Womit man nicht rechnet - SS

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Langsam schlendere ich durch die Straßen meiner Heimatstadt Wien. Ich war lange nicht mehr hier, 15 Jahre um genau zu sein und es fühlt sich gut an wieder hier zu sein. Mit 21 bin ich nach New York gezogen, um dort als Journalist durchzustarten. Und siehe da ich arbeite bei der New York Times.
Da sich mein Magen meldet, beschließe ich, etwas essen zu gehen und ich weiß auch schon genau wo.
Das Papi's.
Ein italienisches Restaurant. Der Inhaber ist ein sehr guter Freund der Familie, er kennt mich seit ich klein bin und war wie ein Onkel für mich. Als ich im Restaurant eintrete, kommt mir direkt die familiäre Atmosphäre entgegen. ,,Ahh Marissa, mein Kind. Wie groß du geworden bist!" ruft ein älterer Mann, kommt hinter dem Tresen hervor und breitet die Arme aus ,,Onkel Giuseppe!" Sage ich und gehe ihm mit ebenfalls geöffneten Armen entgegen. Wir umarmten uns lange, anschließend setze ich mich zu ihm an den Tresen. Ich bestelle ein Bier und Onkel Giuseppe bereitet mir schnell ein paar pizzabrötchen zu. Ich liebe sie seit ich denken kann.

Einige Zeit vergeht und Onkel Giuseppe hat sich nach einem langen Plausch wieder seiner Arbeit gewidmet. ,,Entschuldigung, ist hier noch frei?" werde ich von der Seite angesprochen. Sofort drehe ich meinen Kopf in die Richtung und starre genau in 2 wunderschöne, sturmblaue Augen.
,,oh.. äh... uh... ja..klar" stammele ich vor mich hin und spüre die Hitze in mein Gesicht schießen.
Der wirklich sehr gut aussehende Mann, ungefähr meines Alters nimmt neben mir Platz, während ich mein Bier exe, um meine plötzliche Nervosität unter Kontrolle zu kriegen. Still sitzen wir neben einander, ich erhasche immer mal einen Blick zu ihn rüber, bis er das Wort ergreift:,,Darf ich Ihnen ein weiteres Bier spendieren?" er grinst mich an und seine Augen strahlen dabei. Verdammt dieses Lächeln und diese Augen kommen mir so bekannt vor, aber woher? ,,natürlich." gebe ich etwas nervös grinsend zurück. In dem Moment kommt Giuseppe zu uns und macht gleich große Augen ,,Sebastian?" der Mann neben mir ,,Onkel Giuseppe." sagt er nun. Warte was geht hier ab? Und Sebastian... ,,Meine beiden kleinen endlich wieder vereint." sagt Giuseppe voller stolz und fasst sich an sein Herz. Wie was hä? Ich raff gar nichts mehr. Jetzt wendet sich der Mann, Sebastian, an mich ,,warte mal... Marissa? Marissa Hayez?" er schaut mich fassungslos und überglücklich an. Klar.. jetzt macht's klick. Mein alter Nachbar Sebastian.
Er ist von Wien weggezogen als ich 10 war, er war zwar 2 Jahre älter aber wir wurden doch irgendwie beste Freunde. Dann, als er weg zog verloren wir den Kontakt. ,,Sebastian?" ich bin mindestens genau so perplex aber auch glücklich wie er. ,,Oh Gott, es ist so lange her." sagt er und nimmt mich in den Arm. Ich lache ,,Ja um die 26 Jahre." - ,,Viel zu lange wenn du mich fragst."
Wir unterhielten uns lange an diesem Abend und fanden heraus, dass wir im gleichen Hotel untergekommen sind, weshalb wir auch zusammen uns auf den Weg dorthin gemacht haben als es an der Zeit war.
Vor meiner Zimmertür bleiben wir stehen, ich drehe mich zu meinen besten Freund um ,,Sebby, es war ein absolut toller Abend. Ich bin so froh dich wieder zu haben." er grinst mich an und zieht mich dann in eine lange Umarmung ,,und ich erst. Wie konnte ich es nur ohne dich solange aushalten?" nuschelt er an mein Ohr.
Auf einmal überkommt mich eine Wärme von innen und mein Herz schlägt ein paar Takte schneller. Was passiert hier?
Das passiert jetzt schon den ganzen Abend, wenn er mich kurz berührt oder lacht oder wir einfach einen kurzen, zufälligen Augenkontakt haben aber jetzt, bei Umarmung, ist es am schlimmsten.
Verliebe ich mich grade echt in meinen besten Freund und berühmten Schauspieler Sebastian Stan?
Er löst sich von mir, bleibt dennoch etwas näher bei mir stehen ,,Das müssen wir unbedingt wiederholen." er hat recht, das müssen wir. ,,Oh natürlich. Was machst du morgen? Ich meine wenn wir schon beide wieder hier sind, .." - ,,Sollten wir unseren Eltern besuchen gehen." wir fangen beide an zu lachen. Schon früher haben wir unsere Sätze gegenseitig beenden können.
,,Wie wärs, ich hol dich morgen früh zum Frühstück ab, dann gehen wir ein wenig in die Stadt und im Anschluss besuchen wir unsere Eltern?" Fragt er als wir uns beruhigt haben. ,,Das hört sich doch nach einem Plan an!" stimme ich lächelnd zu. ,,Okay dann hol ich dich um 10 Uhr ab. Gute Nacht Hayzzie." er tritt vor und hauche mir einen Kuss auf die Wange ,,Okay, gute Nacht Stan-man." grinse ich. Er geht und ich schließe mein Zimmer auf. Fertig umgezogen, lasse ich mich ins Bett fallen und schlafe schnell mit den Gedanken bei Sebastian ein.

Wir verbrachten tatsächlich unsere gesamte Woche zusammen und heute muss ich leider wieder abreisen. Seb und ich stehen nun vor dem Hotel und ich lade meinen Koffer in den Kofferraum des Taxis, welches mich zum Flughafen bringt. Ich drehe mich zu meinen besten Freund um, der mich aus trüben Augen anschaut ,,Die Woche war wunderschön Hayzzie. Ohne dich werden die restlichen Tage hier nicht mehr so lustig." schmollt er, was mich etwas kichern lässt. Natürlich würd ich am liebsten die restlichen Tage mit ihm hier verbringen und dann zusammen mit ihm zurück fliegen aber ich muss zurück in die Redaktion. ,,Ach Sebby, wir telefonieren ganz viel, Okay? Und so weit wohnen wir jetzt auch nicht von einander entfernt." sage ich und gehe dabei auf ihn zu. Wir wohnen doch tatsächlich beide in New York, sind uns aber noch nie richtig über den Weg gelaufen. Wie kann ich so blind sein?
,,Mhm Stimmt, ruf mich an wenn du gelandet bist ja?" - ,,Ja mach ich und du mich wenn du landest, dann hol ich dich vom Flughafen ab." - ,,Und dann gehen wir was essen." sagt er und nimmt mich in den Arm. Seb drückt mich fest an sich und in mir macht sich wieder diese Wärme breit. ,,Ich werd dich vermissen." flüstert er an mein Ohr, was mir wieder Gänsehaut verpasst ,,ich dich auch... jetzt muss ich aber los Sebby." widerwillig lässt der gut aussehende Schauspieler mich los und ich gehe zum Taxi, öffne die Tür, halte aber noch kurz inne, drehe mich noch einmal um und lächle ihn ein letztes Mal an. Er lächelt zurück und in meinem Magen schwirrt ein ganzer Schmetterlingsschwarm umher.

Ich hab mich Hals über Kopf in meinen Kindheitsfreund verliebt.
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Seit 4 Tagen bin ich wieder in New York.
Seb und ich haben, wie abgemacht jeden Abend telefoniert und ich hab es wirklich genossen seine Stimme zu hören.
Grade bin ich auf dem Weg um ihn vom Flughafen abzuholen, ich freu mich schon sehr in wiederzusehen, auch wenn es nur 4 Tage waren, hab ich seine Nähe dennoch vermisst.
Am Flughafen angekommen, schreibe ich ihm, dass ich da bin und drinnen auf ihn warten werde.
Ich steige also aus meinem Mercedes und gehe in den Flughafen rein. Nach einer Weile kann ich Seb mit einer Mütze auf dem Kopf sehen, auch er scheint mich, nach kurzen suchenden Blicken durch die Halle, gesehen zu haben.
Seb fixiert mich mit seinen Augen, lächelt kurz und kommt dann zielstrebig auf mich zu ,,Hey du, wie-" weiter komme ich nicht da er seine Tasche achtlos fallen lässt, die 2 Schritte Abstand zwischen uns eilig überwindet, mit einem undefinierbaren Blick direkt vor mir steht und zu mir runtersieht. Ich spüre seinen unregelmäßigen Atem. Ich bin maximal verwirrt. ,,Was is-" schon wieder kann ich nicht ausreden denn er legt seine Hand an meine Wange und küsst mich.
Scheiße.. was? Er küsst mich! Direkt hier... im Flughafen... wo uns alle sehen können. Er. Ein berühmter Schauspieler und mein bester Freund aus Kindertagen.
Diese gewisse Wärme durchflutet meinen Körper und ich realisiere was grade passiert. Da ich mich nicht rege, will er sich zurückziehen, doch ich greife schnell mit meinen Händen nach seinem Gesicht und presse meine Lippen leidenschaftlich auf seine.
Sie passen perfekt zu einander, als wenn sie für einander bestimmt wären. Wir lösen uns und er will seine Stirn gegen meine legen, doch die Kappe ist da leider ein kleiner Störfaktor, weshalb wir beide anfangen zu lachen. Als wir uns wieder ein kriegen, greift er nach meiner Hand und beginnt zu sprechen ,,Marissa.. ich kann und will nicht mehr ohne dich sein! Nachdem wir uns wieder getroffen haben, konnte ich nur noch an dich denken und als du weg warst, war es so, als würde etwas fehlen. Wir-" diesmal falle ich ihm ins Wort ,,Ich liebe dich Sebastian." - ,,und ich liebe dich." 

Unsere Lippen treffen sich erneut.

Wer hätte gedacht, dass ich meinen damaligen besten Freund noch einmal wiedersehen würde und mich sogar in ihn verlieben würde...

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Ich hab mich mal an einem Sebastian Stan one shot probiert und weiß ehrlich gesagt nicht was ich davon halten soll😅 also ich bin nicht ganz zufrieden😬

Bucky Barnes / Sebastian Stan one shots Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt