Kapitel 77

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In meinen Armen lag er , wir saßen auf dem Boden. Eine Träne nach der anderen lief uns über die Wangen , ein schluchzen nach dem anderen kommt aus unserem Munde. Er schaute zu mir hoch, wie rot geschwollen seine Augen waren, es brach mir mein Herz ,,Sie hätte nicht gewollt das wir so traurig sind" sagte er und hob seine Hand Richtung meine Wange ,,Du hast recht" ich wischte mit meiner Hand seine Tränen weg. ,,Wir müssen jetzt ins Krankenhaus , wir müssen uns richtig verabschieden Askim" (Mein Schatz) sagte ich. Ja, ich hab Askim gesagt , unbewusst aber trotzdem hab ich es gesagt und es machte mir nichts aus , ich glaube diese Liebe brauch er jetzt..

Ich beobachtete ihn die ganze Autofahrt, wie er immer auf die Straße schaute und über etwas nachdachte , bzw das etwas Erinnerungen in ihn weckte dies erkannte man daran das ihn entweder eine Träne über die Wange lief oder ein lächeln sich ein wenig über seine Lippen machte. Aber nur für wenige Sekunden bevor ihm die nächste Träne über die Nähe lief. Ich wischte sie mit meinem Finger weg und er schaute kurz zu mir , langsam schüttelte ich meinen Kopf ,,Aglama" (wein nicht) sagte ich und versuchte ihn ein bisschen zu ermutigen , er nickte einfach und schaute dann nach vorne. Wir Bogen in die Straße ein und parkten vor dem Krankenhaus , dann stiegen wir natürlich so schnell wie möglich aus und liefen los. Onkologie, an dem Schild liefen wir vorbei, so dass ich es wie sonst auch immer nicht mehr las , wir sind einfach direkt auf die Station, einige Schwestern empfingen uns doch Mert achtete garnicht auf sie, er ignorierte sie sogar schon, nur noch 2 Zimmer. Es kam uns wie eine Qual vor , das ihr Zimmer am Ende des Flurs war, erst jetzt bemerkt man , wie hektisch wie liefen, er stürmte auf die Tür zu und sah sie dort liegen.

Er begann zu weinen und lief auf seine Mutter zu, er nahm diesen leblosen Körper in den Arm , ihr Kopf war so an seiner Schulter das ich sie sah, ihr Augen waren geschlossen, ihre Haut war blass und ihre Augen waren noch mit bläulichen Ringen umrandet. ,,Anne" (Mama) sagte er immer wieder weinend , er küsste ihre Wange , ihre Stirn , ihre Nase während träne für Träne über seine Wange lief und er schluchzte. Ich ging Schritt für Schritt langsam auf ihn zu, legte meine Hände um seine Schulter und sank meinen ich weinte ebenfalls, aber natürlich hielt ich mich zurück, das würde ihm ganz und garnicht gut tuen.

Nach ca 1 Stunde

Ich saß auf dem Stuhl am Fenster, es war schon mitten in der Nacht, meine Augen schauten auf Mert. Er wippte seine Mutter in seinen Armen und flüsterte ihr was zu. Er hatte aufgehört zu weinen, trotzdem waren seine Augen und seine Nase rot.

Eine Schwester kam rein, sah zu Mert und dann schaute sie sehr traurig. Sie hatte dunkel braune Haare und blaue Augen, sie war bildhübsch , schöne Figur und war auch sehr jung. dann kam sie zu mir. ,,kaynananizi kaybettiginizi ögrendigimizde son derece üzüldük" (Wir waren echt traurig als wir erfahren haben dass du deine Schwiegermutter verloren hast) kaynana, Verstand ich , üzüldük verstand ich , also hab ich mir irgendwie den Satz gedacht. Ich nickte ,,Türk degilim" (Ich bin keine Türkin) sagte ich ,,Ama türkce biliyor musun?" (aber du kannst Türkisch?) ich lächelte ,,Nur ein bisschen" ,,Bevor sie starb , gab sie mir diesen Brief, der ist an ihren Sohn, aber lieber solltest du den ihm geben" sagte sie traurig und nahm einen Briefumschlag aus der Tasche. Ich nickte ,,Vielen Dank" sagte ich ,,Seid ihr.. Verheiratet?" Sagte sie und deutete auf Mert , ich schüttelte leicht meinen Kopf und merkte danach wie mein Blick auf ihn haften blieb. ,,Esma Teyze meinte immer du bist ihre Gelin.. Ehm Schwiegertochter nachdem du und ihr Sohn gegangen seid.. Sie hat von die geschwärmt" sagte sie , ich schaute zu der Schwester und dann liefen mir die Tränen über die Wange.. ,,Ahhh nein nein , nicht weinen" sagte sie , sie nahm mich in den Arm, WOW das sind aber nette Krankenschwestern..

