Ruhiger Ort - JBB

157 3 1
                                    

POV Bucky

Steve und ich betreten grade ein großes Haus. Auf dem Weg zu jemanden der uns helfen kann, meinte er.
Wir sind auf der Flucht oder besser gesagt ich bin es.
Die Kontrolle über mich selbst habe ich grade erst wieder, ich bereue alles was ich als Winter Soldier getan hab, auch wenn ich mich noch nicht an alles erinnern kann. Deshalb, meint Steve, brauche ich ein ruhigen Ort, wo ich mich sammeln kann und erstmal mit allem klar kommen soll, während er versucht alles wieder hinzubiegen. Es gibt nämlich einen Haufen Menschen, die mich hinter Gitter, wenn nicht sogar Tod sehen wollen. Verdient hätte ich's auf jeden Fall aber Steve ist so fest vom Gegenteil überzeugt und will versuchen mich davor zu bewahren.
Ob das klappt ist die andere Frage.
,,Ahh, hier ist es!" Steve bleibt vor einer Wohnungstür im 3. Stock stehen und dreht sich noch mal zu mir um ,,Ich hoffe sie ist bereit uns zu helfen." Und damit dreht er sich wieder um und klopft.
Es dauert ein paar Minuten bis sich was tut und ich wollte schon wieder gehen, als die Tür aufgerissen wird. Steve steht jedoch in meiner Sicht, da ich etwas weiter hinten stehe, doch ich erkenne einen blonden Haarschopf. ,,Steve..."

POV Maxime

Es klopft an der Tür.
Das ich das überhaupt höre ist ein Wunder bei der lauten Musik aber mit Musik putzt es sich halt besser. Ich stell also meine Bluetoothbox leiser und Eile zur Tür, doch ich hätte nicht damit gerechnet, dass er vor der Tür stehen würde ,,Steve..."
,,Ximi" sagt er ruhig, mit einem Lächeln auf dem Gesicht. ,,was... was machst du hier?" Frage Ich perplex. Ich hatte ihn ewig nicht gesehen. Wir waren mal sowas wie beste Freunde, damals als ich noch S.H.I.E.L.D Agentin war. Damals hab ich, meiner Gesundheit wegen, gekündigt. Ich leide an PTBS und zu dem Zeitpunkt erreichte es den Höhepunkt, weshalb ich einen Schlussstrich zog und jetzt als Sekretärin in einer angesehenen Kanzlei arbeite. Fury hat mir den Job damals beschafft. Nach meiner Kündigung verloren Rogers und ich den Kontakt.

,,Ich... wir brauchen deine Hilfe." Er deutet mit dem Kopf hinter sich, wo ich jemanden ausmache, dem ich eigentlich nicht begegnen wollte. Dem Winter Soldier
Geschockt stehe ich in der Tür.
Was denkt Steve sich nur dabei ihn hier her zu schleppen?
,,spinnst du jetzt völlig Rogers?!" Flüstere ich laut, ich will die Nachbarn nicht auf mich aufmerksam machen.
,,Ximi, ich kann das erklären. Ich.." - ,,Nein Steve. Das.. nein.. ich... lass mich in Ruhe okay?" Ich will damit nichts zu tun haben. Ich schaue von Steve zum Soldier, dieser Starry nur auf den Boden und sieht.. schuldbewusst aus? Wie kann er Emotionen zeigen, er ist der weltweit gefürchtete Winter Soldier?
,,Er ist er selbst." Steve muss meinen fragenden Blick bemerkt haben. ,,Bitte Ximi, Ich brauche deine Hilfe." Bettelt er nun.
Ich seufze und gebe mir innerlich ein Facepalm für das, was ich als nächstes sage ,,na gut, um was gehts denn?" - ,,Er braucht Ruhe um alles zu verarbeiten und sich an mehr zu erinnern und-" ich schneide ihm das Wort ab und beende seinen Satz selbst ,,- und da dachtest du, gehe ich mal Max besuchen und stecke sie mit nem Killer zusammen" ich bin fassungslos, wie kann er sowas von mir erwarten? ,,Steve.. er ist ein verdammter Massenmörder!" Sage ich aufgebracht und deute mit der Hand auf den Soldaten.
,,Komm schon Steve, ist schon okay." spricht der, eigentlich stille Soldat nun. ,,Max... bitte... ich.. er ist nicht mehr so. Ich verspreche dir, mich täglich zu melden und wenn was passiert bin ich sofort da. Ich weiß, es ist viel verlangt und sehr riskant aber ich weiß nicht was ich sonst tun soll." gibt Steve betroffen zu. Ich stoße erneut genervt Luft aus öffne aber die Tür ein Stück weiter ,,wenn dein kleines Hündchen Scheiße baut, bist du dran Rogers!" drohe ich und gehe ein Schritt zur Seite, damit die beiden eintreten können.

