-Gut oder Böse-

17. Kapitel

Lisa P.O.V:

Wir sitzen auf Rosé's Bett und Jisoo hat uns gerade erzählt was gestern passiert ist. Nachdem sie geendet hat, ist es nicht lange Still. Jennie und Rosé beginnen durcheinander zu plappern. "Ich wusste es!" ruft Jennie aus und grinst Jisoo breit an, die angesprochene verdreht nur die Augen und schüttelt den Kopf während Rosé und Jennie sich quiekend und lachend in die Arme fallen und fast vom Bett fliegen, sieht Jisoo mich nur hilfesuchend an. Ich zucke mit den Achseln, da kann ihr niemand mehr raus helfen.

Ich rede nie mit wenn sie über Jungs reden, ich kann da irgendwie nur schlecht mitreden und will es auch garnicht. Jisoo sieht das ähnlich wie ich, wenn Jennie und Rosie wiedermal das Thema anschneiden, bleiben wir zwei meistens stumm.

Ich weiß nicht, mich schreckt das ganze Thema ab und ich will nichts damit zutun haben. weder mit dem Thema noch mit Liebe! Liebe ist nur ein Klotz am Bein. Es fesselt einen und man ist daran gebunden, es zerstört einen, ich will nichts festes, nie wieder.

Nachdem sich die zwei endlich wieder halbwegs beruhigt haben, beginne ich zu sprechen: "Also, wir brauchen einen Plan..." Fange ich an. Aber Rosé unterbricht mich: "Einen Plan? Warum das den? Wegen was?" Schnaubt sie und verdreht die Augen. Ich sehe sie ungläubig an. das ist doch nicht ihr ernst oder? "Dein Ernst?" Rosé sieht mir fest in die Augen. "Sie tun uns doch nichts, sie foltern uns nicht oder sonst etwas, also wegen was brauchen wir jetzt wieder einen Plan? Können wir nicht einfach einmal den Moment genießen und..." Weiter kommt sie nicht. "Den Moment genießen? Du willst mir also wirklich weis machen, dass dir das alles hier gefällt? Komm schon Rosé, sag nicht dass das dein Ernst ist. Das kann nicht dein Ernst sein! Du weist..", "Warum soll das nicht mein Ernst sein? Hm? Hier ist es doch garnicht so schlimm wie wir es angenommen haben, die Typen sind nett zu uns und lassen uns unseren Freiraum..." Hält sie dagegen. "Freiraum? Wo bitte? Nur weil wir jeweils ein eigenes Zimmer haben? Das nennst du Freiraum? Vergisst du nicht das wir jeweils von einer diesen ach so netten Typen beschattet werden, damit wir keine Dummheiten begehen, damit wir nicht abhauen? Diese Fenster...", Ich zeige auf das große Fenster das sich hinter mir befindet. "...kann man nicht öffnen, damit wir nicht abhauen können! Rosé! Sie halten uns hier eingesperrt!..." Sie schneidet mir wieder das Wort ab: "Ja, was hättest du den erwartet? Natürlich ist das so! Sie brauchen unseres Hilfe und deswegen haben sie uns überhaupt hierher geholt! Sie brauchen uns und können sich nicht leisten, wenn sie uns verlieren! Warst du bei dem Gespräch geistig überhaupt dabei? Hast du nicht ihre Gesichter gesehen als sie darüber...", "Hat dieser Jimin dir dein Gehirn so sehr gewaschen das du nicht mehr klar denken kannst?! Sie haben uns erzählt, wobei wir ihnen helfen sollen und du vergisst das wir diejenigen sind die von den sieben und der restlichen Mafia gesucht werden! Du musst doch sehen wie gefährlich dieses Spiel ist! Komm auf den Boden der Tatsachen zurück! Wir sind geliefert wenn sie herausfinden das wir diesen Auftrag ausgeführt haben!" Ich muss an mich halten damit ich nicht schreie, ich bemühe mich sehr stark um einen ruhigen und neutralen Tonfall, aber in mir kocht gerade alles.

Rosé's Gesicht färbt sich rot, ich kann nicht sagen ob vor Wut, Scham oder ähnlichem. Rosé sieht mich mit einem Blick an, der mir deutlich zu verstehen gibt wie sehr sie mich in diesem Moment hasst, stürzt sie aus dem Zimmer und haut die Tür hinter sich zu.

Jisoo und Jennie die bei dem Schlagabtausch kaum das Wort ergriffen haben, sehen mich nun an. "Was?" Fauche ich die zwei an. "Das hättest du ihr behutsamer beibringen können, du weißt genau wie emotional Rosé gebaut ist." Jisoo sieht mich an und Jennie nickt zustimmend. Ich atme tief ein und aus um nicht nochmal die nerven zu verlieren. "Dann ist sie wohl in einer Mafia fehl am Platz..." Mit diesen Worten verlasse auch ich das Zimmer.

Ich öffne die Tür zu meinen 'ausgeliehen' Zimmer und lasse mich auf mein Bett fallen. Ich schließe die Augen um meine Beherrschung wieder zu erlangen. Denn letzten Satz wollte ich eigentlich nicht laut aussprechen, aber jetzt ist es zu spät.