37. Kapitel

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Rosé P.o.v:

Es sind nun schon ein paar Tage vergangen, seitdem wir wieder dort 'eingezogen' sind. 

Unser Umgang mit den Jungs, hat sich deutlich verändert. Ich und meine drei Freundinnen wohnen nicht mehr mit den Jungs zusammen, mit denen wir uns vor nicht allzu langer Zeit jeweils ein 'Apartment' teilen mussten. Ich und Jisoo teilen und ein Zimmer und in dem anderen Schlafzimmer, befinden sich Jennie und Lisa. Wir teilen uns zu viert nun ein solches Apartment. 

Ich kann mir gut vorstellen, dass nicht die Jungs diese Veränderung freiwillig entschieden haben. Sie vertrauen uns nicht über den Weg und das kann ich durchaus Verstehen. Vor nicht allzu Langer Zeit, war die Situation anders herum, da haben wir den Jungs nicht vertrauen können. 

Das sich auf einer so kurzen Zeit so viel ändern kann...

Mr. Kim wird seinem Sohn gut eingeredet haben, dass wir nicht jeweils jemanden von den sieben, um uns haben müssen, das wir ruhig zusammen in ein 'Apartment' ziehen können. Oder, was auch eine Möglichkeit wäre, dass Mr. Kim, seinem Sohn keine Wahl gelassen hatte, was das betrifft. Er hat es vielleicht entschieden und hat nicht mit sich diskutieren lassen.

Egal wie es dazu gekommen ist, ich finde es toll, dass ich meine Freundinnen bei mir habe, auch Nachts, aber ich vermisse es mit Jimin zusammenzuleben. Ich erinnere mich gut an die Zeit, die wir zusammen auf der Couch sassen und einfach redeten und lachten. Es kommt mir so unglaublich weit weg vor, obwohl es erst ein paar Wochen her ist.

Wir fühlen uns wohler als das letzte mal, als wir hier einzogen und gleichzeitig ist es von wohlfühlen, so weit entfernt...

"Du siehst so nachdenklich aus, alles okay mit dir?" Fragt Jisoo, als sie unser gemeinsames Zimmer betritt. Sie schließt die Tür hinter sich, geht zu ihrem Bett, das gegenüber von meinem an der anderen Wand steht und macht es sich darauf gemütlich, während sie mich wieder besorgt ansieht. Ich nehme meinem Blick vom Fenster, aus dem ich bis vor einigen Momenten noch Gedankenverloren rausstarrte und sehe stattdessen zu meiner Freundin.

"Nichts, alles gut." Ich lächle sie an, aber ich sehe an ihrem Gesichtsausdruck das sie kein Wort glaubt. "Deine Lüge war gut, du vergisst nur, das du mit mir hier redest. Spucks aus, was belastet dich?" Jisoo lächelt mich etwas aufmunternd an und ich muss kurz auflachen, bevor ich meine Schultern zucke und sie blank ansehe. "Ich weiß nicht... es fühlt sich einfach so eigenartig an... dazu kommt noch das wir unser ganzes Leben lang an das Falsche geglaubt hatten, den falschen Menschen... Du kannst nicht sagen, dass das dich nicht auch belastet." Jisoo's lächeln, verwandelt sich in ein trauriges und sofort bereue ich was ich sagte. 

"Natürlich belastet mich das alles auch... ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich würde zu all dem nichts fühlen... aber wir können nichts an der Tatsache Ändern, das wir dem Feind gedient haben, das der Feind unser Freund.. war... das wir zuließen, das er für uns in eine Vaterrolle schlüpft... es tut weh... aber jetzt kennen wir die Wahrheit und wir werden nicht mehr im falschen Team spielen müssen. Vertrau mir Rosie, alles wird wieder gut, auch wenn es jetzt so wirkt, als ob das vielleicht niemals der Fall sein könnte..." Es ist still, meine Gedanken schweifen zu YG ab, und wie er Jahrelang ohne gewissen alles so verdreht hatte, als wäre er der gute und die, die wir bis vor kurzen als unseren Feind betrachteten, die bösen.

"...Rosé, ich weiß das dich noch etwas bedrückt..." Ich sehe auf aber vermeide es Jisoo direkt anzusehen. "..ist es wegen den Jungs?" Fragt sie mit etwas Vorsicht in der Stimme.

Ich zögere, nicke aber schließlich. "Es tut weh, wie sie uns nicht mehr in die Augen sehen können, wie sie es vermeiden mit uns zu reden, wie sie manchmal aufstehen und den Raum verlassen, wenn wir ihn betreten. Ich hasse dieses Gefühl.. Sie haben das Recht, uns zu hassen, aber dennoch, es fühlt sich so... so an als würde mein Herz irgendwann zerrreißen, wenn ich daran denke, was für Leid wir ihnen gebracht haben. Wir haben Jahrelang Gengen Hybe gekämpft, sehr viel mehr als nur ein paar ihrer Kämpfer das leben genommen, sie ausgeraubt und verletzt, für was? Nur damit sich herausstellt, das wir die bösen sind! Sie hatten uns vertraut, wir hatten es schon damals nicht verdient, jetzt ist das vertrauen weg und die Freundschaften die wir langsam mit ihnen aufgebaut hatten genauso.. es tut weh Jisoo.." Jisoo, die von ihrem Bett aufgestanden ist, zu mir herüber gekommen ist und mich in dem Arm nimmt, streicht mir beruhigend über den Rücken.

-Gut oder Böse-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt