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Heute ist es soweit. Ich bin jetzt bereits anderthalb Wochen hier und werde endlich entlassen. Dann habe ich noch einen Tag Zuhause und morgen früh fahren wir zur Klinik. Sie liegt ein Stück außerhalb von Seoul und wie ich erst kürzlich erfahren habe, sind dort Wlan Handys nicht gestattet. Jungkook und Tae haben sich sogar extra für mich auf den Weg in ein Elektrogeschäft gemacht und haben mir so ein Retro-Klapphandy besorgt, die sind dort gestattet. Telefonieren und Nachrichten schreiben dürfen wir ja auch, nur halt keine Social Media Seiten nutzen oder sonstiges.

"Hey Jimin." Auf einmal taucht Jins Hand vor meinem Gesicht auf, sie stehen bereits grinsend in meinem Krankenhauszimmer. Ich war wohl abgelenkt. Zum Glück ist die Stimmung jetzt immer noch gut, das große Geheule haben wir bereits hinter uns und alle haben sich damit abgefunden. Sie dürfen mich ja auch jedes Wochenende besuchen kommen, natürlich nur wenn wir genug Zeit haben. Die einzige Bedingung ist, dass sie mich nicht an ihre Handys lassen dürfen. Das ist wohl die höchste Priorität dieser Psychiatrie.

(A/N: Für die, die es nicht verstehen, die Regeln wurden bei ihm nur so verschärft, damit er den Hate nicht mehr sieht, das realisiert er in dieser Situation nur nicht so ganz.)

Bereits nach wenigen Minuten sitzen wir das erste mal seit Wochen wieder alle zusammen in unserem Van und unterhalten uns. Ausgesprochen haben wir uns inzwischen auch über alles, sodass keine unangenehme Stimmung herrscht. Alle sind schätzungsweise einfach froh, dass ich noch lebe. Ich eingeschlossen, ich versuche wirklich positiv zu denken. Der Hate wird nach dieser Pause mit Sicherheit zurück gegangen sein, sodass ich problemlos wieder Teil von BTS werden kann.

Zuhause angekommen mache ich mich erst einmal daran, meine Sachen auszupacken. Namjoon leistet mir Gesellschaft. Es ist wohl wirklich ungewohnt für ihn, dass ich nicht hier sein werde...

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Nachdem wir unseren letzten Tag alle zusammen verbracht haben, haben wir uns relativ früh schlafen gelegt. Ich bin mit den Gedanken allerdings immer noch beim morgigen Tag. Wie es dort wohl sein wird, bisher kann ich mir gar nicht so gut vorstellen, was ich dort alles zu tun haben werde.

Aber einen Vorteil habe ich im Moment. Die Stimmen geben aus irgendeinen unerklärlichen Grund endlich mal wieder Ruhe und belasten mich nicht mit all dem. Ob das jetzt an dem Suizidversuch liegt oder was auch immer, es wird anscheinend wirklich besser. Vielleicht liegt es auch nur daran, dass ich schon länger keine Hate Kommentare gesehen habe, aber erst einmal genieße ich einfach die "Stille"...

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Jetzt ist es soweit, nachdem wir alle ausgiebig gefrühstückt haben, machen wir uns auf den Weg zur Klinik. Die Stimmung ist allerdings doch ein wenig gedrückt, ich werde sie ja für eine längere Zeit sehr viel weniger sehen.

Nach circa 30 Minuten kommen wir bei der Klinik an, die andern helfen mir meine Sachen zu tragen und ich melde mich bei einer Art Rezeption im Eingang mit meinem Namen. Die Frau dort sagte mir direkt meine Zimmernummer und wir liefen alle zusammen zum besagten Raum. Bisher ist das Zimmer leer, aber mir wurde mitgeteilt, dass ich vermutlich in ein bis zwei Wochen einen Zimmergenossen bekomme. Ich schätze das ist ganz gut so, dann kann ich mich erst einmal einleben und habe genug Zeit für mich.

Das Zimmer ist ziemlich geräumig und in schlichten Grüntönen gehalten, darin befinden sich zwei Betten, Schreibtische, Schränke und außerdem mehrere Zimmerpflanzen. Gemütlich ist das erste Wort, was mir dazu einfällt. Erstaunlich, ich hätte mir das ganze irgendwie ein wenig...kälter vorgestellt? Bereits nach wenigen Minuten gesellte sich ein Pfleger zu uns.

"Guten Tag, sie sind Park Jimin nehme ich an?" Ich nicke nur und trete vor die anderen.

"Gut, ich müsste ihre Angehörigen dann leider bitten, die Klinik zu verlassen. Die Öffnungszeiten sind ja wie bereits gesagt immer am Wochenende. Sie können sich aber gern noch verabschieden. Und Hr. Park, wenn sie sich soweit eingerichtet haben, kommen sie einfach zur Information hier auf der Etage, dann wird ihnen alles hier einmal erklärt."

Daraufhin machte sich der Pfleger wieder auf den Weg hinaus und ich wende mich den andern zu. Sie sehen jetzt wirklich ziemlich traurig aus...

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Nach einem kurzen, aber tränenreichen Abschied machen sie sich schlussendlich auf den Weg nach draußen und ich beginne meine Sachen einzuräumen. Ich bin schon ein wenig gespannt wie mein Leben in den nächsten Monaten so ablaufen wird...

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A/N: Da wir uns jetzt in der Endphase dieser Geschichte befinden und ich den Alltag in einer Klinik nicht besonders gut kenne, werde ich alles hier nur in kurzen Kapiteln schreiben. Also werden die nächsten Kapitel nicht mehr so detailliert.

I'm not hungry° ~ Jimin FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt