•𝑬𝑰𝑵 𝑼𝑵𝑬𝑹𝑾Ü𝑵𝑺𝑪𝑯𝑻𝑬𝑹 𝑮𝑨𝑺𝑻•

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                                     𝑀𝑎𝑟𝑖𝑏𝑒𝑙𝑙𝑒                                   

»Danke!« rufe ich lächelnd zurück und kehre dem älteren Mann den Rücken zu. Mit eiligem Tempo verlasse ich den Lebensmittelladen und stecke mir kurz darauf meine Kopfhörer in den Ohren. Immer noch in guter Laune laufe ich die leere Straße entlang, wobei ich nebenbei noch nach meiner Lieblingsmusik suche. Nach ungefähr fünfzehn Minuten, die vergangen sind, komme ich schließlich bei mir Zuhause an. Es ist eine ziemliche kleine Wohnung mit nur drei Zimmern und einer kleinen Küche. Eigentlich nichts Besonderes, doch für mich und meine ältere Schwester ist die Wohnung völlig in Ordnung. Joleene und ich leben jetzt schon seit zwei Jahren in Denver alleine. Meine Mutter hat uns vor drei Jahren für einen anderen Mann verlassen. Wir leben schon seit Längerem in armen Verhältnissen, womit meine Mutter überhaupt nicht klargekommen ist. Jedes Mal klagte Sie darüber, warum ihre Freundinnen ein so schönes Leben, mit viel Geld und dem ganzen Luxus-Kram beschenkt worden sind, welches Sie ihnen nie gegönnt hat. Eines Tages lernte Sie einen alten Mann kennen, welcher ein Konto voller dicken Scheine besaß. Ohne schlechtes Gewissen entschied Sie sich für diesen alten Sack, der glatt mein Opa sein könnte. Der Gedanke daran verpasst mir jedes Mal eine überwältige Gänsehaut. Seit dem Moment an ist diese Frau in meinen Augen endgültig gestorben. Eine richtige und wahrhafte Mutter würde ihren Töchtern so etwas Schreckliches im Leben nicht antun, jedoch war ihr Geld nun mal viel wichtiger als ihre Familie, die Sie einfach so hinter sich gelassen hat. Als wären wir ihr nie etwas Wichtiges gewesen. Nicht mal ansatzweise

Mein Vater wurde mit der Zeit schwer krank und litt somit immer mehr an seiner Krankheit, die wir unerwartet erfahren haben. Leukämie wurde bei ihm diagnostiziert, womit man mir meine komplette Welt mit dieser plötzlichen Nachricht in Sekundenschnelle entriss. Die Ärzte konnten meinen Vater nicht behandeln oder ihm die ganzen Medikamente zukommen lassen, da uns das nötige Geld dafür gefehlt hatte. Meine Schwester sowie ich selbst bemühten uns sehr, an so viel Geld wie möglich heranzukommen. Wir jobbten an mehreren und verschiedenen Stellen, doch leider erkannten wir schnell, dass ihm die Zeit so langsam vergeht, sowie die Ärzte uns Wochen später mitteilte, dass mein Vater keine Chance mehr auf eine Hoffnung trägt. Er wird definitiv sterben. Es verging keine paar Wochen, da erfahren wir die allerschlimmste Nachricht, dass mein geliebter Vater seine beiden Töchter verließ und uns somit in dieser schrecklichen Welt alleine zurückließ. Kurz daraufhin zog ich mit meiner Schwester nach Denver, in dieser Großstadt. Schnell lebten wir uns beide hier ein und passten uns der Gesellschaft gemäß an. Ich fing an, in einem einfachen Café zu arbeiten, sowie Joleene. Das Geld, welches ich immer für reichlich gehalten habe, reichte uns nach Joleens Angaben irgendwann nicht mehr. Bis Sie schließlich einen jungen Mann kennengelernt hat. Jedes Mal bekomme ich ihre Schwärmerei über ihn zu hören. Er soll nach ihren Angaben wirklich sehr gut ausschauen. So viel wusste ich über diesen unbekannten Mann Bescheid. Alles andere verschweigt Sie zu meinem Bedauern bis heute noch. Selbst seinen vollen Namen behält meine Schwester für sich selbst, statt ihn mit ihrer Schwester zu teilen. Natürlich bin ich neugierig, wie dieser mysteriöse Kerl, der nach ihrem Urteil ein wahrhafter Traummann ist, bloß hieß. Als wäre es ein großes Geheimnis, welches noch unentdeckt bleiben soll. Ich muss mich gezwungenermaßen geschlagen geben und wohl oder übel akzeptieren, dass meine Schwester diesen Typen erstmal noch für sich behalten möchte, was seine Identität angeht. Sobald die Zeit reif ist und Sie somit auch bereit für diesen Schritt ist, werde ich ihn hoffentlich zu Gesicht bekommen. Jedoch sollte es mir genügen zu wissen, dass dieser unbekannte Mann Sie vollkommen glücklich macht. Solange Sie zufrieden und von Glück erfüllt ist, sollte ich mich nicht darüber beschweren dürfen. Meine Schwester bedeutet mir einfach viel zu viel. Ihr Glück ist mir sogar noch viel wichtiger als mein eigener.

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