Kapitel 11

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Dream's PoV

Seit ich das letzte mal mit George gesprochen hatte, waren drei Tage vergangen. Drei ganze Tage, in denen wir nicht miteinander gesprochen hatten, da er mit Evelyn ziemlich viel unternahm.
Ich sollte mich für ihn freuen, dass er endlich jemanden gefunden hatte aber in Wahrheit zog es mich, wie schon einmal erwähnt herunter.
Ich wollte ihn für mich. Ich wusste aber auch, dass das niemals passieren würde.

Normalerweise ging ich nie raus, da die Gefahr, dass mich Leute auf der Straße erkennen könnten zu groß war. Heute war es aber mal anders, ich musste einfach an die frische Luft.

Ich machte mich fertig, nahm meinen Schlüssel und war gerade auf dem Weg zur Haustüre, als mir Sapnap entgegen kam. Er stand dort und schaute mich verwundert an.

,,Du gehst raus?'' kam es von ihm irritiert.
,,Ja''
Er schien sprachlos zu sein.
,,Okay, dann viel Spaß'' sagte er.

Als ich die ersten Schritte nach draußen machte und schon mehrere kleine Kinder auch wahr nahm, fühlte ich mich sofort beobachtet. Ich lief die Straße entlang in den Park, dort sah ich eine kleine Gruppe von Jugendlichen auf der Wiese liegen.

Als sie mich anschauten, wurde ich nervös. Ich hatte Angst, dass sie mich erkennen würden, daher versuchte ich meine Schritte zu verschnellern und lief dabei volle Kanne in ein Mädchen das ca. 1,75 groß war, lange blonde Haare und grüne Augen hatte. Sie hätte mein Ebenbild, als Mädchen sein können.

,,Tut mir leid'' entschuldigte ich mich bei ihr.
,,Nichts passiert'' sagte sie und lächelte mich an.
Sie fing an mich zu mustern.
,,Sind wir uns schon einmal irgendwo begegnet?'' fragte sie nachdenklich.
Ich wurde nun wirklich nervös und wusste nicht, was ich tun sollte.
,,Ich glaube nicht, nein'' antwortete ich ihr.
,,Hm komisch''

Sie bemerkte, dass mich etwas bedrückte. Ich kannte dieses Mädchen nicht und sie mich nicht - eigentlich -  dennoch schien sie sich zu Sorgen. Sie schien ein wirklich sehr nettes und aufrichtiges Mädchen zu sein.

,,Ich weiß, dass wir uns nicht kennen aber ich sehe, dass dich etwas beschäftigt also, wenn du möchtest können wir uns dort drüben hinsetzen und ein wenig reden'' sagte sie und deutete auf die Bank unter einem riesigen Baum.

Ich war etwas skeptisch aber es gab eigentlich keinen Grund abzulehnen und mit jemanden, der mich nicht kannte einmal sprechen zu können, würde vielleicht ganz gut tun.
So machten wir uns auf den Weg zur Bank und ließen uns dort nieder.

,,Ich heiße Mell'' stellte sie sich vor und hielt mir ihre Hand entgegen.
,,Cl - Cem'' entgegnete ich ihr. Ich wusste, dass Cem nicht sehr originell klang und ich auch überhaupt nicht, wie ein Cem aussah aber, wenn ich Clay gesagt hätte, wäre es zu auffällig gewesen.
,,Also Cem, was bedrückt dich?'' fragte sie.
Ich dachte nach und wusste nicht einmal, wo ich hätte anfangen sollen.

,,Ich stehe auf meinen besten Freund'' haute ich einfach direkt raus.
Sie musterte mich.
,,Verstehe...'' fing sie an zu murmeln.
,,Und er erwidert diese Gefühle nicht?'' fuhr sie fort.
,,Ja, er hat immerhin etwas mit einem Mädchen seit längerem jetzt schon am laufen...'' erzählte ich ihr.
Ich gab ganz schön viel privates von mir preis aber es fühlte sich gut an, mit jemand komplett anderem mal darüber zu sprechen.

,,Das ist echt große Scheiße'' sagte sie.
,,Klingt so, als würdest du aus Erfahrung sprechen''
,,Ich stehe auch auf meine beste Freundin, leider hat sie einen Freund'' antwortete sie. Ich schaute sie etwas überrascht an.
,,Ja, ich bin lesbisch haha'' sagte sie.
Sie schien ja wirklich mein Ebenbild, als Mädchen zu sein. Wobei ich mich gar nicht sicher war, schwul zu sein.
Nur bei George fühlte ich so.

Wir saßen dort eine ganze Weile. Ich verstand mich wirklich gut mit ihr, obwohl ich sie vor zwei Stunden erst kennengelernt hatte. Da ich mich tatsächlich wohl fühlte, vergaß ich sogar, wer ich eigentlich war.

Sapnap rief mich plötzlich an.

,,Sag mal wurdest du entführt oder so?'' kam es von ihm.
,,Nein warum?'' entgegnete ich.
,,Du bist schon seit zwei Stunden weg. Es kam kein Lebenszeichen und du gehst auch eigentlich nie raus. Ich komme mir langsam vor, wie eine Mutter, die sich Sorgen um ihren Sohn macht''
Ich fing an zu lachen. Was er immer für Sprüche auf Lager hatte, war echt unglaublich.

,,Mir geht es gut, du musst dir keine Sorgen machen'' sagte ich.
,,Ok gut und ich soll dir von George ausrichten, dass er gerne heute Abend streamen möchte mit uns''
War das sein ernst? George meldete sich Tagelang nicht und nun waren wir nur gut genug fürs Streamen?
,,Dann richte George aus, dass ich nicht dabei sein werde'' sagte ich und legte auf.
Als ich mein Handy in die Hosentasche steckte, realisierte ich, was ich getan hatte. Ich hatte George's Namen vor Mell erwähnt und bei Sapnap, obwohl er nichts dafür konnte, einfach aufgelegt.

Ich schaute zu Mell, die mich noch immer neutral anschaute.
,,Alles gut?'' fragte sie.
,,Ja aber ich glaube, ich sollte langsam mal los'' entgegnete ich ihr und stand auf. Sie stand ebenfalls auf.
,,War mir eine Freude, Cem'' sagte sie und zwinkerte mir zu, als sie Cem sagte.
Ich schaute sie etwas verwundert an.
,,Ach komm, nicht nur ich habe dich sofort erkannt, Clay haha und, dass es um George geht, wusste ich auch sofort aber keine Sorge, mein Mund ist versiegelt'' fügte sie hinzu.
Ich fühlte mich etwas überrumpelt aber ich hatte wirklich das Gefühl ihr vertrauen zu können.
,,Danke'' sagte ich.

Sie war schon dabei sich umzudrehen und zu gehen, als ich sie noch einmal rief und etwas riskantes tat.
,,Hey Mell''
,,Ja?''
,,Hättest du vielleicht Lust Nummern auszutauschen, damit man sich nochmal treffen kann oder so?'' fragte ich sie.
,,Klar'' sie lächelte mich an.

Es kam mir so vor, als hätten wir viele Gemeinsamkeiten und könnten uns gut austauschen über unsere Probleme, da wir ziemlich die selben hatten.
Also hatte das raus gehen doch einmal etwas gutes an sich.



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