I'm not hungry° ~ Jimin FF

27

POV: Hobi

Als wir das Zimmer betreten ist es unglaublich still, Jimin liegt in einem Bett angeschlossen an mehrere Schläuche und eine Atemmaske. Außerdem zwei feste Verbände an seinen Armen, die über der Bettdecke liegen.

Alle schauen ihn traurig an, jedoch schafft es niemand irgendwas zu sagen. Erstens wissen wir ja nicht einmal ob er uns hört und zweitens wissen auch nicht, was wir jetzt zu ihm sagen sollen. Wir wissen nicht, wie wir ihm helfen können. Am besten warten wir bis er aufwacht und lassen ihn erstmal alles, was er erzählen möchte, sagen. Ich hoffe wirklich es wird besser. Doch dann erhebt Yoongi ein wenig zittrig seine Stimme.

"H-Hey Jimin. Ich weiß nicht ob du das hörst, aber ich wollte dir nur sagen, dass du es überlebt hast. Ich weiß ja nicht, ob du das bereits realisiert hast. Jedenfalls, es tut mir....uns Leid, dass wir dir nicht früher helfen konnten und das es... soweit kommen musste. Es tut mir wirklich Leid und wir vermissen dich." Zum Ende hin wird er immer leiser und man hört die Schuldgefühle deutlich heraus. Es tropfen erneut leise Tränen zu Boden, sobald er verstummt ist. Aber er hat recht mit dem, was er sagt. Es tut uns wirklich Leid.

Aber ich hätte nie gedacht, dass es mal so weit kommt. Und ich bin wirklich angeekelt von dieser Gesellschaft, dass sie es mit dem Hate soweit treiben, dass sie Menschen an den Rand der Verzweiflung bringen können.

Nach zehn Minuten machen wir uns auf den Weg nach Hause, wir sollten ja nicht so lange bleiben. Außerdem, falls Jimin uns hören kann braucht der mit Sicherheit auch mal eine Pause und ein bisschen Ruhe. Und wir um ehrlich zu sein vermutlich auch. Ich glaube wir alle müssen jetzt erstmal mit der Tatsache fertig werden, dass sich einer unserer besten Freunde....eins unserer Familienmitglieder das Leben nehmen wollte...

-

Es ist jetzt der nächste Morgen, die Manager wissen bereits durch das Krankenhaus bescheid. Und heute müssen wir eine Pressekonferenz abhalten. Wir müssen den Fans ja schließlich mitteilen, was passiert ist und was es mit Jimins Nachricht auf sich hat. Vertuschen oder sonstiges können wir nicht mehr, dafür sind schon zu viele Gerüchte und Spekulationen unterwegs.

Training fällt erst einmal aus, bis Jimin wieder wach ist, uns wird freigestellt, ob wir im Entertainment erscheinen oder nicht. Nur diese Pressekonferenz müssen wir mitmachen, der Rest ist uns überlassen.

Die Pressekonferenz startet um elf Uhr, jetzt ist es halb neun und wir sind auf dem Weg zum Entertainment, wo sie abgehalten wird.

-

POV: Namjoon

Jetzt ist es soweit, wir begeben uns an unsere Plätze, ich in der Mitte, und wir müssen über alles reden. Alles erklären, was ablief und wie es jetzt erstmal weiter geht. Wir machen alles öffentlich. Die Essstörung und den Suizidversuch hat Jimin ja schon angedeutet. Und dass er jetzt im Koma liegt, werden wir ebenso erwähnen. Ich hoffe ich schaffe das.

"Guten Tag, hiermit eröffnen wir die heutige Pressekonferenz. Ich bin Kim Namjoon und leite das Gespräch.
Zu erst einmal will ich über das reden, was sich in den letzten Wochen und besonders am gestrigen Tag ereignet hat. Wie Jimin bereits im Twitterpost gestern gesagt hat, leidet er an einer Essstörung. Dies kam zu Stande insbesondere wegen dem übermäßigen Hate der in den letzten Monaten speziell gegen ihn gerichtet wurde. Es kursierten mehrere Hashtags mit Beleidigungen auf Jimin bezogen und es wurden auch viele Aufforderungen zur Tötung seiner selbst geäußert. Dies hat ihn mental so belastet, da auch vor allem auf sein Gewicht eingegangen wurde, dass er eine Essstörung entwickelte.
Diese war auch eine der Ursachen für die gestrigen Ereignisse. Wie Jimin ja bereits in dem Post angekündigt hatte, hat er in der letzten Nacht wirklich versucht sich... das Leben zu nehmen. Die genaueren Umstände werden wir hier nicht benennen, genauso wie weitere Ursachen. Jedenfalls waren wir in der Lage ihn in das nächst gelegene Krankenhaus zu bringen. Er hat das ganze glücklicherweise überlebt, jedoch liegt er aktuell im Koma. Wie lange er in diesem Zustand verbleiben wird, ist nicht sicher, jedoch wird es wohl ungefähr eine Woche lang dauern bis sein Körper wieder einen Zustand erreicht hat, der nicht mehr gefährlich für ihn werden könnte.
Näheres dazu, wie es jetzt weiter geht steht noch nicht fest und wird voraussichtlich beschlossen, sobald er wieder bei Bewusstsein ist.
Das wäre soweit alles von unserer Seite, gibt es noch Fragen?"

Daraufhin habe ich alle noch übrigen Fragen beantwortet, ohne sonderlich viele weitere Informationen preiszugeben und nach circa 20 Minuten ist die Pressekonferenz beendet. Unser Manager klopft uns zurück in der Garderobe lobend auf die Schultern und entlässt uns in unsere Freizeit. Sobald wir wieder unsere Alltagskleidung, Kappen und Masken aufhaben, machen wir uns auf den Weg zum Van um zu Jimin zu fahren.

Niemand von uns hat auch nur das kleinste Interesse die Kommentare zur Konferenz zu lesen, wir können uns ja schließlich schon denken was darin stehen wird. Es ist ja schließlich auch für uns anstrengend solche Kommentare zu lesen. Kennt ihr dieses Gefühl, wenn man Hate Kommentare ließt, die an andere gerichtet sind, und ihr in dem Moment trotzdem anfangen könntet zu weinen weil es euch trotzdem irgendwie trifft oder belastet? Genau das fühle ich im Moment. Ich hasse es.

Ich weiß außerdem langsam wirklich nicht mehr, was ich von dieser Gesellschaft halten soll. Ich habe den Glauben daran wirklich langsam verloren.

Als wir am Krankenhaus ankommen, holt Jin bevor wir reingehen noch eine Tasche aus dem Kofferraum. Darin sind einige Sachen von Jimin, wie ein Buch, dass er sich mal gekauft aber nie gelesen hat, ein paar Klamotten und Badzeugs. Außerdem sein Handy und noch einige weitere alltägliche Dinge. Wir dachten uns, auch wenn Jimin das meiste davon nicht braucht, würde es den Raum doch ein wenig angenehmer machen. Bewohnter. Außerdem wacht er ja bald auf und wird noch ein wenig da bleiben müssen, daher kann er die Sachen dann ja gut gebrauchen.

-

In seinem Zimmer steht bereits ein Blumenstrauß auf dem Beistelltisch neben seinem Bett. Nachdem wir auf den beiliegenden Zettel geschaut haben, wissen wir auch von wem.

Von seinen Eltern und seinem Bruder. Sie hatten uns alle gestern Nacht mehrmals angerufen, sowohl seine Eltern als auch sein Bruder. Sie hatten den Twitterpost gesehen und sich Sorgen gemacht. Als wir es ihnen dann gesagt haben, sind sie in Tränen ausgebrochen und haben direkt gefragt, wann sie kommen können, ohne uns zu stören. Wir haben ihnen natürlich zu verstehen gegeben, dass sie uns in keinster Weise stören, da es ja ihr Sohn und Bruder ist, aber letztendlich haben wir ihnen doch mitgeteilt, dass wir heute morgen nicht da sind. Sie sind der Meinung, dass wir mehr Familie für Jimin sind als sie es je waren. Das hat mich natürlich gerührt, aber gleichzeitig tut es so nur noch mehr weh, dass nicht mal seine engste Familie ihn davon abbringen konnte, sich fast das Leben zu nehmen...

-