,,Sie ist bis morgen früh noch in diesem
Bett, dann wird sie Weg gebracht" sagte sie ,,Ist das normal das die Toten noch so lange in ihrem Bett bleiben?" Okay ich bin Ärztin aber ich stelle nur den Zeitpunkt des Todes fest und dann geht's eigentlich zum nächsten Patienten. Der Rest ist die Arbeit der Schwestern. Sie schüttelte traurig ihren Kopf. ,,Nein , normaler Weise , bringen wir die Leichen direkt Weg, je nach Wunsch der Familie , aber bevor Esma Teyze starb, bat sie uns das erst wenn ihr Mann und ihr Sohn hier waren, sie weg zu bringen, ihren Mann konnten wir nicht erreichen.. Er wird dann bestimmt morgen früh kommen" sagte sie , ich nickte. ,,Ich muss jetzt gehen" sagte sie ,,Cok Tesekkür ederim" (Vielen Dank) sagte ich , dann nickte sie lächelnd und ging raus.

,,Mert" sagte ich leise und schaute wieder zu Mert der seine Mutter in den Armen hielt, er flüsterte weiter , ich ging zu ihm , ich hörte wie er Bittgebete sprach , eine Gänsehaut machte sich über meinem Körper breit.

Plötzlich sagte er laut ,,Anne" und weinte laut drauf los, er drückte sie fester in den Armen, ich zuckte zusammen , und spürte wie ein Stich im Herz ,,Anne du wolltest mir Tipps geben" meinte er ,,Du wolltest mir sagen wie man so eine Frau umkriegt" allmählich stellte ich fest das er mich garnicht bemerkte , als wäre er allein, das ist aber normal , er entwickelt wahrscheinlich grade ein Trauma. ,,Anne..." (Mama...) sagte er wieder leise.. Ich legte meine Hand auf seine Schulter ,,Komm, wir gehen an die frische Luft" sagte ich leise , er schaute zu mir und ich sah in diese mit Tränen gefüllten Augen ,,Hayir.." Sagte er leise ,,Mert.. Vertrau mir.." Sagte ich leise und beugte mich zu ihm ,,Komm.." Er nickte und wir standen auf..

Dann gingen wir raus.. Er schaute auf den Parkplatz, er träumte schon ,,Mert" sagte ich ,,Ja" sagte er , er weinte nicht mehr , er sah so emotionslos aus ,,Ich bin für dich da" meine Augen füllten sich mit Tränen , er zog mich am Arm in seine Arme , ich roch an seinem Duft, eine Träne kullerte mir über die Wange ,,Allahim, du hast mir eine Frau in meinem Leben genommen, lass mir doch diese" sagte er leise , noch eine Träne lief mir über die Wange..

Ich in seinen Armen. Still war es. Keiner war draußen. Nur wir beide , vor dem Krankenhaus. ,,Ich liebe dich" unterbrach ich die Stille ,,Ich liebe dich auch" sagte er. Es war wieder still. ,,Ich liebe dich" sagte ich nocheinmal , ich spürte ein lächeln auf seine Lippen ,,Ich liebe dich auch". Dann war es wieder still ,,Ich.." ,,Ich liebe dich auch" unterbrach er mich , wir beide lachten ,,Du musst es mir nicht immer sagen , ich spüre es , und ich weiß es" sagte er leise und küsste meinen Kopf. ,,Mert" sagte ich leise ,,ja?" ,,Ich liebe dich" sagte ich und schaute dann zu ihm hoch , er lächelte ,,Ich liebe dich auch"...

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Tut mir leid , das ich so wenig veröffentlicht hab, in meinem Leben geht grad alles drunter und drüber. Danke an die die weiter lesen..

Ich würde mich außerdem sehr über Sternchen und Kommentare freuen!

Viel Spaß beim lesen ❤️

Verlass mich nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt