𝑀𝑎𝑟𝑖𝑏𝑒𝑙𝑙𝑒
»Du hast mir das Leben gerettet. Ich bin dir also etwas schuldig«, höre ich Kadir mit erhobener Stimme hinter mir, während ich die restlichen Utensilien in den Verbandskasten verstaue, diesen zuschließe und wieder in die unterste Schublade im Badezimmer verwahre. »Rede keinen Unsinn! Du bist mir überhaupt nichts schuldig«, damit drehe ich mich augenblicklich um und erblicke in das grinsende Gesicht meines Gegenüberliegenden, welcher sich am Türrahmen angelehnt hat und die Arme überkreuzt hält. Dem Anschein nach hat er auf mich gewartet. »Du solltest dir überlegen, Medizin zu studieren. Du hast definitiv die Kenntnisse, die in dem Beruf benötigt werden«, kommt es beeindruckt klingend von ihm, während ich die Badezimmer Tür ins Schloss fallen lasse. Ich soll Medizin studieren? Nicht, dass ich lache! Mir fehlen etliche Kenntnisse sowie auch die ganzen fachlichen Kompetenzen, die ich mit großer Sicherheit nicht habe, um exzellente medizinische Versorgungen zu gewährleisten! Zudem ist auch der Beruf ehrlich gesagt nichts für mich. »Jetzt übertreibst du aber! Ich habe nichts Großartiges gemacht, außer deine Wunde mit einem Wundpflaster versorgt. Was du übrigens auch hättest selber schaffen können«, erwidere ich jedoch bloß belustigt klingend. Ihm umgibt ein breites Grinsen auf das Gesicht als ich lächelnd die Augen verdrehe. Er dreht sein Gesicht plötzlich zur meiner Seite als er seinen rechten Arm auf meiner Schulter legt. Meine Augen weiten sich beachtlich weit auf als er mir auf Augenhöhe begegnet. Ihm urplötzlich nahe zu treten, lässt mir schlagartig die Nackenhaare zu Berge stehen.
»Soll ich dir ein kleines Geheimnis verraten? Du darfst es aber unter keinen Umständen deinem zukünftigen Mann erzählen«, flüstert er plötzlich, dabei kommt er meinem Gesicht ziemlich nahe und blickt mir mit einem ernsten Gesichtsausdruck in die Augen, während er keinen Zentimeter von meinen Augen abweicht. Sein prüfender Blick verunsichert mich für einen kurzen Augenblick. Er fixiert mich visuell und schüchtert mich extrem ein, weshalb ich beschämt den Blick von ihm abwende und mein Gesicht zur Seite drehe. Die Familie Monteiro wirkt auf andere Menschen sehr einschüchternd, was Sie bewusst machen, um ihre Gegenüber in jeder Hinsicht zu verunsichern oder auch beeinflussen zu lassen, was ihnen in den meisten Situationen gelingen kann. Dass sich das jedoch zum großen Nachteil für mich erweist und das in solchen misslichen Situationen, wie meine Geiselnahme, ist jedenfalls schlecht wirkend für meinen Zustand. Ich sollte viel selbstbewusster ihnen gegenüber auftreten und mich nicht vor meinen eigenen Ängsten verstecken. Ich darf keinesfalls meine Schüchternheit durchkommen lassen, komme, was wolle! Ich muss mich jeglicher Situation stellen und ihnen keine Gelegenheit geben, meine Ängste zu benutzen. »Dein Bruder ist verdammt noch mal nicht mein Zukünftiger!«, knirsche ich also genervt klingend mit den Zähnen, als ich mein Blick anhebe. Wann begreifen Sie, dass ich unter keinen Umständen mit einer Eheschließung einverstanden sein werde? «Nicht so kratzbürstig, Schwägerin«, erwidert dieser jedoch nur amüsiert klingend und grinst über beide Ohren. Dass mich sein Verhalten jedoch äußerst provoziert, versuche ich erst gar nicht zu verbergen. »Jetzt fang du bloß auch nicht an, mich damit zu belästigen!«, drohe ich gereizt klingend, während meine geschlitzten Augen ihn zornig im Visier haben. Für einen Augenblick habe ich tatsächlich geglaubt, dass sich ein beruhendes Verhältnis zwischen uns entwickeln könnte, jedoch lag ich damit total im Irrtum! Er ist wahrscheinlich genau so ein krankhafter Mensch, wie jeder andere aus seiner Familie auch! »Ich muss eingestehen, dass du jemanden mit deiner Art eine Heidenangst einjagen kannst. Das könnte sich jedoch auch als ein persönlicher Vorteil herausstellen«, flüstert dieser schadenfreudig, ehe plötzlich ein breites, hämisch wirkendes Grinsen seinem Gesicht umgibt. Irritierend sowie auch überraschend schaue ich meinen Erzfeind in die Augen, in denen plötzlich etwas Boshaftes aufblitzt. Dieser Mann führt doch mit großer Wahrscheinlichkeit eine hinterhältige Tat mit boshaften Hintergedanken! Und komischerweise habe ich das Gefühl, dass er mit seinen Gedanken spielt, mich in seinen intriganten Plänen mit einzubeziehen. »Wolltest du mir nicht etwas Dringliches mitteilen?«, frage ich dennoch unsicher klingend und hebe daraufhin eine Augenbraue in die Höhe, während ich ihn mit einem fraglichen Gesichtsausdruck beäuge. Er lacht daraufhin lautlos auf, während er heiter beide Augen verschließt. »Aber zuerst musst du mir versprechen, dass du keinen davon erzählen wirst«
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Das Gedächtnis der Herzen
RomantizmEin Verrat. Eine verführerische Rache. Eine Vergeltung für ein böses erlittenes Unrecht trägt großes Leid für zweierlei beschädigte Seelen und ihre hemmungslosen Gefühle zueinander. Die Geister der Vergangenheit stellen ihre eisige Liebe auf die h...