Wir besprechen noch wie alles ablaufen wird, was eigentlich ziemlich simpel ist. Barnes bleibt hier für eine Weile, um sich zu erinnern und Steve spielt in der Zeit Streitschlichter.
Als alles geklärt ist, verabschiedet Steve sich und fährt.
,,Jetzt sind wir wohl alleine" stelle ich fest nachdem ich die Tür ins Schloss fallen gehört habe.
Barnes steht mir unschlüssig, mit einer kleinen Sporttasche in der Hand, gegenüber und weicht meinem Blick aus.
,,Ich.. uh.. ich bezieh dir mal die Couch" einen Moment bleibe ich noch stehen, warum weiß ich nicht. Vielleicht um auf eine Regung seinerseits zu warten, doch auch jetzt reagiert er nicht. Also stoße ich kurz Luft aus und bewege mich in mein Schlafzimmer, um Laken und Bettwäsche zu holen. Als ich wieder komme, steht mein ungebetener Gast immer noch an Ort und stelle wie vorher. Kurz schaut er zu mir, als ich wieder ins Wohnzimmer trete, doch wendet er schnell den Blick wieder zum Boden. Komischer Typ.
Während ich ihm die Couch herrichte, herrscht eine unangenehme Stille, er bewegt sich kaum, blickt mich nicht an und redet auch nicht wirklich mit mir. Bei jeder schnellen Bewegung meinerseits, zuckt er kaum merklich zusammen und seine Muskeln spannen sich noch stärker an, als sie es sonst die ganze Zeit waren. Das kann ja was werden. Denke ich mir und stemme die Hände in die Hüften, nachdem ich fertig mit der Couch bin. Wieder stehen wir uns unschlüssig gegenüber.
,,Also... uhm.. wenn du willst kannst du duschen, ich mach in der Zeit was zu essen." sage ich und schaue ihn abwartend an, tatsächlich nickt er knapp. Okay zu mindest etwas. ,,Uhm das Bad ist links den Flur runter." gebe ich ihm Bescheid und er setzt sich langsam in Bewegung, eben so wie ich, doch da fällt mir noch was ein ,,Ich heiße übrigens Maxime." er hält kurz inne und schaut mich an ,,aber.. k-kannst mich auch Maxi nennen." gebe ich etwas leiser von mir. Er nickt wieder nur kurz und verschwindet um die Ecke. Uff.

Mittlerweile sitzt ein frisch geduschter James vor mir am Küchentisch und begutachtet meinen Bolognese-Auflauf.
,,Ich hoffe es schmeckt.. oder so." sage ich bevor ich mir eine Gabel davon in den Mund schiebe.

Sehr gesprächig ist der Typ nicht. Allgemein kann ich nur ahnen, was in ihm vor geht.
Naja.. soll mir recht sein.

Einige Tage ziehen ins Land und James taut mit jedem Tag ein kleines bisschen mehr auf. Nicht viel aber er redet jetzt mehr mit mir. Auch Steve hat sein Wort gehalten und jeden Tag angerufen um sich zu informieren, wie sich sein bester Freund macht.
Am Tag ist Barnes ruhig und spricht nicht viel, doch in der Nacht.. da höre ich ihn. Er leidet. Alpträume plagen ihn, doch getraut ihn zu wecken hab ich mich nie.
Bis jetzt!

Langsam tapse ich in die Dunkelheit meines Wohnzimmers Richtung Couch. Die schmerzerfüllten Rufe und das unverständliche Brummen werden mit jedem Schritt, den ich mache, lauter. Je näher ich ihm komme, desto mehr höre ich auch, wie er sich hin und her wälzt.

,,James?"
Flüstere ich, in der Hoffnung er würde aufwachen. Doch wurde er nur noch unruhiger, weshalb ich es als gute Idee erachte, ihn sanft zu berühren... tja ich und meine guten Ideen...
Kaum habe ich meine Hand ausgestreckt und seine nass geschwitzte, heiße Haut unter meinen Fingern gespürt, packt seine kühle Metalhand meinen Hals und ich werde zu Boden gedrückt.
Barnes sitzt auf mir und sein warmer Atem prallt stoßweise auf mein Gesicht, während seine, vom Schweiß nassen Haare, an meiner Wange kitzeln. Innerlich beschließe ich, ihm die Haare zuschneiden, sobald ich aus dieser Situation wieder raus komme... wenn ich aus dieser wieder raus komme.

Das Atmen wird mir immer schwerer, weshalb das Bedürfnis zu überleben, sich über das Bedürfnis ihm die Haare zu schneiden, stellt.
Mit Händen und Füßen versuche ich mich zu wehren, trete ihn, schlage ihn und ringe nach Luft, doch das hat nur einen stärkeren Druck auf meine Luftröhre zur Folge.
Immer mehr schwarze Punkte beginnen in meiner Sicht zu tanzen und meine Glieder werden immer schwerer. Mit dem aller letzten bisschen Sauerstoff, was ich aus der hintersten Ecke meiner Lunge zusammen kratze, und meine Luftröhre hoch presse, stoße ich seinen Namen aus ,,James"

Abgehackt und kaum hörbar, doch es scheint etwas in ihm auszulösen. Seine Hasserfüllten, kalten, dunklen Augen, nehmen wieder das übliche, schöne, mysteriöse Blau-Grau an, doch in ihnen mischt sich ein fader Beigeschmack von Angst, Verwirrung und schuld. Innerhalb eines Wimpernschlages entfernt er seine kalte Hand von meinem Hals und auch dein Körpergewicht verschwindet.

Hustend schnappe ich nach Luft und reibe mir meinen Hals. Das wird noch lange sichtbar sein, denke ich und versuche mich aufzusetzen. Schwer atmend lehne ich mit dem Rücken am Sofa und versuche meinen Atem unter Kontrolle zu bekommen.

,,M-Maxi.." höre ich eine raue, tiefe Stimme. Blitzschnell schaue ich auf, in das verängstigte Gesicht von Barnes.
,,Ich... es.." stammelt er, doch ich unterbreche ihn mit einer harschen Handbewegung. Kurz räuspere ich mich bevor ich anfange zu sprechen ,,schon okay.. wirklich..i-ich hab schon schlimmeres erlebt.." versuche ich ihn zu beruhigen.

Barnes ist wie in Schock starre, weshalb ich langsam auf ihn zu krabble, aufstehen ist für mich noch keine Option, dafür sind meine Knie zu weich. Als ich bei ihm angekommen bin, zögere ich kurz ,,weiß du, ich würde dir ja jetzt die Hand halten oder so.. aber das letzte mal ging das nicht so gut aus.." witzele ich, doch an seiner verschreckten Miene ändert sich nichts ,,Okay zu früh für Witze... aber.." ich strecke meine Hand aus ,,Ich bin für dich da, Barnes." plötzlich regt er sich, dreht seinen Kopf in meine Richtung und schaut mich aus glasig blauen Augen an, dann auf meine ausgestreckte Hand und dann wieder in mein Gesicht. Ganz langsam und vorsichtig legt er seine menschliche Hand in meine. ,,Danke" haucht er worauf ich ein leichtes Lächeln erwidere.

Bucky Barnes / Sebastian Stan one shots Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt