„Reiß dich verdammt nochmal zusammen. Wir sind hier nicht im Kindergarten und deine Wortwahl ..." Falko holte Luft, versuchte sich selber zu beruhigen und fuhr sachlich fort. „Darüber reden wir noch und über den Rest auch, weil offensichtlich scheint das Thema ja noch immer nicht vom Tisch zu sein."
Ob Kevin das jetzt noch gehört hatte, war unklar, er war bereits reingerauscht und wirkte wie von einer Tarantel gestochen.
Keiner sagte noch irgendwas.
Jack hatte wieder angefangen zu lesen, Helmut und Jerome sahen sich nur fassungslos an und Gino wusste nicht recht, ob er jetzt hochgehen oder lieber unten bleiben sollte.
„Ich rede mit ihm." Andre schob sich an Falko vorbei, ignorierte ihn einfach und ging nach oben. Wie vermutet war Kevin in ihrem Zimmer und wirkte noch immer ziemlich wütend.
„Tut mir leid, dass du jetzt meinetwegen so einen Stress hast", entschuldigte er sich, betrat nur langsam das Zimmer und blieb aber dennoch vorerst auf Abstand.
Natürlich hatte Kevin die Worte gehört und natürlich war ihm klar, dass alles nicht gegessen war.
Aber noch nie war er so aus der Haut gefahren, wegen ... IHM.
Andre hatte seine Gefühlswelt total auf den Kopf geworfen und Kevin wusste nicht, ob das gut war oder eher gefährlich.
Er selbst schien sich immer weniger unter Kontrolle zu haben.
Dennoch spürte er bei ihm Geborgenheit und etwas, was bisher niemand in ihm ausgelöst hatte, endlose Ruhe.
Er ging wütend im Zimmer auf und ab, warf seinen Koffer in die Ecke, der aufplatzte und die Klamotten wie die heiße Asche eines Vulkans durch die Gegend schossen.
Aufheben könnte er auch später noch, er musste nachdenken, doch sein Verstand wollte nicht.
Seine Seele, sein Herz ... sein Schwanz riefen nach dem Mann, der nun in der Tür stand und sich ganz süß entschuldigte.
Hosen und Shirts folgen quer durch das Zimmer, regneten buchstäblich über ihn herein und wäre die Lage nicht so ernst, er würde lachen und Kevin damit vorerst aufziehen.
So aber stand er einfach da und sah zu, wie Kevin wütend durch das Zimmer fegte.
Die Wut konnte er noch verstehen, nicht aber, dass er so aus der Haut fahren und sich nicht mehr bremsen konnte.
Dafür kannte er ihn aber auch zu wenig und damals deutete nichts darauf hin.
Andre machte schließlich einen Schritt auf Kevin zu, streckte die Hand aus und hielt ihn am Arm fest.
„Beruhig dich mal. Der Arsch ist es nicht wert, dass du dir wegen dem alles selber kaputt machst", redete er leise, aber dennoch gut hörbar auf ihn ein, ließ ihn wieder los und trat einen Schritt zurück.
„Der Arsch ... dieser verdammte Mistkerl war mit dir im Bett. Das ist für mich Grund genug, ihm nicht nur eine Zigarette in seinem Sunnyboyface zu zerdrücken. Ich würde ihm am liebsten seine Haut abziehen und ihn an den Eiern aufhängen. Seine Zunge herausschneiden und damit sein Arsch ficken!"
Eifersucht war bei Kevin noch nie ein Thema gewesen, doch jetzt in dem Moment sprudelte es stärker als je zuvor süß dem smarten Sternchen.
Andre ging einen Schritt zurück und sah ihn verwirrt an.
Das war dann doch der Moment, wo Kevin anfing, seine Sachen zusammenzusuchen.
„Ich gehe gleich in den Trainingsraum. Wenn ich nicht den Sandsack verdresche, überlebt weder Adam noch Falko den Rest des Tages!"
Adam war mit ihm im Bett, aber es war Jahre her und auch nur einmal.
Den Ärger, den er damit hinterher hatte, an den wollte Andre dann lieber nicht denken.
Andre schüttelte sich bei dem Gedanken, wie naiv er damals war und was es für ein Akt war, diese Fotos zu vernichten und die Speicherkarte.
Unschöne Sache, aber er hatte auch daraus gelernt.
Mehr oder weniger.
„Es war einmal und endete etwas unschön", gab er leise von sich, hob eine der Hosen vom Boden, legte sie zusammen und auf das Bett.
„Adam hat sich davon wohl irgendwas erhofft und es ist außerdem Jahre her." Genau genommen war es noch vor Brian gewesen und wie der damals abgegangen war, war ähnlich, nur dass er ihn mit gestochen scharfen Worten unter den Teppich gekehrt und nicht direkt angegriffen hatte.
Ein Sandsack wäre vielleicht wirklich eine Option, um seinen Ärger Luft zu machen, aber dann auch wirklich alleine und ohne die Jungs.
Andre wunderte es ohnehin, dass Jack noch nicht oben war, aber er war mit dem Ganzen wohl genauso überfordert wie Andre selber.
„Ich lass' dich dann jetzt mal alleine und lass den Sandsack bitte ganz." Andre grinste bei den letzten Worten, stieg über einen herumliegenden Schuh und verließ das Zimmer.
Ruhe tat Kevin bestimmt ganz gut, er würde sich schon wieder beruhigen und stören wollte er ihn dabei eher nicht.
„Hat er sich wieder ein gekriegt?" Nino stand unten an der Treppe, blickte zu Andre rauf, der langsam nach unten kam.
„Halb und halb", erwiderte er, ehe er nach draußen in den Garten ging und sich zu Helmut und Jerome setzte.
Aha ... das war ja klar.
Dieser Adam war an Andre interessiert.
Damals schon und heute sicher immer noch.
Am liebsten hätte Kevin ihn zerquetscht wie eine Kakerlake, die die Atomkatastrophe in Tschernobyl nicht überlebt hatte.
Er wollte ihm immer mehr und mehr seinen Schwanz abschneiden und je intensiver Kevin darüber nachdachte, um so absurdere Ideen kamen ihm, den Wichser loszuwerden!
Kurz räumte Kevin seine Sachen weg und suchte sich Unterwäsche und Trainingsklamotten.
Er trug nun eine knappe schwarze Shorts und ein graues Tanktop, was seine Muskeln umschmeichelte.
Der besagte Raum lag tief im Keller, wo Kevin ganz alleine für sich war.
Er trug Kopfhörer und die Musik war so laut, man hätte Angst haben können, er fetze sich die Ohren weg.
Brutal schlug der Blonde auf den Sack ein und beschimpfte diesen immerzu mit Worten wie Spaßt, Pisser, Hurensohn und Wichser.
Aber das Auspowern tat ihm verdammt gut.
Helmut hörte die Worte und seufzte. „Andre ... ihr solltet es echt in den Griff bekommen."
Es in den Griff kriegen?
Helmut hatte gut reden, das war alles andere als leicht in den Griff zu kriegen und schon gar nicht auf die Schnelle.
Andre blickte nachdenklich vor sich hin, hatte eigentlich ja auch nicht damit gerechnet Kevin überhaupt wiederzusehen, obwohl das in New York vor über einem Jahr passiert war und damals die Straße dazwischen war.
Zudem viel Verkehr und er in Eile, weil er verschlafen hatte. Bis heute hatte er keine Ahnung, ob Kevin ihn damals auch gesehen hatte, aber er musste die blöde U-Bahn erreichen und zu einem Shooting, was am Ende alles andere als gut verlaufen war.
Manche Fotografen konnte man einfach in die Tonne treten, die verstanden Null und Profile lesen schien denen zu hoch zu sein.
„Sowas sagt sich immer leichter, als es ist. Konnte ja auch keiner ahnen, dass Adam hier auftaucht und so einen Mist verzapft." Wobei er daran hätte denken müssen, immerhin kannte er die Methoden von ihm leider nur zu genau.
Mit Falko könnte er darüber vielleicht noch irgendwie reden, aber dann müsste er die Karten auf den Tisch legen und Poker war etwas, wo er noch nie durchgestiegen war.
Kevin ließ seine volle Wut auf den armen Sack niederprasseln und sorgte sogar dafür, dass er einen Riss bekam und das war bei so einem Ding nur schwer möglich.
Aber der junge Blonde hatte sich irgendwann aus dem kleinen Schrank an der Wand Schlagringe besorgt.
Das gab ihm nur mehr das Gefühl von Macht.
Ja, auch wenn er irgendwo Zuhause ein lieber Kerl war, vor der Kamera ein Sexgott, so gab es nun mal einen Kevin ... vor dem Mann sich durchaus fürchten konnte.
Der Prügelknabe war inzwischen bedauerlicherweise aber tot und besudelte mit dem Inhalt seines Ledertorsos den Boden.
Soll die Putze das später wegmachen, kann froh sein, dass es nicht der Wichser ist, dachte Kevin und war dabei seine Waffen auszuziehen, als Falko an der Tür klopfte.
Er war mies gelaunt. „Wenn du dich wieder beruhigt hast, dann komm bitte ins Wohnzimmer. Ich werde mit Andre warten. Ihr seid mir ne Erklärung schuldig!"
Dann ging er, ließ den Blonden alleine und kam auf Andre zu. „Komm bitte mit. Ich muss mit euch reden. Ihr anderen kümmert euch bitte um das Abendessen. Ich würde gerne grillen!"
Falko war scheinbar schneller als er selber, kam direkt auf ihn zu und bestellte ihn kurzerhand ins Wohnzimmer.
Andre stand wortlos auf, drehte sich nochmal zu Helmut rum, der ihm Daumen drücken andeutete und sich aber lieber dann in die Küche begab und mit den verbliebenen Jungs das gewünschte Abendessen vorzubereiten.
„Sieht nach richtig Ärger aus", merkte Steven leise an, schnappte sich ein paar Tomaten und ebenso eine Gurke, der er in Scheiben schnitt.
Gino holte das Fleisch aus dem Kühlschrank und blickte nachdenklich zum Wohnzimmer. „Falko wird eher Andre in einem Hotel unterbringen, als Kevin abzumahnen oder hinauszuschmeißen."
Jerome nickte, biss ein Stück der Gurkenscheibe, die er zuvor gemopst hatte, ab. „Eigentlich kann er gar nichts machen wegen Andre. Er steht nicht unter Vertrag."
„Schon, aber er kann ihn immer noch vor die Tür setzen", mischte sich Jack ein.
„Das wird er nicht bringen. So krass ist er nicht." Das hoffte Helmut zumindest, aber so wie er derzeit drauf war, musste man wirklich mit allem rechnen und besorgt sah er rüber zu Andre, der nun wirklich wie ein kleiner Junge wirkte, der dabei ertappt wurde, eine Vase zerbrochen zu haben.
Er wirkte etwas blass um die Nase und schlecht war ihm obendrauf auch noch.
Andre hätte Adam am liebsten den Kopf abgerissen, aber das würde nur weiteren Ärger geben und so schluckte er diesen runter.
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Pornosternchen ✔
RomanceAndre und Kevin hatten vor Jahren miteinander das Vergnügen. Wohlgemerkt vor der Kamera und in heißer Szene. Einmalig und damals ein Kassenschlager. Jahre später treffen sie sich wieder und doch hat sich vieles geändert.