Kapitel 16

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George's PoV

Nach dem wir das Video zu Ende gedreht hatten, verabschiedete ich mich von den Jungs und machte mich auf den Weg nach drüben zu Evelyn.

,,Hey'' entgegnete sie mir und gab mir einen Kuss, als sie mir die Türe öffnete.
Auch, wenn wir nun schon seit wenigen Wochen zusammen waren, war es immer noch komisch plötzlich eine Freundin zu haben.
Zu dem, wie jeder - vor allem Dream - auch wusste, dass ich mich schwer damit tat, meine Gefühle zu zeigen.

Als ich ihr hinein folgte, presste sie sich plötzlich gegen mich und drückte mich somit gegen die Wand.
Was war denn jetzt los?

Sie fing an mit ihren kleinen Händen unter mein Shirt zu gehen.
,,Evelyn, was tust du da?'' fragte ich sie total überumpelt.
,,Du bist in wenigen Tagen weg, für eine ganze Woche...'' fing sie an zu murmeln, während sie dabei war meinen Gürtel zu öffnen.
,,Deshalb dachte ich, dass wir uns davor noch einmal ein Stückchen näher kommen könnten...'' fuhr sie fort.

Ich legte meine Hände auf ihre und stoppte sie somit. Ich nahm ihre Hände von meinem Gürtel, schloss ihn wieder und schaute in ihr verwirrtes Gesicht.
Ich fuhr mir durch die Haare und seufzte.
,,Tut mir leid aber ich kann nicht'' sagte ich.
Das ging mir einfach alles zu schnell und vor allem nicht unter so welchen Umständen.

,,Findest du mich hässlich?'' fragte sie mich nun.
,,Was? Nein'' antwortete ich ihr.
,,Warum willst du mich dann nicht?'' ihre Stimme klang traurig.
,,Das hat nichts damit zu tun, wirklich'' versuchte ich ihr zu erklären, aber wie sollte ich ihr etwas erklären, was nur einer verstand? - Dream.
Er war der einzige, der wusste, was in mir vor ging.

,,Vielleicht solltest du wieder gehen...'' kam es von ihr.
Ich machte einen Schritt auf sie zu und wollte ihre Hand nehmen, doch sie machte einen Schritt zurück.
,,Evelyn, bitte lass uns jetzt nicht anfangen zu streiten, wegen so etwas''
Sie schaute mich an.
,,Wegen so etwas? Bedeutet dir meine Nähe etwa nichts?'' nun klang ihre Stimme angehoben.
,,So war das nicht gemei -'' sie unterbrach mich.
,,Geh einfach''
Ich seufzte und beschloss einfach zu gehen, da es vermutlich im Moment die Beste Lösung war.
Es war nicht meine Absicht sie zu verletzen oder das Gefühl zu geben, dass sie nicht gut genug wäre.

Wieder Zuhause angekommen, saß ich auf meinem Stuhl, vor meinem Pc und sah, dass Dream in einem Vc alleine war.
Ich hatte das dringende Bedürfnis mit ihm über den Vorfall von eben zu sprechen, da er der einzige war, der mich verstand.

Ich betrat den Vc und hörte zunächst nichts.
,,Dream?'' rief ich ihn. Kurz darauf ertönte seine Stimme.
,,George?''
Seine Stimme gab mir jedes mal aufs neue dieses Gefühl von Geborgenheit.
,,Ich dachte du wolltest zu Evelyn gehen?'' fragte er etwas irritiert.
,,Da war ich auch aber sie hat mich wieder nach hause geschickt'' erzählte ich ihm.
,,Wieso das?''

Ich seufzte und fing an zu erzählen.
,,Sie wollte mit mir schlafen'' fing ich an zu erzählen.
Er war zunächst ruhig.
,,Aber ich konnte nicht und jetzt denkt sie, dass sie nicht gut genug wäre'' fuhr ich fort.
,,Verstehe'' sagte er und ich wusste, dass er es nicht einfach so sagte. Sondern, weil er es wirklich verstand.

,,Weiß sie denn, dass du Probleme mit dem Äußern deiner Gefühle und dem ganzen hast?'' fragte er ruhig.
,,Ich habe es ihr einmal erzählt aber ich habe das Gefühl, dass sie mir da nicht wirklich zugehört hat'' antwortete ich ihm.
,,Hm...'' machte er und schien nachzudenken.
,,Worüber denkst du nach?'' fragte ich ihn.
,,Ich würde dich niemals zu etwas in der Art drängen'' sagte er.
Meine Atmung stockte für einen Moment, da es aus dem nichts kam und auch um ein heikeles Thema ging.
,,Ich weiß'' nuschelte ich, doch wusste, dass er mich hörte.
Ich bekam schon wieder dieses seltsame Gefühl, was ich nur bei ihm bekam.

,,Kann ich dich was fragen?'' kam es von ihm.
,,Ja''
,,Denkst du wirklich, dass sie die richtige für dich ist?''
Ich blieb für mehrere Minuten Still und dachte ernst über diese Frage nach.
Ich wusste es nicht.
Ich wusste nicht, ob sie die richtige für mich war.
Ich wusste nicht einmal, ob ich sie überhaupt wirklich liebte.
,,Ich weiß es nicht'' antwortete ich ihm ehrlich und hörte ihn erleichtert aus atmen.

Diesen Moment, den ich gerade mit ihm hatte, kam mir vertraut vor.
Einfach hier zu sitzen, über Sachen zu sprechen, auch mal einfach nur in Stille zu sitzen und sich einfach wohl zu fühlen.
Das konnte ich auch nur mit ihm.

,,Hey George'' rief er.
,,Hm?''
,,Ich freue mich auf dich'' sagte er und meinte das Treffen, dass in wenigen Tagen war.
,,Ich mich auch'' entgegnete ich ihm und lächelte. Auch, wenn er das Lächeln nicht sehen konnte.

Wenn ich daran zurück dachte, dass wir uns vor kurzem eigentlich noch wie totale Idioten verhalten hatten, könnte ich mir selber eine rein hauen.
Dadurch wurde mir auch einfach klar, dass ich ihn brauchte. Er war so etwas wie ein Anker in meinem Leben, dass war er schon immer.


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