•𝑲𝑬𝑰𝑵 𝑬𝑵𝑻𝑲𝑶𝑴𝑴𝑬𝑵 •

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𝑀𝑎𝑟𝑖𝑏𝑒𝑙𝑙𝑒 

Zum wiederholten Male bemühe ich mich einigermaßen meinen Schlaf nachzuholen, was mein erschöpfter Zustand nach dieser unerträglichen Zeit zwingend für nötig hält. Jedoch gelingt es mir in dieser ungemütlichen Position, in der man mich gezwungenermaßen festhält, nicht sonderlich gut! Mein Körper ist vollkommen entkräftet, was auch daran liegen könnte, dass ich noch keine ausgewogene Ernährung zu mir genommen hatte, welche ich jetzt in der Tat gebrauchen könnte! Meine Lunge schmerzt unheimlich, die sich zunehmend in den oberen Rücken ausstrahlen, was für mich eine unerträgliche Qual auslöst. Meine Hände, die noch immer an der veralteten Armlehne ruhen, zudem ich sie nicht mal ansatzweise in Bewegung setzen kann, hatten bereits eine Menge an Taubheit erreicht, welche ich ebenfalls an meinen beiden nackten Füßen verspüre, die über den kalten und dreckigen Fußboden verweilen. Der eisige kahle Raum versetzt mich dauerhaft in einem Alarmzustand, womit jede einzelne Gliedmaß ins starke Zittern gerät, welches ich allmählich auch nicht mehr unter Kontrolle habe. Ebenfalls bringt mich das erschreckend dunkle im Keller noch komplett um den Verstand! Dass man mich in diesem schrecklichen Ort gezwungenermaßen eingesperrt hat, ist mit das Schlimmste, was man mir zutragen konnte! Die unheimliche Stille, die ich so sehr verabscheute, lässt mich schrecklich halluzinieren. In jeder kleinsten Ecke nehmen meine Ohren eine wildfremde Stimme zur Kenntnis, welche andauernd nach meinen Namen ruft und das in mehrfacher Reihenfolge. In dem Augenblick, wo sich die Angst flößende Singstimme in meinen Ohren widerlegt, welche identisch, wie "𝘓𝘪𝘨𝘩𝘵𝘴 𝘖𝘶𝘵" aus dem Horrorfilm gleicht, habe ich mit einer fürchterlichen Panikattacke zu kämpfen.

Diverse Hilferufe ließ ich gequält aus mir heraus, während mein Herzklopfen mit jeder Sekunde rasender wurde und mir sogar die nötige Luft, immer mehr ausging, hat es den unbekannten Mann dennoch total kalt stehen lassen. Mit großer Sicherheit sind ihm meine ängstlichen Hilfeschreie nicht entgangen! Er hat Sie mit Absicht allesamt ignoriert! Wie kann man nur so ein kaltherziger Mensch von innen sein? Wie kann man jemanden nur so einen psychischen Schaden zufügen? Damit ist mir bewusst, dass Mr. Monteiro kein menschliches Herz besitzt, sondern eher ein großes Schwarzes Loch, welches das ersetzt! Mit dem Gedanken taucht unerwartet ein lautes Geräusch hinter mich auf, welches mir unverzüglich die eingeatmete Luft in meiner Luftröhre zuschnürt. Schwere Sohlen werden plötzlich über den Boden gezogen, worauf das gleichmäßige Geräusch von Stiefeln und Knarren sich deutlich in meinen Ohren widerlegt, was mir meine anhaltende Angst in Sekundenschnelle hervorruft. Ich erlaube es mir keineswegs, mich auch nur ansatzweise in Bewegung zu setzen, geschweige denn einen einzigen Ton aus mir heraus zu lassen. Lange bleibt mir das jedoch nicht gelungen, als augenblicklich ein breit grinsendes Gesicht vor mein Inneres erscheint, welches mich wütend die Zähne zusammenbeißen lässt, als mir schließlich etwas in Erscheinung tritt, welches seine rechte Hand umschließt. Wie gerne ich ihm das beschissene Grinsen aus der Visage geschlagen hätte! Mit großer Sicherheit hat er sich nicht die große Mühe gemacht und ist hier unten hermarschiert, um mit mir über eine nette Konversation führen zu wollen. Bei einem krankhaften Psychopathen würde es mich keinesfalls wundern, wenn er mit Folterinstrumenten antanzt und mich mit diesen zu quälen beginnt!

»Na, hast du gut schlafen können?«, seine gut gelaunte Stimmung ist kaum zu überhören, dabei strahlt mein Gegenüber über das ganze Gesicht, womit seine strahlenden Zähne zum Vorschein treten. Sein bezauberndes Lächeln bleibt ihm dabei nicht verborgen. Welches mit großer Wahrscheinlichkeit alle Mädchen ohne wirklichen Verstand vor lauter Scham, wie eine rote Tomate aussehen lassen. Bei mir jedoch ist es das komplette Gegenteil davon. Wenn mein Magen nicht voll gefüttert wäre, hätte ich mich bei diesem schrecklichen Anblick jeden Augenblick übergeben müssen! Woraufhin ich mein Gesicht verziehe. »Du siehst wirklich in keiner guten Fassung aus, zudem du auch noch übel stinkst«, spricht er angeekelt klingend und verzieht dabei auch noch das Gesicht, als würde ihm an meinem unangenehmen Geruch eine Übelkeit überkommen. Du Scheiß Mistkerl! Ich muss mich schweren Herzens wirklich zusammen reißen, um ihm keine Beschimpfungen auf den Kopf zu werfen, die mir in diesen Moment gerade in den Sinn erscheinen. Ich hasse diesen Mann! Ehe ich etwas darauf erwidern kann, beginnt er wie wild irgendwas an meinem Handy zu tippen, dabei sehen seine Kristallblauen Augen plötzlich so konzentriert ins Display hinein, zudem seine Augenbrauen streng zurecht gezogen sind, als wäre er auf der Suche nach etwas ganz bestimmten. Bis unerwartet eine allzu bekannte Stimme meine Ohren zur Kenntnis nehmen können und keine Sekunde später ein Schallen im Erdgeschoss erklingt. Jedoch nur für wenige Sekunden, denn Mr. Monteiro setzt ihre Stimme in Windeseile auf stumm, ehe er mir überhaupt die Möglichkeit überlässt, etwas darauf zu erwidern. Oh Gott. Ich hatte Sie so schrecklich vermisst!

Das Gedächtnis der Herzen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt