I'm not hungry° ~ Jimin FF

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Ich wachte irgendwann früh morgens auf, die anderen schliefen noch. Ich weiß gar nicht wann ich gestern eingeschlafen bin und habe somit auch überhaupt keine Ahnung wie lange ich geschlafen habe. Als ich auf mein Handy schaue, sehe ich, dass es jetzt halb sechs morgens ist, dann stehen die anderen sowieso in einer halben Stunde auf. Wir haben um sieben Uhr Training. Da ich nicht wusste, was ich sonst tun sollte und Namjoon so später mehr Zeit hat, entschloss ich mich einfach schon mal duschen zu gehen.

Im Badezimmer stellte ich mich vor den Spiegel, das Licht muss ich nicht einschalten, da es schon fast ganz hell draußen ist. Alles was ich sehe ist Fett. Überall, an meinen Armen, Beinen, an meinem Bauch, ja sogar in meinem Gesicht. Die Stimmen der Hater liegen mir erneut in den Ohren, es ist als würden sie hinter mir stehen und mit mir sprechen. Das ganze ist so unbeschreiblich anstrengend. Naja, da ist ja immer noch die Hoffnung, dass dies weggeht, sobald ich abgenommen habe, wie viel wiege ich jetzt eigentlich?

Nachdem ich mir meinen Pulli über den Kopf gezogen habe - der wiegt ja schließlich auch etwas-, stelle ich mich auf die Waage, welche ich gerade unter dem Badezimmerschrank hervorgezogen habe. Sie zeigt 63,5kg an. Viel zu viel, ich muss noch 7,5kg abnehmen, bis ich bei meinem Traumgewicht bin. Wie soll ich das denn schaffen? Mir bleibt wohl nichts anderes übrig als noch weniger zu essen...

Nachdem ich mich noch ein wenig weiter selbst kritisiert habe, begebe ich mich unter die Dusche, ich dusche viel zu kalt. Irgendwie fühlt es sich so an, als hätte ich das verdient. Es hilft mir, mit den Schuldgefühlen umzugehen. Den Schuldgefühlen gegenüber mir selbst und der Band, dass ich es nicht schaffe schneller abzunehmen...

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"Jimin, bist du im Bad? Wieso bist du so früh wach?" Ich höre Namjoons Stimme von der anderen Seite der Badezimmertür, ich stehe gerade vor dem Spiegel und richte meine Haare.

"Ja, ich war ein bisschen früher wach, dann habe ich mir ein Sandwich gemacht und bin schon mal duschen gegangen, so hast du mehr Zeit im Bad." Schreie ich zurück, so kann ich heute das Frühstück vermeiden ohne, dass es auffällt. Nachdem Namjoon sich vorerst von der Tür verzogen hat werkle ich weiter an meinen Haaren. Hoffentlich breche ich heute nicht wieder zusammen.

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Dieses Training habe ich überstanden ohne zusammenzubrechen. Es ist zwar anstrengender als sonst, aber immerhin halte ich es jetzt durch. Auch das Essen heute konnte ich überspringen, da wir uns Zuhause selbst was gemacht haben, ich habe heute noch nichts gegessen und das ist auch gut so. Der Auftritt ist in circa 2 Wochen, bis dahin muss noch so einiges runter...

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Es ist inzwischen schon eine weitere Woche vergangen, in der ich so gut wie nichts gegessen habe, allerdings nehme ich nicht schnell genug ab. Ich wiege immer noch 60kg, wie schaffe ich es nur schneller abzunehmen?

Da mir langweilig wurde, beschloss ich einfach meine Zeit auf Twitter zu verbringen, ich sah zwar wieder ein wenig Hate aber fokussierte mich mal auf etwas anderes. Der Hate war ja schließlich seit Wochen nicht weniger geworden und das was da steht sagen mir die Stimmen in meinem Kopf sowieso ununterbrochen, besonders schlimm ist es wenn ich esse.

Nach einigen Minuten springt mir ein Post entgegen, es geht um Serien mit dem Thema Anorexie. Das klang irgendwie interessant, daher entschloss ich mich einfach mal einen davon zu schauen.

Ich öffnete Netflix auf meinem Laptop und suchte den Film, nach kurzer Zeit fand ich ihn und drückte auf Play...

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Das Mädchen ist am Ende gestorben... Ich war so geschockt, dass ich sogar anfing zu weinen, hat das wirklich so schlimme Folgen? Obwohl, so weit wird es bei mir ja nicht kommen, ich will ja schließlich nicht bis auf 30kg oder so kommen, sondern nur auf 55kg, das ist nur ganz leichtes Untergewicht. Ich werde schon keine gesundheitlichen Folgen haben...

Was mir aber auffiel, ist dass das Mädchen in dem Film viel mehr Sport macht als ich. Sie ist ständig joggen gegangen, hat Sport zuhause gemacht und auch im Fitnessstudio. Und was mache ich? Richtig, gar nichts abgesehen vom Tanzen. Ich sollte zumindest anfangen zu joggen, das verbrennt Kalorien. Am besten sofort.

Verdammt, es ist inzwischen schon 23 Uhr, die anderen schlafen sogar schon! Jetzt kann ich ja wohl kaum Joggen gehen. Doch dann kam mir der Trainingsraum im Entertainment in den Sinn, wir haben ja ohnehin einen Schlüssel dafür und ich könnte mich gerade gut rausschleichen.

Gesagt, getan befinde ich mich nach einigen Minuten im Dunklen Flur unseres Dorms, eine Wasserflasche unter dem Arm und den Schlüssel fürs Entertainment in der Hand. Sportsachen trage ich bereits. Draußen -mich hatte zum Glück niemand gesehen- springe ich auf mein Fahrrad und fahre die paar Kilometer zum Entertainment, es ist schon dunkel und so gut wie niemand ist auf den Straßen, ich sehe nur vereinzelt ein paar Autos. Auch das Entertainment ist komplett im Dunkeln, das Licht im Flur geht erst an als ich den Flur betrete.

Die Tür zum Trainingsraum ist nicht abgeschlossen, sodass ich nur das Licht anschalten muss, danach schalte ich das Laufband ein und laufe einfach los.

Nachdem ich ein paar Kilometer am Stück gelaufen war, stoppe ich es und lasse mich schwer atmend nach hinten fallen. Jetzt sitze ich hier auf dem Boden des halbdunklen Trainingsraums und versuche irgendwie meinen viel zu schnellen Herzschlag in den Griff zu bekommen. Ich stürze meine halbe Wasserflasche in einem Zug herunter und stehe ein wenig wackelig wieder auf, ich denke das reicht für heute. Ich nehme meine Flasche in die Hand und stehe schon fast im Türrahmen, als sich die Stimmen wieder melden.

"Schaut euch mal seine Arme an, das Fett bewegt sich ja schon wenn er läuft."

"Wie wenig Muskeln der doch hat!"

"Schwächling!"

Sie....sie haben irgendwie recht, ich habe weder Muskeln noch sonst irgendwas ansehnliches an meinen Armen, das sollte ich ändern!

Ich mache auf dem Absatz kehrt und laufe auf die Gewichte zu. Da ich das eigentlich nicht so oft mache, nehme ich nur leichtere Gewichte und befestige sie an der Langhantel. Nachdem das getan ist, lege ich mich auf die Bank darunter und beginne zu trainieren.

Nach ein paar Minuten wird mir schon leicht schwindelig, wenn ich jetzt nicht aufhöre falle ich noch um. Aber ich kann nicht, noch nicht. Ich muss wenigstens ein bisschen für meine Beine machen!

Obwohl mir schwindelig ist, halte ich es noch ein bisschen aus und nachdem meine Beinmuskeln zu schmerzen beginnen höre ich doch endlich auf mit dem ganzen, mache das Licht aus und wanke in Richtung Ausgang. Ich will nichts lieber als schlafen, es ist ja schließlich schon ungefähr ein Uhr nachts, doch ich weiß auch, dass ich das jetzt vermutlich jeden Abend machen werde. Wenn ich es immer schaffe, mich raus zu schleichen wird das ja nicht mal jemand mitbekommen.

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Mein Fahrrad stelle ich im Flur ab, meine Sicht ist schon ein wenig verschwommen, zum Glück habe ich jetzt aufgehört. Sonst wäre ich zusammengebrochen und das hätte nur wieder so viele Probleme hervorgerufen. Nachdem ich im Dorm angekommen war, wechselte ich schnell meine Kleidung und ließ mich in mein Bett fallen, ob ich eingeschlafen war oder nur doch ohnmächtig wurde kann ich schon gar nicht mehr sagen...

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