nichts, sondern tat es einfach.
Ich spürte plötzlich seine Hand an meiner Wange und im nächsten Moment seine Lippen auf meinen.
Ich brauchte ein paar Sekunden, um zu realisieren, was er da tat.
Als ich es jedoch realisierte, konnte ich nicht wiederstehen und erwiderte den Kuss.

In mir fand förmlich eine Explosion statt und das nur, durch einen einfachen Kuss.
So gefühlt hatte ich mich nie bei Evelyn.
Als mir Evelyn wieder in den Sinn kam, löste ich mich von ihm.

Ich hatte eine Freundin, dennoch saß ich hier und erwiderte den Kuss meines besten Freundes? Was war falsch mit mir - mit uns?

Nach dem ich mich von ihm gelöst hatte und er mich anschaute, sah ich ein Funkeln in seinen Augen.
Ich wusste nicht, was ich denken oder fühlen sollte. Auch, wenn mein Herz verrückt spielte.

,,Dream...ich habe eine Freundin...''
Sein Blick veränderte sich, er brachte etwas Abstand zwischen uns.
,,Du hast Recht, tut mir leid'' sagte er und stand auf.
Als er an der Türe stand, drehte er sich noch einmal um und schaute mich an.
,,Ich weiß, dass du etwas gefühlt hast und du weißt das auch'' sagte er und verschwand.

Ich ließ mich auf mein Kissen fallen und starrte gegen die Decke.
Ich strich mit meinem Daumen über meine Lippen. Noch immer spürte ich den Druck, den er mit seinen Lippen ausübte, auf meinen Lippen.

Am nächsten Morgen stand ich verschlafen auf und lief in die Küche. Dort traf ich auf Sapnap, der anscheinend Frühstück für alle machte.
Ich setzte mich an den Tisch und versank in Gedanken an letzte Nacht.
Kurz darauf betrat Dream die Küche, sofort spannte sich mein Körper an.
Er schenkte mir einen kurzen Blick und goß sich dann Wasser in ein Glas.

,,Und, wie war die erste Nacht im 3/5 feral boys Haus?'' kam es von Sapnap, der sich mit Dream an den Tisch setzte.
Sapnap saß seitlich von mir und Dream gegenüber.
,,Ganz g -'' wollte ich ihm antworten, doch hielt inne, da sich mein und Dream's Bein unter dem Tisch berührten. Kein Wunder, bei seinen riesigen Beinen.
Mein Körper schien auf jede seiner Berührungen zu reagieren.
,,Hm?'' machte Sapnap.
,,Ganz gut'' sagte ich, nach dem ich mich räusperte.

,,Kann ich mit dir gleich reden?'' fragte ich Dream.
Er schaute zwar weiterhin auf sein Essen, nickte jedoch.
Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Sapnap zwischen uns etwas irritiert hin und her schaute.
,,Habe ich irgendetwas verpasst?'' fragte er.
Instinktiv schaute ich zu Dream, der meinen Blick erwiderte und anschließend zu Sapnap schaute.
Ich trank einen Schluck aus meinem Glas und verschluckte mich, nach dem, was Dream sagte.
,,Wir haben uns geküsst''
,,Was?'' kam es verwundert von Sapnap.
Schockiert starrte ich Dream an.

,,Es war ein Versehen, also keine große Sache'' fügte Dream hinzu.
Ein Versehen? Warum kränkte mich diese Aussage? Sollte ich nicht froh sein, dass er es so locker aufnahm?
,,Okay, ich frage einfach nicht'' sagte Sapnap und widmete sich wieder seinem Essen.

Nach dem wir fertig mit dem Frühstücken waren und jeder in seinem Zimmer, ging ich zu Dream.
,,Warum hast du ihm das gesagt?'' fragte ich ihn.
Er saß auf seinem Stuhl und drehte sich zu mir.
,,Er ist unser bester Freund, warum sollte er es nicht wissen?'' entgegnete er.
,,Außerdem hat es doch sowieso nichts bedeutet'' hörte ich ihn noch nuscheln.
Was war plötzlich los mit ihm?

,,Was ist mit dir los?''
,,Nichts, was soll sein?'' kam es von ihm.
Er war noch immer mit dem Rücken zu mir gedreht.
,,Du bist komisch''
Nun drehte er sich wieder zu mir.
,,Und warum bin ich komisch?'' fragte er nun.

,,Lass uns das einfach vergessen, okay? Ich hab schon verstanden, dass du eine Freundin hast und das mit uns nichts wird'' sagte er.
,,Bist du deshalb so?''
,,Weshalb?'' fragte er.
,,Evelyn''
,,Nicht unbeindingt wegen ihr'' sagte er.
,,Weshalb dann?''

Er seufzte.
,,Vielleicht, weil das einzige, woran du gedacht hast, als wir uns geküsst haben, Evelyn war''
,,Ich wollte dich nicht verletzen'' sagte ich.
,,Ich weiß, hat es aber''

Es herrschte für einen Moment lang Stille.
,,Wie gesagt, lass uns das einfach vergessen. Du bist nur für eine Woche hier, ich will mich nicht mit dir wieder deswegen streiten'' fing er an.
,,Und bitte schau mich nicht so an'' fuhr er fort.
,,Wie?'' fragte ich ihn irritiert.
,,Als würdest du dich nach mehr von letzter Nacht sehnen, wenn du es in Wahrheit nicht tust''
Das verschlug mir die Sprache.

Wer sagte aber, dass ich es nicht tat?


Feel us 𓆸Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt